Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.und von der himmlischen Freude. Himmel: Darum bestehet die Englische Glück-seligkeit in Uebung der Liebe, sie entsiehet aus derselben, und wird auch nach ihr abge- messen. Welche einen solchen Begriff, als ob die himmlische Freude darinn bestünde, daß sie müßig wären, gehabt, und sich in gu- ter Ruhe nach der ewigen Freude gesehnet ha- ben, denen bedeutete man, daß sie sich schäm- ten, und man ließ sie von einem solchen Le- ben die Probe machen, sie wurden aber in- nen, daß es ein sehr betrübres Leben seyn würde, und daß sie dasselbe, weil es auf solche Weise um alle Freude geschehen wäre, ver- abscheuen und einen Grauen dafür haben würden. Ein gewisser unter den Gelehrtesten im Die, welche eine sehr grosse Känntniß bestehe N 2
und von der himmliſchen Freude. Himmel: Darum beſtehet die Engliſche Gluͤck-ſeligkeit in Uebung der Liebe, ſie entſiehet aus derſelben, und wird auch nach ihr abge- meſſen. Welche einen ſolchen Begriff, als ob die himmliſche Freude darinn beſtuͤnde, daß ſie muͤßig waͤren, gehabt, und ſich in gu- ter Ruhe nach der ewigen Freude geſehnet ha- ben, denen bedeutete man, daß ſie ſich ſchaͤm- ten, und man ließ ſie von einem ſolchen Le- ben die Probe machen, ſie wurden aber in- nen, daß es ein ſehr betruͤbres Leben ſeyn wuͤrde, und daß ſie daſſelbe, weil es auf ſolche Weiſe um alle Freude geſchehen waͤre, ver- abſcheuen und einen Grauen dafuͤr haben wuͤrden. Ein gewiſſer unter den Gelehrteſten im Die, welche eine ſehr groſſe Kaͤnntniß beſtehe N 2
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und von der himmliſchen Freude.
Himmel: Darum beſtehet die Engliſche Gluͤck-
ſeligkeit in Uebung der Liebe, ſie entſiehet
aus derſelben, und wird auch nach ihr abge-
meſſen. Welche einen ſolchen Begriff, als
ob die himmliſche Freude darinn beſtuͤnde,
daß ſie muͤßig waͤren, gehabt, und ſich in gu-
ter Ruhe nach der ewigen Freude geſehnet ha-
ben, denen bedeutete man, daß ſie ſich ſchaͤm-
ten, und man ließ ſie von einem ſolchen Le-
ben die Probe machen, ſie wurden aber in-
nen, daß es ein ſehr betruͤbres Leben ſeyn
wuͤrde, und daß ſie daſſelbe, weil es auf ſolche
Weiſe um alle Freude geſchehen waͤre, ver-
abſcheuen und einen Grauen dafuͤr haben
wuͤrden.
Ein gewiſſer unter den Gelehrteſten im
Wort hat, als er auf der Welt lebt, einen
ſolchen Begriff von der himmliſchen Freude
gehabt, daß ſie in dem Glanz der Herrlich-
keit, wie das Licht, wann die Sonnenſtrah-
len guͤlden erſcheinen, und alſo auch in ei-
nem unwuͤrkſamen Leben, beſtuͤnde; Damit
er nun ſeinen Jrrthum einſehen moͤchte, wur-
de ihm ein ſolches Licht gegeben, und er de-
lectirte ſich auch mitten in dem Licht alſo,
als wann er, wie er auch ſagte, in dem Him-
mel waͤre; er konnte aber nicht lang darinn
ſubſiſtiren, dann er wurde allmaͤhlich uͤber-
druͤßig, und hatte darzu keine Freude mehr.
Die, welche eine ſehr groſſe Kaͤnntniß
gehabt haben, ſagten, die himmliſche Freude
beſtehe
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