Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.der Seele und des Körpers. Luc. 5, 9. 10. Nachgehends habe ich den Ur-sprung dieser Bedeutung der Fischer in dem Buch: geoffenbarte Offenbarung Johan- nis, bewiesen: nemlich weil das Wasser, N. 50. 932; desgleichen auch der Fluß, N. 409. 932. das natürliche Wahre; und ein Fisch diejenigen bedeutet, die im natürlichen Wahren sind, N. 405; so deuten dahero auch die Fischer diejenigen an, welche den Wahrheiten nach- forschen und sie lehren. Hierauf antwor- tete der, so mich gefragt hatte, und sagte: nunmehr kann ich verstehen, warum der HErr die Fischer zu seinen Jüngern er- nannt und auserlesen hatte, und darum wundere ich mich nicht, daß er sie auch dazu ausersehen hat, weil sie, wie sie gesagt haben, von ihrer ersten Jugend an im geistli- chen Sinn, ein Fischer, das ist, ein Nachfor- scher der natürlichen Wahrheiten gewesen sind; daß sie nun ein Nachforscher der geistlichen Wahrheiten sind, ist die Ursache, weil diese auf jene gegründet werden. Er setzte noch hinzu, weil es ein Mann von Vernunft war: daß der HErr allein erken- ne, wer tüchtig sey, die geistlichen Wahr- heiten, die zu seiner neuen Kirche gehören, zu fassen und zu lehren, ob es einer unter den Dienern derselben seyn müsse. Ueber- dem, welcher Theologe unter den Christen hat wohl nicht vorher auf den hohen Schu- len die Philosophie studirt, ehe er die Wür- de E 3
der Seele und des Körpers. Luc. 5, 9. 10. Nachgehends habe ich den Ur-ſprung dieſer Bedeutung der Fiſcher in dem Buch: geoffenbarte Offenbarung Johan- nis, bewieſen: nemlich weil das Waſſer, N. 50. 932; desgleichen auch der Fluß, N. 409. 932. das natürliche Wahre; und ein Fiſch diejenigen bedeutet, die im natürlichen Wahren ſind, N. 405; ſo deuten dahero auch die Fiſcher diejenigen an, welche den Wahrheiten nach- forſchen und ſie lehren. Hierauf antwor- tete der, ſo mich gefragt hatte, und ſagte: nunmehr kann ich verſtehen, warum der HErr die Fiſcher zu ſeinen Jüngern er- nannt und auserleſen hatte, und darum wundere ich mich nicht, daß er ſie auch dazu auserſehen hat, weil ſie, wie ſie geſagt haben, von ihrer erſten Jugend an im geiſtli- chen Sinn, ein Fiſcher, das iſt, ein Nachfor- ſcher der natürlichen Wahrheiten geweſen ſind; daß ſie nun ein Nachforſcher der geiſtlichen Wahrheiten ſind, iſt die Urſache, weil dieſe auf jene gegründet werden. Er ſetzte noch hinzu, weil es ein Mann von Vernunft war: daß der HErr allein erken- ne, wer tüchtig ſey, die geiſtlichen Wahr- heiten, die zu ſeiner neuen Kirche gehören, zu faſſen und zu lehren, ob es einer unter den Dienern derſelben ſeyn müſſe. Ueber- dem, welcher Theologe unter den Chriſten hat wohl nicht vorher auf den hohen Schu- len die Philoſophie ſtudirt, ehe er die Wür- de E 3
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der Seele und des Körpers.
Luc. 5, 9. 10. Nachgehends habe ich den Ur-
ſprung dieſer Bedeutung der Fiſcher in dem
Buch: geoffenbarte Offenbarung Johan-
nis, bewieſen: nemlich weil das Waſſer, N.
50. 932; desgleichen auch der Fluß, N. 409.
932. das natürliche Wahre; und ein Fiſch
diejenigen bedeutet, die im natürlichen Wahren
ſind, N. 405; ſo deuten dahero auch die Fiſcher
diejenigen an, welche den Wahrheiten nach-
forſchen und ſie lehren. Hierauf antwor-
tete der, ſo mich gefragt hatte, und ſagte:
nunmehr kann ich verſtehen, warum der
HErr die Fiſcher zu ſeinen Jüngern er-
nannt und auserleſen hatte, und darum
wundere ich mich nicht, daß er ſie auch
dazu auserſehen hat, weil ſie, wie ſie geſagt
haben, von ihrer erſten Jugend an im geiſtli-
chen Sinn, ein Fiſcher, das iſt, ein Nachfor-
ſcher der natürlichen Wahrheiten geweſen
ſind; daß ſie nun ein Nachforſcher der
geiſtlichen Wahrheiten ſind, iſt die Urſache,
weil dieſe auf jene gegründet werden. Er
ſetzte noch hinzu, weil es ein Mann von
Vernunft war: daß der HErr allein erken-
ne, wer tüchtig ſey, die geiſtlichen Wahr-
heiten, die zu ſeiner neuen Kirche gehören,
zu faſſen und zu lehren, ob es einer unter
den Dienern derſelben ſeyn müſſe. Ueber-
dem, welcher Theologe unter den Chriſten
hat wohl nicht vorher auf den hohen Schu-
len die Philoſophie ſtudirt, ehe er die Wür-
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