Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
und Eingang in das ewige Leben.

Ausser den himmlischen Engeln um die
Gegend des Herzens, sassen auch zween En-
gel bey dem Haupt, und ich nahm wahr, daß
es einem jeden so ergehe.

Die Engel um das Haupt waren die stil-
lesten, und theilten nur ihre Gedanken dem
Angesicht mit, so daß ich merkte, daß ich
gleichsam ein anderes Gesicht bekam, und
zwar ein doppeltes, weil es zween waren.
Wann die Engel merken, daß ihr Gesicht
empfangen werde, so wissen sie alsdann, daß
der Mensch gestorben sey.

Nachdem sie ihr Gesicht erkannt haben,
führeten sie um die Gegend des Munds ei-
nige Veränderungen ein, und theilen so ihre
Gesinnungen mit: Dann durch die Gegend
des Mundes reden, das ist dem himmlischen
gemein: Jch konnte ihre Gedankensprache
vernehmen.

Jch empfand einen würzhaften Geruch,
als wie von einem einbalsamirten Leichnam;
Dann wann himmlische Engel zugegen sind,
fühlet man einen Todtengeruch wie von Ge-
würz, und wann diesen böse Geisier empfin-
den, so können sie sich nicht nähern.

Unterdessen war ich der Gegend des Her-
zens nach mit denen himmlischen ziemlich ge-
nau vereinigt, welches ich merkte, und auch
an dem Puls fühlete.

Mir
O 5
und Eingang in das ewige Leben.

Auſſer den himmliſchen Engeln um die
Gegend des Herzens, ſaſſen auch zween En-
gel bey dem Haupt, und ich nahm wahr, daß
es einem jeden ſo ergehe.

Die Engel um das Haupt waren die ſtil-
leſten, und theilten nur ihre Gedanken dem
Angeſicht mit, ſo daß ich merkte, daß ich
gleichſam ein anderes Geſicht bekam, und
zwar ein doppeltes, weil es zween waren.
Wann die Engel merken, daß ihr Geſicht
empfangen werde, ſo wiſſen ſie alsdann, daß
der Menſch geſtorben ſey.

Nachdem ſie ihr Geſicht erkannt haben,
fuͤhreten ſie um die Gegend des Munds ei-
nige Veraͤnderungen ein, und theilen ſo ihre
Geſinnungen mit: Dann durch die Gegend
des Mundes reden, das iſt dem himmliſchen
gemein: Jch konnte ihre Gedankenſprache
vernehmen.

Jch empfand einen wuͤrzhaften Geruch,
als wie von einem einbalſamirten Leichnam;
Dann wann himmliſche Engel zugegen ſind,
fuͤhlet man einen Todtengeruch wie von Ge-
wuͤrz, und wann dieſen boͤſe Geiſier empfin-
den, ſo koͤnnen ſie ſich nicht naͤhern.

Unterdeſſen war ich der Gegend des Her-
zens nach mit denen himmliſchen ziemlich ge-
nau vereinigt, welches ich merkte, und auch
an dem Puls fuͤhlete.

Mir
O 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0217" n="217"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">und Eingang in das ewige Leben.</hi> </fw><lb/>
          <p>Au&#x017F;&#x017F;er den himmli&#x017F;chen Engeln um die<lb/>
Gegend des Herzens, &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en auch zween En-<lb/>
gel bey dem Haupt, und ich nahm wahr, daß<lb/>
es einem jeden &#x017F;o ergehe.</p><lb/>
          <p>Die Engel um das Haupt waren die &#x017F;til-<lb/>
le&#x017F;ten, und theilten nur ihre Gedanken dem<lb/>
Ange&#x017F;icht mit, &#x017F;o daß ich merkte, daß ich<lb/>
gleich&#x017F;am ein anderes Ge&#x017F;icht bekam, und<lb/>
zwar ein doppeltes, weil es zween waren.<lb/>
Wann die Engel merken, daß ihr Ge&#x017F;icht<lb/>
empfangen werde, &#x017F;o wi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie alsdann, daß<lb/>
der Men&#x017F;ch ge&#x017F;torben &#x017F;ey.</p><lb/>
          <p>Nachdem &#x017F;ie ihr Ge&#x017F;icht erkannt haben,<lb/>
fu&#x0364;hreten &#x017F;ie um die Gegend des Munds ei-<lb/>
nige Vera&#x0364;nderungen ein, und theilen &#x017F;o ihre<lb/>
Ge&#x017F;innungen mit: Dann durch die Gegend<lb/>
des Mundes reden, das i&#x017F;t dem himmli&#x017F;chen<lb/>
gemein: Jch konnte ihre Gedanken&#x017F;prache<lb/>
vernehmen.</p><lb/>
          <p>Jch empfand einen wu&#x0364;rzhaften Geruch,<lb/>
als wie von einem einbal&#x017F;amirten Leichnam;<lb/>
Dann wann himmli&#x017F;che Engel zugegen &#x017F;ind,<lb/>
fu&#x0364;hlet man einen Todtengeruch wie von Ge-<lb/>
wu&#x0364;rz, und wann die&#x017F;en bo&#x0364;&#x017F;e Gei&#x017F;ier empfin-<lb/>
den, &#x017F;o ko&#x0364;nnen &#x017F;ie &#x017F;ich nicht na&#x0364;hern.</p><lb/>
          <p>Unterde&#x017F;&#x017F;en war ich der Gegend des Her-<lb/>
zens nach mit denen himmli&#x017F;chen ziemlich ge-<lb/>
nau vereinigt, welches ich merkte, und auch<lb/>
an dem Puls fu&#x0364;hlete.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">O 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Mir</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[217/0217] und Eingang in das ewige Leben. Auſſer den himmliſchen Engeln um die Gegend des Herzens, ſaſſen auch zween En- gel bey dem Haupt, und ich nahm wahr, daß es einem jeden ſo ergehe. Die Engel um das Haupt waren die ſtil- leſten, und theilten nur ihre Gedanken dem Angeſicht mit, ſo daß ich merkte, daß ich gleichſam ein anderes Geſicht bekam, und zwar ein doppeltes, weil es zween waren. Wann die Engel merken, daß ihr Geſicht empfangen werde, ſo wiſſen ſie alsdann, daß der Menſch geſtorben ſey. Nachdem ſie ihr Geſicht erkannt haben, fuͤhreten ſie um die Gegend des Munds ei- nige Veraͤnderungen ein, und theilen ſo ihre Geſinnungen mit: Dann durch die Gegend des Mundes reden, das iſt dem himmliſchen gemein: Jch konnte ihre Gedankenſprache vernehmen. Jch empfand einen wuͤrzhaften Geruch, als wie von einem einbalſamirten Leichnam; Dann wann himmliſche Engel zugegen ſind, fuͤhlet man einen Todtengeruch wie von Ge- wuͤrz, und wann dieſen boͤſe Geiſier empfin- den, ſo koͤnnen ſie ſich nicht naͤhern. Unterdeſſen war ich der Gegend des Her- zens nach mit denen himmliſchen ziemlich ge- nau vereinigt, welches ich merkte, und auch an dem Puls fuͤhlete. Mir O 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/217
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/217>, abgerufen am 24.11.2024.