Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Das System
gebe eine subtilere Welt in der groben-
die auch ihre Elemente habe, weil wir
so viel
Phaenomena sehen, welche weder
der Luft, noch dem
AEther, noch dem
Magneten zuzuschreiben, und diese sub-
tile Elemente können in einem
Moment
so viel Geschwindigkeit des Laufs ha-
ben, als die grobe in längerer Zeit.
*)
Es seye ein Nexus der Bewegungen, wie ein
Nexus der Theile selbst, oder ein Nexus mo-
dorum,
wie ein Nexus substantiarum. Er
setzt daher, das die Membranulae diese Motus
aller Elemente müssen recipiren, daß es grö-
bere und subtilere Membranas gebe, welche
ihre gehörige Spannung haben, und daß die
Membranae crassiores gespannt gehalten wer-
den durch die eingeschlossene Fluida oder Ele-
menta:
Daß das allerflüßigste oder beweg-
lichste verursache, daß die Membranulae in
ihrer Spannung harmoniren; daß die em-
pfangene Bewegungen können gleichförmig
ausgebreitet und propagirt werden; daß die
regulae motus in den Elementis ähnlich seyen
denen regulis motus in den Membranis und
menschlichen Organis: endlich, daß die See-
le das Centrum aller solchen Bewegungen
seye; sie seye nicht überall gleich im Leib, son-
dern da, wo die Membranae in die subtileste

aus-
*) Der Leser merke hier den Grund seiner
himmlischen Philosophie.

Das Syſtem
gebe eine ſubtilere Welt in der groben-
die auch ihre Elemente habe, weil wir
ſo viel
Phænomena ſehen, welche weder
der Luft, noch dem
Æther, noch dem
Magneten zuzuſchreiben, und dieſe ſub-
tile Elemente koͤnnen in einem
Moment
ſo viel Geſchwindigkeit des Laufs ha-
ben, als die grobe in laͤngerer Zeit.
*)
Es ſeye ein Nexus der Bewegungen, wie ein
Nexus der Theile ſelbſt, oder ein Nexus mo-
dorum,
wie ein Nexus ſubſtantiarum. Er
ſetzt daher, das die Membranulæ dieſe Motus
aller Elemente muͤſſen recipiren, daß es groͤ-
bere und ſubtilere Membranas gebe, welche
ihre gehoͤrige Spannung haben, und daß die
Membranæ craſſiores geſpannt gehalten wer-
den durch die eingeſchloſſene Fluida oder Ele-
menta:
Daß das allerfluͤßigſte oder beweg-
lichſte verurſache, daß die Membranulæ in
ihrer Spannung harmoniren; daß die em-
pfangene Bewegungen koͤnnen gleichfoͤrmig
ausgebreitet und propagirt werden; daß die
regulæ motus in den Elementis aͤhnlich ſeyen
denen regulis motus in den Membranis und
menſchlichen Organis: endlich, daß die See-
le das Centrum aller ſolchen Bewegungen
ſeye; ſie ſeye nicht uͤberall gleich im Leib, ſon-
dern da, wo die Membranæ in die ſubtileſte

