hebt ihre Unternehmungen auf, und mildert die Plagen.
Bey allen und jeden ist in der andern Welt ein solches Gleichgewicht, daß das Bö- se selbst sich straft, so daß in dem Bösen die Strafe der Bösen ist: eben so verhält es sich auch mit dem Falschen, welches auf den zu- rück fällt, der im Jrrthum steckt. Daher bringt ein jeder die Strafe und Marter selbst über sich, und lauft alsdann in den teufeli- schen Haufen, welcher dergleichen thut, hi- nein. Der HErr wirft niemals jemand in die Hölle, sondern er will jedermann aus der Hölle herausführen, noch weniger führt Er jemand in die Qual hinein, sondern weil der böse Geist selbst hinein rennt, so wendet der HErr alle Strafe und Plage zum Guten und zu einigem Nutzen. Es kann keine Strafe jemals geben, wo nicht der HErr sein Absehen auf einen Nutzen hätte, denn das Reich des HErrn ist ein Reich der Endzwecke und der Nutzbarkeiten. Aber der Nutzen, den die in der Hölle geben, ist sehr gering, und wenn dieses geschiehet, so sind sie nicht so in der Qual, sie werden aber, wenn der Nutzen aufhört, wieder in die Hölle versetzt.
Bey einem jeden Menschen sind zum we- nigsten zween böse Geister und zween Engel: Durch die hösen Geister hat der Mensch Ge-
mein-
Von der Hoͤlle.
hebt ihre Unternehmungen auf, und mildert die Plagen.
Bey allen und jeden iſt in der andern Welt ein ſolches Gleichgewicht, daß das Boͤ- ſe ſelbſt ſich ſtraft, ſo daß in dem Boͤſen die Strafe der Boͤſen iſt: eben ſo verhaͤlt es ſich auch mit dem Falſchen, welches auf den zu- ruͤck faͤllt, der im Jrrthum ſteckt. Daher bringt ein jeder die Strafe und Marter ſelbſt uͤber ſich, und lauft alsdann in den teufeli- ſchen Haufen, welcher dergleichen thut, hi- nein. Der HErr wirft niemals jemand in die Hoͤlle, ſondern er will jedermann aus der Hoͤlle herausfuͤhren, noch weniger fuͤhrt Er jemand in die Qual hinein, ſondern weil der boͤſe Geiſt ſelbſt hinein rennt, ſo wendet der HErr alle Strafe und Plage zum Guten und zu einigem Nutzen. Es kann keine Strafe jemals geben, wo nicht der HErr ſein Abſehen auf einen Nutzen haͤtte, denn das Reich des HErrn iſt ein Reich der Endzwecke und der Nutzbarkeiten. Aber der Nutzen, den die in der Hoͤlle geben, iſt ſehr gering, und wenn dieſes geſchiehet, ſo ſind ſie nicht ſo in der Qual, ſie werden aber, wenn der Nutzen aufhoͤrt, wieder in die Hoͤlle verſetzt.
Bey einem jeden Menſchen ſind zum we- nigſten zween boͤſe Geiſter und zween Engel: Durch die hoͤſen Geiſter hat der Menſch Ge-
mein-
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Von der Hoͤlle.
hebt ihre Unternehmungen auf, und mildert
die Plagen.
Bey allen und jeden iſt in der andern
Welt ein ſolches Gleichgewicht, daß das Boͤ-
ſe ſelbſt ſich ſtraft, ſo daß in dem Boͤſen die
Strafe der Boͤſen iſt: eben ſo verhaͤlt es ſich
auch mit dem Falſchen, welches auf den zu-
ruͤck faͤllt, der im Jrrthum ſteckt. Daher
bringt ein jeder die Strafe und Marter ſelbſt
uͤber ſich, und lauft alsdann in den teufeli-
ſchen Haufen, welcher dergleichen thut, hi-
nein. Der HErr wirft niemals jemand in
die Hoͤlle, ſondern er will jedermann aus der
Hoͤlle herausfuͤhren, noch weniger fuͤhrt Er
jemand in die Qual hinein, ſondern weil der
boͤſe Geiſt ſelbſt hinein rennt, ſo wendet der
HErr alle Strafe und Plage zum Guten
und zu einigem Nutzen. Es kann keine
Strafe jemals geben, wo nicht der HErr ſein
Abſehen auf einen Nutzen haͤtte, denn das
Reich des HErrn iſt ein Reich der Endzwecke
und der Nutzbarkeiten. Aber der Nutzen,
den die in der Hoͤlle geben, iſt ſehr gering,
und wenn dieſes geſchiehet, ſo ſind ſie nicht
ſo in der Qual, ſie werden aber, wenn der
Nutzen aufhoͤrt, wieder in die Hoͤlle verſetzt.
Bey einem jeden Menſchen ſind zum we-
nigſten zween boͤſe Geiſter und zween Engel:
Durch die hoͤſen Geiſter hat der Menſch Ge-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/141>, abgerufen am 16.02.2025.
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