Schule kan studieren und lernen, wann er auch etlich tausend Jahr darauf studirte und lernte, ja in alle Ewigkeit könnte er das auf der irr- dischen hohen Schule nicht lernen.
Nun so ward mir da im Englischen Ver- stand geoffenbaret, ich sollte den Leuten sagen, wer nun wollte in das Reich der Herrlichkeit kommen, der sollte diese Regul in acht nehmen: An JEsum Christum soll er glauben, einen le- bendigen Glauben haben, seinen Glauben in der Liebe darthun und beweisen, von Herzen Busse thun, und sich bekehren, dann GOtt kan und will die Heucheley und die Scheinheiligkeit nicht mehr leiden, die in der Welt im Schwang geht. Dann es ist also beschlossen im Rath der Heil. Dreyeinigkeit, daß kein Mensch in je- ner Welt Christum soll anschauen von Ange- sicht zu Angesicht leiblich in alle Ewigkeit, er soll ihn dann erstlich anschauen in der Zeit im Glauben, im Geist, im Herzen; Aber so ward mir da gesagt: Wenig, wenig Menschen schau- en ihn jetzo an in der Zeit im Glauben, im Geist, im Herzen, in der That und Wahrheit; aber viele im Fleisch, in der Wissenschaft, in der Vernunft, weil keine Liebe in der Welt ist, sondern lauter Heucheley.
Conf.aus Hans Engelbrechts Leben vom Arnold beschrieben.p. 644. seqq.
Nachdeme Hans Engelbrecht in dem Pa ra- dieß, wohin er versetzt worden, viel Wunder gesehen und gehört hatte, wie die Heilige GOtt
lobe-
vom Himmel und der Hoͤlle.
Schule kan ſtudieren und lernen, wann er auch etlich tauſend Jahr darauf ſtudirte und lernte, ja in alle Ewigkeit koͤnnte er das auf der irr- diſchen hohen Schule nicht lernen.
Nun ſo ward mir da im Engliſchen Ver- ſtand geoffenbaret, ich ſollte den Leuten ſagen, wer nun wollte in das Reich der Herrlichkeit kommen, der ſollte dieſe Regul in acht nehmen: An JEſum Chriſtum ſoll er glauben, einen le- bendigen Glauben haben, ſeinen Glauben in der Liebe darthun und beweiſen, von Herzen Buſſe thun, und ſich bekehren, dann GOtt kan und will die Heucheley und die Scheinheiligkeit nicht mehr leiden, die in der Welt im Schwang geht. Dann es iſt alſo beſchloſſen im Rath der Heil. Dreyeinigkeit, daß kein Menſch in je- ner Welt Chriſtum ſoll anſchauen von Ange- ſicht zu Angeſicht leiblich in alle Ewigkeit, er ſoll ihn dann erſtlich anſchauen in der Zeit im Glauben, im Geiſt, im Herzen; Aber ſo ward mir da geſagt: Wenig, wenig Menſchen ſchau- en ihn jetzo an in der Zeit im Glauben, im Geiſt, im Herzen, in der That und Wahrheit; aber viele im Fleiſch, in der Wiſſenſchaft, in der Vernunft, weil keine Liebe in der Welt iſt, ſondern lauter Heucheley.
Conf.aus Hans Engelbrechts Leben vom Arnold beſchrieben.p. 644. ſeqq.
Nachdeme Hans Engelbrecht in dem Pa ra- dieß, wohin er verſetzt worden, viel Wunder geſehen und gehoͤrt hatte, wie die Heilige GOtt
lobe-
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vom Himmel und der Hoͤlle.
Schule kan ſtudieren und lernen, wann er auch
etlich tauſend Jahr darauf ſtudirte und lernte,
ja in alle Ewigkeit koͤnnte er das auf der irr-
diſchen hohen Schule nicht lernen.
Nun ſo ward mir da im Engliſchen Ver-
ſtand geoffenbaret, ich ſollte den Leuten ſagen,
wer nun wollte in das Reich der Herrlichkeit
kommen, der ſollte dieſe Regul in acht nehmen:
An JEſum Chriſtum ſoll er glauben, einen le-
bendigen Glauben haben, ſeinen Glauben in
der Liebe darthun und beweiſen, von Herzen
Buſſe thun, und ſich bekehren, dann GOtt kan
und will die Heucheley und die Scheinheiligkeit
nicht mehr leiden, die in der Welt im Schwang
geht. Dann es iſt alſo beſchloſſen im Rath
der Heil. Dreyeinigkeit, daß kein Menſch in je-
ner Welt Chriſtum ſoll anſchauen von Ange-
ſicht zu Angeſicht leiblich in alle Ewigkeit, er
ſoll ihn dann erſtlich anſchauen in der Zeit im
Glauben, im Geiſt, im Herzen; Aber ſo ward
mir da geſagt: Wenig, wenig Menſchen ſchau-
en ihn jetzo an in der Zeit im Glauben, im
Geiſt, im Herzen, in der That und Wahrheit;
aber viele im Fleiſch, in der Wiſſenſchaft, in
der Vernunft, weil keine Liebe in der Welt iſt,
ſondern lauter Heucheley.
Conf. aus Hans Engelbrechts Leben
vom Arnold beſchrieben. p. 644. ſeqq.
Nachdeme Hans Engelbrecht in dem Pa ra-
dieß, wohin er verſetzt worden, viel Wunder
geſehen und gehoͤrt hatte, wie die Heilige GOtt
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/235>, abgerufen am 27.07.2024.
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