Von den Höllen der Geitzigen/ von dem unsaubern Jerusalem und von den Mördern in der Wüsten, deß- gleichen von den unflätigen Höllen derer, welche in lauter Wollü- sten gelebt haben.
Die Geitzigen sind die Garstigsten, und ge- denken am allerwenigsten an das Leben nach dem Tod, an die Seele, und an den in- nern Menschen, sie wissen nicht einmal, was der Himmel ist, weil sie am allerwenigsten ihre Gedanken empor schwingen, sondern sie gänzlich in leibliche und irrdische Dinge ver- senken, derowegen wenn sie in das andere Leben kommen, wissen sie lange nicht, daß sie Geister sind, sondern sie meynen, sie seyen noch völlig im Leib; Die Jdeen in ihren Ge- danken, welche von dem Geitz gleichsam leib- lich und irrdisch worden, werden in gräuliche Phantasien verkehrt; und was unglaublich, aber allezeit wahr ist, so kommt es den schänd- lich Geitzigen vor, als ob sie sich in Kellern, wo ihr Geld ist, aufhielten, und daselbst von den Mäusen angefallen würden, es mag ih- nen aber zugesetzt werden, wie es will, so ge- hen sie doch nicht weg, bis sie müde sind, und so winden sie sich endlich aus diesen Gräbern heraus.
Was für wüste Phantasien aus den Jdeen der filtzigten Geitzhälse werden, erhellet aus
ihrer
Von den Hoͤllen der Geitzigen,
Von den Hoͤllen der Geitzigen/ von dem unſaubern Jeruſalem und von den Moͤrdern in der Wuͤſten, deß- gleichen von den unflaͤtigen Hoͤllen derer, welche in lauter Wolluͤ- ſten gelebt haben.
Die Geitzigen ſind die Garſtigſten, und ge- denken am allerwenigſten an das Leben nach dem Tod, an die Seele, und an den in- nern Menſchen, ſie wiſſen nicht einmal, was der Himmel iſt, weil ſie am allerwenigſten ihre Gedanken empor ſchwingen, ſondern ſie gaͤnzlich in leibliche und irrdiſche Dinge ver- ſenken, derowegen wenn ſie in das andere Leben kommen, wiſſen ſie lange nicht, daß ſie Geiſter ſind, ſondern ſie meynen, ſie ſeyen noch voͤllig im Leib; Die Jdeen in ihren Ge- danken, welche von dem Geitz gleichſam leib- lich und irrdiſch worden, werden in graͤuliche Phantaſien verkehrt; und was unglaublich, aber allezeit wahr iſt, ſo kommt es den ſchaͤnd- lich Geitzigen vor, als ob ſie ſich in Kellern, wo ihr Geld iſt, aufhielten, und daſelbſt von den Maͤuſen angefallen wuͤrden, es mag ih- nen aber zugeſetzt werden, wie es will, ſo ge- hen ſie doch nicht weg, bis ſie muͤde ſind, und ſo winden ſie ſich endlich aus dieſen Graͤbern heraus.
Was fuͤr wuͤſte Phantaſien aus den Jdeen der filtzigten Geitzhaͤlſe werden, erhellet aus
ihrer
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Von den Hoͤllen der Geitzigen,
Von den Hoͤllen der Geitzigen/
von dem unſaubern Jeruſalem und
von den Moͤrdern in der Wuͤſten, deß-
gleichen von den unflaͤtigen Hoͤllen
derer, welche in lauter Wolluͤ-
ſten gelebt haben.
Die Geitzigen ſind die Garſtigſten, und ge-
denken am allerwenigſten an das Leben
nach dem Tod, an die Seele, und an den in-
nern Menſchen, ſie wiſſen nicht einmal, was
der Himmel iſt, weil ſie am allerwenigſten
ihre Gedanken empor ſchwingen, ſondern ſie
gaͤnzlich in leibliche und irrdiſche Dinge ver-
ſenken, derowegen wenn ſie in das andere
Leben kommen, wiſſen ſie lange nicht, daß
ſie Geiſter ſind, ſondern ſie meynen, ſie ſeyen
noch voͤllig im Leib; Die Jdeen in ihren Ge-
danken, welche von dem Geitz gleichſam leib-
lich und irrdiſch worden, werden in graͤuliche
Phantaſien verkehrt; und was unglaublich,
aber allezeit wahr iſt, ſo kommt es den ſchaͤnd-
lich Geitzigen vor, als ob ſie ſich in Kellern,
wo ihr Geld iſt, aufhielten, und daſelbſt von
den Maͤuſen angefallen wuͤrden, es mag ih-
nen aber zugeſetzt werden, wie es will, ſo ge-
hen ſie doch nicht weg, bis ſie muͤde ſind, und
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Was fuͤr wuͤſte Phantaſien aus den Jdeen
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/166>, abgerufen am 23.02.2025.
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