Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.Vergleichung dieser Philosophie ticipire. Was aber das erste betrift, so istnicht nöthig, daß die Transmutation so mecha- nisch per contiguitatem geschehe: Die Trans- mutation geschieht durch eine blizende Deeus- sation, welche dem ersten Wesen von GOTT eingesenket ist, wie man an dem Schlag- Gold und an dem Stoß der Electricitaet sie- het. Die Electricite beweißt schon genug, daß er ein ens penetrabile gebe, welches auf einmal ohne Contiguite durch alles dringt, und sich nicht an die Reglen der Contiguite bindet. Hieraus siehet man, daß Herr Swe- denborg aus blosem Raisonnement, nicht aus Experimenten die Transmutation für unmöglich hält. Uebrigens gestehe ich, daß seine Nachsinnungen über die Elementen kön- nen gebraucht werden, vieles in Jac. Böhm verständlich zu machen. Was nun das ens penetrabile betrift, so sen,
Vergleichung dieſer Philoſophie ticipire. Was aber das erſte betrift, ſo iſtnicht noͤthig, daß die Transmutation ſo mecha- niſch per contiguitatem geſchehe: Die Trans- mutation geſchieht durch eine blizende Deeuſ- ſation, welche dem erſten Weſen von GOTT eingeſenket iſt, wie man an dem Schlag- Gold und an dem Stoß der Electricitæt ſie- het. Die Electricité beweißt ſchon genug, daß er ein ens penetrabile gebe, welches auf einmal ohne Contiguité durch alles dringt, und ſich nicht an die Reglen der Contiguité bindet. Hieraus ſiehet man, daß Herr Swe- denborg aus bloſem Raiſonnement, nicht aus Experimenten die Transmutation fuͤr unmoͤglich haͤlt. Uebrigens geſtehe ich, daß ſeine Nachſinnungen uͤber die Elementen koͤn- nen gebraucht werden, vieles in Jac. Boͤhm verſtaͤndlich zu machen. Was nun das ens penetrabile betrift, ſo ſen,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="30"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vergleichung dieſer Philoſophie</hi></fw><lb/> ticipire. Was aber das erſte betrift, ſo iſt<lb/> nicht noͤthig, daß die Transmutation ſo mecha-<lb/> niſch <hi rendition="#aq">per contiguitatem</hi> geſchehe: Die Trans-<lb/> mutation geſchieht durch eine blizende Deeuſ-<lb/> ſation, welche dem erſten Weſen von GOTT<lb/> eingeſenket iſt, wie man an dem Schlag-<lb/> Gold und an dem Stoß der <hi rendition="#aq">Electricitæt</hi> ſie-<lb/> het. Die <hi rendition="#aq">Electricité</hi> beweißt ſchon genug,<lb/> daß er ein <hi rendition="#aq">ens penetrabile</hi> gebe, welches auf<lb/> einmal ohne <hi rendition="#aq">Contiguité</hi> durch alles dringt,<lb/> und ſich nicht an die Reglen der <hi rendition="#aq">Contiguité</hi><lb/> bindet. Hieraus ſiehet man, daß Herr <hi rendition="#fr">Swe-<lb/> denborg</hi> aus bloſem Raiſonnement, nicht<lb/> aus Experimenten die Transmutation fuͤr<lb/> unmoͤglich haͤlt. Uebrigens geſtehe ich, daß<lb/> ſeine Nachſinnungen uͤber die Elementen koͤn-<lb/> nen gebraucht werden, vieles in <hi rendition="#fr">Jac. Boͤhm</hi><lb/> verſtaͤndlich zu machen.</p><lb/> <p>Was nun das <hi rendition="#aq">ens penetrabile</hi> betrift, ſo<lb/> verweiſe ich den Leſer auf die Demonſtration,<lb/> welche der Auctor der <hi rendition="#aq">Recherches Philoſo-<lb/> phiques ſur la neceſſité de s’aſſurer par ſoi-<lb/> même de la verité, pag.</hi> 451. wo er beweißt, daß<lb/> wo Coͤrper und Bewegung ſeye, da ſeye Materie<lb/> und das Leere nothwendig; die Seele ſey unter-<lb/> ſchieden von der Materie, die Seele habe ei-<lb/> ne Extenſion; es gebe <hi rendition="#aq">extenſionem materia-<lb/> lem, ſpiritualem, penetrabilem, & immen-<lb/> ſam vel divinam:</hi> Das <hi rendition="#aq">Vacuum</hi> ſeye ein<lb/><hi rendition="#aq">ens penetrabile;</hi> ein ſolches <hi rendition="#aq">Ens</hi> ſey ein We-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſen,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0030]
Vergleichung dieſer Philoſophie
ticipire. Was aber das erſte betrift, ſo iſt
nicht noͤthig, daß die Transmutation ſo mecha-
niſch per contiguitatem geſchehe: Die Trans-
mutation geſchieht durch eine blizende Deeuſ-
ſation, welche dem erſten Weſen von GOTT
eingeſenket iſt, wie man an dem Schlag-
Gold und an dem Stoß der Electricitæt ſie-
het. Die Electricité beweißt ſchon genug,
daß er ein ens penetrabile gebe, welches auf
einmal ohne Contiguité durch alles dringt,
und ſich nicht an die Reglen der Contiguité
bindet. Hieraus ſiehet man, daß Herr Swe-
denborg aus bloſem Raiſonnement, nicht
aus Experimenten die Transmutation fuͤr
unmoͤglich haͤlt. Uebrigens geſtehe ich, daß
ſeine Nachſinnungen uͤber die Elementen koͤn-
nen gebraucht werden, vieles in Jac. Boͤhm
verſtaͤndlich zu machen.
Was nun das ens penetrabile betrift, ſo
verweiſe ich den Leſer auf die Demonſtration,
welche der Auctor der Recherches Philoſo-
phiques ſur la neceſſité de s’aſſurer par ſoi-
même de la verité, pag. 451. wo er beweißt, daß
wo Coͤrper und Bewegung ſeye, da ſeye Materie
und das Leere nothwendig; die Seele ſey unter-
ſchieden von der Materie, die Seele habe ei-
ne Extenſion; es gebe extenſionem materia-
lem, ſpiritualem, penetrabilem, & immen-
ſam vel divinam: Das Vacuum ſeye ein
ens penetrabile; ein ſolches Ens ſey ein We-
ſen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |