Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von dem Himmel
ster, der dritte, wo die Engel sind: Sowohl
die Geister, als die Englische Geister und En-
gel werden in Himmlische und Geistliche ein-
getheilt Die Himmlische sind, welche durch
Liebe den Glauben von dem HErrn empfan-
gen haben, als wie die, welche aus der aller-
ältesten Gemeine sind. Die Geistliche sind,
welche durch Erkänntnisse des Glaubens die
Liebe von dem HErrn erhalten haben, aus
welcher sie angenehme Dinge thun.

Es machte sich ein gewisser Geist auf
meine linke Seite, und fragte mich, ob ich
wüßte, wie er in den Himmel eingehen könn-
te: dem mußte ich antworten, daß in den
Himmel eingelassen werden, allein dem
HERRN zustehe, welcher allein weiß, wie
er beschaffen ist. Dergleichen kommen sehr
viele aus der Welt, welche nichts anders su-
chen, als in den Himmel zu kommen, und
wissen gar nicht, was der Himmel und die
himmlische Freude sey, daß der Himmel eine
Liebe unter einander, und daß die himmlische
Freude eine Freude sey, die aus jener entste-
he. Die es nun nicht wissen, werden zuerst
unterrichtet, was der Himmel und die himm-
lische Freude sey, auch durch eine lebendige
Erfahrung: Als wie ein gewisser Geist, der
auch erst aus der Welt kam, und gleichfalls
in den Himmel wollte, damit er einsehen
möchte, was es für eine Beschaffenheit mit
dem Himmel habe. Sein Jnneres wurde

aufge-

Von dem Himmel
ſter, der dritte, wo die Engel ſind: Sowohl
die Geiſter, als die Engliſche Geiſter und En-
gel werden in Himmliſche und Geiſtliche ein-
getheilt Die Himmliſche ſind, welche durch
Liebe den Glauben von dem HErrn empfan-
gen haben, als wie die, welche aus der aller-
aͤlteſten Gemeine ſind. Die Geiſtliche ſind,
welche durch Erkaͤnntniſſe des Glaubens die
Liebe von dem HErrn erhalten haben, aus
welcher ſie angenehme Dinge thun.

Es machte ſich ein gewiſſer Geiſt auf
meine linke Seite, und fragte mich, ob ich
wuͤßte, wie er in den Himmel eingehen koͤnn-
te: dem mußte ich antworten, daß in den
Himmel eingelaſſen werden, allein dem
HERRN zuſtehe, welcher allein weiß, wie
er beſchaffen iſt. Dergleichen kommen ſehr
viele aus der Welt, welche nichts anders ſu-
chen, als in den Himmel zu kommen, und
wiſſen gar nicht, was der Himmel und die
himmliſche Freude ſey, daß der Himmel eine
Liebe unter einander, und daß die himmliſche
Freude eine Freude ſey, die aus jener entſte-
he. Die es nun nicht wiſſen, werden zuerſt
unterrichtet, was der Himmel und die himm-
liſche Freude ſey, auch durch eine lebendige
Erfahrung: Als wie ein gewiſſer Geiſt, der
auch erſt aus der Welt kam, und gleichfalls
in den Himmel wollte, damit er einſehen
moͤchte, was es fuͤr eine Beſchaffenheit mit
dem Himmel habe. Sein Jnneres wurde

aufge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0198" n="198"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Himmel</hi></fw><lb/>
&#x017F;ter, der dritte, wo die Engel &#x017F;ind: Sowohl<lb/>
die Gei&#x017F;ter, als die Engli&#x017F;che Gei&#x017F;ter und En-<lb/>
gel werden in Himmli&#x017F;che und Gei&#x017F;tliche ein-<lb/>
getheilt Die Himmli&#x017F;che &#x017F;ind, welche durch<lb/>
Liebe den Glauben von dem HErrn empfan-<lb/>
gen haben, als wie die, welche aus der aller-<lb/>
a&#x0364;lte&#x017F;ten Gemeine &#x017F;ind. Die Gei&#x017F;tliche &#x017F;ind,<lb/>
welche durch Erka&#x0364;nntni&#x017F;&#x017F;e des Glaubens die<lb/>
Liebe von dem HErrn erhalten haben, aus<lb/>
welcher &#x017F;ie angenehme Dinge thun.</p><lb/>
          <p>Es machte &#x017F;ich ein gewi&#x017F;&#x017F;er Gei&#x017F;t auf<lb/>
meine linke Seite, und fragte mich, ob ich<lb/>
wu&#x0364;ßte, wie er in den Himmel eingehen ko&#x0364;nn-<lb/>
te: dem mußte ich antworten, daß in den<lb/>
Himmel eingela&#x017F;&#x017F;en werden, allein dem<lb/>
HERRN zu&#x017F;tehe, welcher allein weiß, wie<lb/>
er be&#x017F;chaffen i&#x017F;t. Dergleichen kommen &#x017F;ehr<lb/>
viele aus der Welt, welche nichts anders &#x017F;u-<lb/>
chen, als in den Himmel zu kommen, und<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en gar nicht, was der Himmel und die<lb/>
himmli&#x017F;che Freude &#x017F;ey, daß der Himmel eine<lb/>
Liebe unter einander, und daß die himmli&#x017F;che<lb/>
Freude eine Freude &#x017F;ey, die aus jener ent&#x017F;te-<lb/>
he. Die es nun nicht wi&#x017F;&#x017F;en, werden zuer&#x017F;t<lb/>
unterrichtet, was der Himmel und die himm-<lb/>
li&#x017F;che Freude &#x017F;ey, auch durch eine lebendige<lb/>
Erfahrung: Als wie ein gewi&#x017F;&#x017F;er Gei&#x017F;t, der<lb/>
auch er&#x017F;t aus der Welt kam, und gleichfalls<lb/>
in den Himmel wollte, damit er ein&#x017F;ehen<lb/>
mo&#x0364;chte, was es fu&#x0364;r eine Be&#x017F;chaffenheit mit<lb/>
dem Himmel habe. Sein Jnneres wurde<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aufge-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0198] Von dem Himmel ſter, der dritte, wo die Engel ſind: Sowohl die Geiſter, als die Engliſche Geiſter und En- gel werden in Himmliſche und Geiſtliche ein- getheilt Die Himmliſche ſind, welche durch Liebe den Glauben von dem HErrn empfan- gen haben, als wie die, welche aus der aller- aͤlteſten Gemeine ſind. Die Geiſtliche ſind, welche durch Erkaͤnntniſſe des Glaubens die Liebe von dem HErrn erhalten haben, aus welcher ſie angenehme Dinge thun. Es machte ſich ein gewiſſer Geiſt auf meine linke Seite, und fragte mich, ob ich wuͤßte, wie er in den Himmel eingehen koͤnn- te: dem mußte ich antworten, daß in den Himmel eingelaſſen werden, allein dem HERRN zuſtehe, welcher allein weiß, wie er beſchaffen iſt. Dergleichen kommen ſehr viele aus der Welt, welche nichts anders ſu- chen, als in den Himmel zu kommen, und wiſſen gar nicht, was der Himmel und die himmliſche Freude ſey, daß der Himmel eine Liebe unter einander, und daß die himmliſche Freude eine Freude ſey, die aus jener entſte- he. Die es nun nicht wiſſen, werden zuerſt unterrichtet, was der Himmel und die himm- liſche Freude ſey, auch durch eine lebendige Erfahrung: Als wie ein gewiſſer Geiſt, der auch erſt aus der Welt kam, und gleichfalls in den Himmel wollte, damit er einſehen moͤchte, was es fuͤr eine Beſchaffenheit mit dem Himmel habe. Sein Jnneres wurde aufge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/198
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/198>, abgerufen am 24.11.2024.