Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.und v. d. unsaubern Jerusalem etc. da meynen sie nicht anders, als daß sie auf derWelt sind: Es ändert sich aber der Schau- platz; nach einiger Zeit werden sie in die Hölle unter dem Hintern versenket, welcher lauter Unflath ist: dann dergleichen Wollust, welche pur leiblich ist, verkehrt sich in dem andern Le- ben in das unstäthige. Jch habe sie da gese- hen Mist tragen und lamentiren. Die Weibsbilder, welche aus einer wüsten Anderst aber ist es mit denen bewandt, wel- Frö-
und v. d. unſaubern Jeruſalem ꝛc. da meynen ſie nicht anders, als daß ſie auf derWelt ſind: Es aͤndert ſich aber der Schau- platz; nach einiger Zeit werden ſie in die Hoͤlle unter dem Hintern verſenket, welcher lauter Unflath iſt: dann dergleichen Wolluſt, welche pur leiblich iſt, verkehrt ſich in dem andern Le- ben in das unſtaͤthige. Jch habe ſie da geſe- hen Miſt tragen und lamentiren. Die Weibsbilder, welche aus einer wuͤſten Anderſt aber iſt es mit denen bewandt, wel- Froͤ-
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und v. d. unſaubern Jeruſalem ꝛc.
da meynen ſie nicht anders, als daß ſie auf der
Welt ſind: Es aͤndert ſich aber der Schau-
platz; nach einiger Zeit werden ſie in die Hoͤlle
unter dem Hintern verſenket, welcher lauter
Unflath iſt: dann dergleichen Wolluſt, welche
pur leiblich iſt, verkehrt ſich in dem andern Le-
ben in das unſtaͤthige. Jch habe ſie da geſe-
hen Miſt tragen und lamentiren.
Die Weibsbilder, welche aus einer wuͤſten
und ſchlechten Lebensart reich und darauf ſtolz
worden ſind, und ſich gaͤnzlich der Wolluſt und
einem deſicaten und muͤßigen Leben ergeben
haben, indem ſie wie Koͤniginnen auf ihren
Betten liegen, an Tafeln und Tiſchen ſitzen,
und ſich um nichts anders bekuͤmmern, prel-
len und ſtoſſen in dem andern Leben, wann
ſie zuſammen kommen, erbaͤrmlich an einan-
der an, zerreiſſen einander, ziehen einander bey
den Haaren herum, und werden wie Furien.
Anderſt aber iſt es mit denen bewandt, wel-
che zu der Luſt, oder zu den Annemlichkeiten
dieſes Lebens gebohren, und die zu dergleichen
von Kindheit an auferzogen worden ſind, als
wie die Koͤniginnen und andere aus vornehmen
Geſchlecht, wie auch die Reichen: Dieſe, ob
ſie gleich in Luſtbarkeiten, Koſtbarkeiten und
Pracht lebten, wann ſie nur im Glauben an
den HErrn und in der Liebe gegen den Naͤch-
ſten zugleich gelebet haben, ſind in dem andern
Leben unter den Gluͤckſeligen: Dann ſich der
Froͤ-
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