Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von dem Planeten es nicht so wäre, so würde das innerlicheGesicht verstreut werden, welches ein Ge- denkbild von GOtt ist, wie das Gesicht des Auges, wann es diese Welt ohne End und Gränzen ansieht, und daß man alsdann auf die Gedanken kommen müsse, die Natur oder die Welt seye GOtt. Als man ihnen sagte, daß der HErr auf unserer Erde die menschli- che Gestalt angenommen, haben sie es lange hin und her erwogen, und bald gesagt, daß dieses um des Heils der Menschen willen geschehen. Von der Erde/ oder dem Pla- neten Mercur, und von seinen Gei- stern und Einwohnern. Daß der ganze Himmel einen einigen Men- be, (*) Der Raum, worein man nach dem Tod
versetzt wird, geht nicht ins Unendliche, also hat er eine Figur, ob es nun ein gros- ses Polygon sey, oder eine Figur eines Menschen, ist contingent und keine ridi- cule Idee, wenn man es philosophisch an- sieht. Von dem Planeten es nicht ſo wäre, ſo würde das innerlicheGeſicht verſtreut werden, welches ein Ge- denkbild von GOtt iſt, wie das Geſicht des Auges, wann es dieſe Welt ohne End und Gränzen anſieht, und daß man alsdann auf die Gedanken kommen müſſe, die Natur oder die Welt ſeye GOtt. Als man ihnen ſagte, daß der HErr auf unſerer Erde die menſchli- che Geſtalt angenommen, haben ſie es lange hin und her erwogen, und bald geſagt, daß dieſes um des Heils der Menſchen willen geſchehen. Von der Erde/ oder dem Pla- neten Mercur, und von ſeinen Gei- ſtern und Einwohnern. Daß der ganze Himmel einen einigen Men- be, (*) Der Raum, worein man nach dem Tod
verſetzt wird, geht nicht ins Unendliche, alſo hat er eine Figur, ob es nun ein groſ- ſes Polygon ſey, oder eine Figur eines Menſchen, iſt contingent und keine ridi- cule Idée, wenn man es philoſophiſch an- ſieht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0090" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Planeten</hi></fw><lb/> es nicht ſo wäre, ſo würde das innerliche<lb/> Geſicht verſtreut werden, welches ein Ge-<lb/> denkbild von GOtt iſt, wie das Geſicht des<lb/> Auges, wann es dieſe Welt ohne End und<lb/> Gränzen anſieht, und daß man alsdann auf<lb/> die Gedanken kommen müſſe, die Natur oder<lb/> die Welt ſeye GOtt. Als man ihnen ſagte,<lb/> daß der HErr auf unſerer Erde die menſchli-<lb/> che Geſtalt angenommen, haben ſie es lange<lb/> hin und her erwogen, und bald geſagt, daß<lb/> dieſes um des Heils der Menſchen willen<lb/> geſchehen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#b">Von der Erde/ oder dem Pla-<lb/> neten Mercur, und von ſeinen Gei-</hi><lb/> ſtern und Einwohnern.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>aß der ganze Himmel einen einigen Men-<lb/> ſchen vorſtelle, der daher der größte<lb/> Menſch <note place="foot" n="(*)">Der Raum, worein man nach dem Tod<lb/> verſetzt wird, geht nicht ins Unendliche,<lb/> alſo hat er eine Figur, ob es nun ein groſ-<lb/> ſes <hi rendition="#aq">Polygon</hi> ſey, oder eine Figur eines<lb/> Menſchen, iſt <hi rendition="#aq">contingent</hi> und keine <hi rendition="#aq">ridi-<lb/> cule Idée,</hi> wenn man es philoſophiſch an-<lb/> ſieht.</note> genennt wird, und daß ein je-<lb/> des Glied bey dem Menſchen, ſowohl ſein<lb/> innerliches als ſein äuſſerliches, ein Verhält-<lb/> niß mit dieſem Menſchen oder Himmel ha-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">be,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0090]
Von dem Planeten
es nicht ſo wäre, ſo würde das innerliche
Geſicht verſtreut werden, welches ein Ge-
denkbild von GOtt iſt, wie das Geſicht des
Auges, wann es dieſe Welt ohne End und
Gränzen anſieht, und daß man alsdann auf
die Gedanken kommen müſſe, die Natur oder
die Welt ſeye GOtt. Als man ihnen ſagte,
daß der HErr auf unſerer Erde die menſchli-
che Geſtalt angenommen, haben ſie es lange
hin und her erwogen, und bald geſagt, daß
dieſes um des Heils der Menſchen willen
geſchehen.
Von der Erde/ oder dem Pla-
neten Mercur, und von ſeinen Gei-
ſtern und Einwohnern.
Daß der ganze Himmel einen einigen Men-
ſchen vorſtelle, der daher der größte
Menſch (*) genennt wird, und daß ein je-
des Glied bey dem Menſchen, ſowohl ſein
innerliches als ſein äuſſerliches, ein Verhält-
niß mit dieſem Menſchen oder Himmel ha-
be,
(*) Der Raum, worein man nach dem Tod
verſetzt wird, geht nicht ins Unendliche,
alſo hat er eine Figur, ob es nun ein groſ-
ſes Polygon ſey, oder eine Figur eines
Menſchen, iſt contingent und keine ridi-
cule Idée, wenn man es philoſophiſch an-
ſieht.
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