aus-
*) Der Leſer merke hier den Grund ſeiner
himmliſchen Philoſophie.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0022" n="22"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sy&#x017F;tem</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">gebe eine &#x017F;ubtilere Welt in der groben-<lb/>
die auch ihre Elemente habe, weil wir<lb/>
&#x017F;o viel</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Phænomena</hi></hi><hi rendition="#fr">&#x017F;ehen, welche weder<lb/>
der Luft, noch dem</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Æther,</hi></hi><hi rendition="#fr">noch dem<lb/>
Magneten zuzu&#x017F;chreiben, und die&#x017F;e &#x017F;ub-<lb/>
tile Elemente ko&#x0364;nnen in einem</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Moment</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;o viel Ge&#x017F;chwindigkeit des Laufs ha-<lb/>
ben, als die grobe in la&#x0364;ngerer Zeit.</hi><note place="foot" n="*)">Der Le&#x017F;er merke hier den Grund &#x017F;einer<lb/>
himmli&#x017F;chen Philo&#x017F;ophie.</note><lb/>
Es &#x017F;eye ein <hi rendition="#aq">Nexus</hi> der Bewegungen, wie ein<lb/><hi rendition="#aq">Nexus</hi> der Theile &#x017F;elb&#x017F;t, oder ein <hi rendition="#aq">Nexus mo-<lb/>
dorum,</hi> wie ein <hi rendition="#aq">Nexus &#x017F;ub&#x017F;tantiarum.</hi> Er<lb/>
&#x017F;etzt daher, das die <hi rendition="#aq">Membranulæ</hi> die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Motus</hi><lb/>
aller Elemente mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en recipiren, daß es gro&#x0364;-<lb/>
bere und &#x017F;ubtilere <hi rendition="#aq">Membranas</hi> gebe, welche<lb/>
ihre geho&#x0364;rige Spannung haben, und daß die<lb/><hi rendition="#aq">Membranæ cra&#x017F;&#x017F;iores</hi> ge&#x017F;pannt gehalten wer-<lb/>
den durch die einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene <hi rendition="#aq">Fluida</hi> oder <hi rendition="#aq">Ele-<lb/>
menta:</hi> Daß das allerflu&#x0364;ßig&#x017F;te oder beweg-<lb/>
lich&#x017F;te verur&#x017F;ache, daß die <hi rendition="#aq">Membranulæ</hi> in<lb/>
ihrer Spannung harmoniren; daß die em-<lb/>
pfangene Bewegungen ko&#x0364;nnen gleichfo&#x0364;rmig<lb/>
ausgebreitet und propagirt werden; daß die<lb/><hi rendition="#aq">regulæ motus</hi> in den <hi rendition="#aq">Elementis</hi> a&#x0364;hnlich &#x017F;eyen<lb/>
denen <hi rendition="#aq">regulis motus</hi> in den <hi rendition="#aq">Membranis</hi> und<lb/>
men&#x017F;chlichen <hi rendition="#aq">Organis:</hi> endlich, daß die See-<lb/>
le das <hi rendition="#aq">Centrum</hi> aller &#x017F;olchen Bewegungen<lb/>
&#x017F;eye; &#x017F;ie &#x017F;eye nicht u&#x0364;berall gleich im Leib, &#x017F;on-<lb/>
dern da, wo die <hi rendition="#aq">Membranæ</hi> in die &#x017F;ubtile&#x017F;te<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0022] Das Syſtem gebe eine ſubtilere Welt in der groben- die auch ihre Elemente habe, weil wir ſo viel Phænomena ſehen, welche weder der Luft, noch dem Æther, noch dem Magneten zuzuſchreiben, und dieſe ſub- tile Elemente koͤnnen in einem Moment ſo viel Geſchwindigkeit des Laufs ha- ben, als die grobe in laͤngerer Zeit. *) Es ſeye ein Nexus der Bewegungen, wie ein Nexus der Theile ſelbſt, oder ein Nexus mo- dorum, wie ein Nexus ſubſtantiarum. Er ſetzt daher, das die Membranulæ dieſe Motus aller Elemente muͤſſen recipiren, daß es groͤ- bere und ſubtilere Membranas gebe, welche ihre gehoͤrige Spannung haben, und daß die Membranæ craſſiores geſpannt gehalten wer- den durch die eingeſchloſſene Fluida oder Ele- menta: Daß das allerfluͤßigſte oder beweg- lichſte verurſache, daß die Membranulæ in ihrer Spannung harmoniren; daß die em- pfangene Bewegungen koͤnnen gleichfoͤrmig ausgebreitet und propagirt werden; daß die regulæ motus in den Elementis aͤhnlich ſeyen denen regulis motus in den Membranis und menſchlichen Organis: endlich, daß die See- le das Centrum aller ſolchen Bewegungen ſeye; ſie ſeye nicht uͤberall gleich im Leib, ſon- dern da, wo die Membranæ in die ſubtileſte aus- *) Der Leſer merke hier den Grund ſeiner himmliſchen Philoſophie.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/22
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/22>, abgerufen am 22.11.2024.