Daß die Geister und Engel alle Sinne ausser dem Geschmack *) in einer grös- seren Schärfe und Vollkommenheit hesizen, als irgend ein Mensch, ist mir vielfältig ge- zeigt worden. Sie sehen nicht nur einan- der, und gehen miteinander um, besonders die Engel leben in der grösten Glückseligkeit vermittelst der gemeinschaftlichen Liebe, son- dern es gibt auch noch viel mehr Dinge, wel- che sie dort sehen, als es ein Mensch glau- ben kann. Es gibt eine Geister-Welt, und es gibt ganze Himmel voll abbildender Dar- stellungen, dergleichen die Propheten gesehen haben, und welche so groß sind, daß ein Mensch, wann ihme das Gesicht sollte geöf- net werden, und er einige Stunden lang hinein schauen dörfte, anders nicht als er- staunen müßte. Das Licht in dem Himmel ist so beschaffen, daß es den mittäglichen Glanz der Sonnen-Welt auf eine unglaub-
liche
*) Der Geschmack ist vielleicht in den Sta- tum resurrectionis aufbehalten.
Von dem Licht, wor. die Engel leben.
woraus man abnehmen konnte, was ſie wollen.
Von dem Licht, worinnen die Engel leben.
Daß die Geiſter und Engel alle Sinne auſſer dem Geſchmack *) in einer groͤſ- ſeren Schaͤrfe und Vollkommenheit heſizen, als irgend ein Menſch, iſt mir vielfaͤltig ge- zeigt worden. Sie ſehen nicht nur einan- der, und gehen miteinander um, beſonders die Engel leben in der groͤſten Gluͤckſeligkeit vermittelſt der gemeinſchaftlichen Liebe, ſon- dern es gibt auch noch viel mehr Dinge, wel- che ſie dort ſehen, als es ein Menſch glau- ben kann. Es gibt eine Geiſter-Welt, und es gibt ganze Himmel voll abbildender Dar- ſtellungen, dergleichen die Propheten geſehen haben, und welche ſo groß ſind, daß ein Menſch, wann ihme das Geſicht ſollte geoͤf- net werden, und er einige Stunden lang hinein ſchauen doͤrfte, anders nicht als er- ſtaunen muͤßte. Das Licht in dem Himmel iſt ſo beſchaffen, daß es den mittaͤglichen Glanz der Sonnen-Welt auf eine unglaub-
liche
*) Der Geſchmack iſt vielleicht in den Sta- tum reſurrectionis aufbehalten.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0075"n="75"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von dem Licht, wor. die Engel leben.</hi></fw><lb/>
woraus man abnehmen konnte, was ſie<lb/>
wollen.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Von dem Licht, worinnen<lb/>
die Engel leben.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>aß die Geiſter und Engel alle Sinne<lb/>
auſſer dem Geſchmack <noteplace="foot"n="*)">Der Geſchmack iſt vielleicht in den <hirendition="#aq">Sta-<lb/>
tum reſurrectionis</hi> aufbehalten.</note> in einer groͤſ-<lb/>ſeren Schaͤrfe und Vollkommenheit heſizen,<lb/>
als irgend ein Menſch, iſt mir vielfaͤltig ge-<lb/>
zeigt worden. Sie ſehen nicht nur einan-<lb/>
der, und gehen miteinander um, beſonders<lb/>
die Engel leben in der groͤſten Gluͤckſeligkeit<lb/>
vermittelſt der gemeinſchaftlichen Liebe, ſon-<lb/>
dern es gibt auch noch viel mehr Dinge, wel-<lb/>
che ſie dort ſehen, als es ein Menſch glau-<lb/>
ben kann. Es gibt eine Geiſter-Welt, und<lb/>
es gibt ganze Himmel voll abbildender Dar-<lb/>ſtellungen, dergleichen die Propheten geſehen<lb/>
haben, und welche ſo groß ſind, daß ein<lb/>
Menſch, wann ihme das Geſicht ſollte geoͤf-<lb/>
net werden, und er einige Stunden lang<lb/>
hinein ſchauen doͤrfte, anders nicht als er-<lb/>ſtaunen muͤßte. Das Licht in dem Himmel<lb/>
iſt ſo beſchaffen, daß es den mittaͤglichen<lb/>
Glanz der Sonnen-Welt auf eine unglaub-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">liche</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[75/0075]
Von dem Licht, wor. die Engel leben.
woraus man abnehmen konnte, was ſie
wollen.
Von dem Licht, worinnen
die Engel leben.
Daß die Geiſter und Engel alle Sinne
auſſer dem Geſchmack *) in einer groͤſ-
ſeren Schaͤrfe und Vollkommenheit heſizen,
als irgend ein Menſch, iſt mir vielfaͤltig ge-
zeigt worden. Sie ſehen nicht nur einan-
der, und gehen miteinander um, beſonders
die Engel leben in der groͤſten Gluͤckſeligkeit
vermittelſt der gemeinſchaftlichen Liebe, ſon-
dern es gibt auch noch viel mehr Dinge, wel-
che ſie dort ſehen, als es ein Menſch glau-
ben kann. Es gibt eine Geiſter-Welt, und
es gibt ganze Himmel voll abbildender Dar-
ſtellungen, dergleichen die Propheten geſehen
haben, und welche ſo groß ſind, daß ein
Menſch, wann ihme das Geſicht ſollte geoͤf-
net werden, und er einige Stunden lang
hinein ſchauen doͤrfte, anders nicht als er-
ſtaunen muͤßte. Das Licht in dem Himmel
iſt ſo beſchaffen, daß es den mittaͤglichen
Glanz der Sonnen-Welt auf eine unglaub-
liche
*) Der Geſchmack iſt vielleicht in den Sta-
tum reſurrectionis aufbehalten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/75>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.