Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von der Verbindung des Körpers in die Seele, sondern ein Ein-fluß der Seele in den Körper, den wir auch den gelegenheitlichen oder geistlichen Einfluß nennen, vorhanden sey. Hierauf erhoben drey Personen, die hinter den drey vorigen stunden, und Leibnitzens Verehrer waren, ihre Stimme, und sprachen: wir haben die Beweise von beyden Seiten gehört, gegen einander gehalten, und vernommen, daß die- se in vielen Stücken wichtiger sind, als jene, und jene in vielen Stücken wichtiger als die- se, derowegen wollen wir mit eurer Erlaub- niß dem Streit ein Ende machen; und auf die Frage: nie? sagten sie: es giebt keinen Einfluß der Seele in den Körper, und auch keinen des Körpers in die Seele, sondern es ist eine einmüthige und auf einen Punkt hin- auslaufende Würkung beyder zugleich, die der berühmte Autor mit einem schönen Na- men, nemlich mit der vorherbestimmten Uebereinstimmung, bezeichnet hat. Hier- auf kam wiederum ein Geist mit einer Fa- ckel in der Hand, aber nun in der linken, zum Vorschein, und fuhr damit um ihre Hinter- häupter herum, den Augenblick wurden ih- rer aller Jdeen confus, und schryeen alle zu- sammen: weder unsere Seele noch unser Kör- per weiß, welche Meynung wir ergreifen sol- len, darum wollen wir diesen Streit durch das Loos entscheiden, und dem Loos, das zu- erst heraus kommt, Beyfall geben; und sie nah-
Von der Verbindung des Körpers in die Seele, ſondern ein Ein-fluß der Seele in den Körper, den wir auch den gelegenheitlichen oder geiſtlichen Einfluß nennen, vorhanden ſey. Hierauf erhoben drey Perſonen, die hinter den drey vorigen ſtunden, und Leibnitzens Verehrer waren, ihre Stimme, und ſprachen: wir haben die Beweiſe von beyden Seiten gehört, gegen einander gehalten, und vernommen, daß die- ſe in vielen Stücken wichtiger ſind, als jene, und jene in vielen Stücken wichtiger als die- ſe, derowegen wollen wir mit eurer Erlaub- niß dem Streit ein Ende machen; und auf die Frage: nie? ſagten ſie: es giebt keinen Einfluß der Seele in den Körper, und auch keinen des Körpers in die Seele, ſondern es iſt eine einmüthige und auf einen Punkt hin- auslaufende Würkung beyder zugleich, die der berühmte Autor mit einem ſchönen Na- men, nemlich mit der vorherbeſtimmten Uebereinſtimmung, bezeichnet hat. Hier- auf kam wiederum ein Geiſt mit einer Fa- ckel in der Hand, aber nun in der linken, zum Vorſchein, und fuhr damit um ihre Hinter- häupter herum, den Augenblick wurden ih- rer aller Jdeen confus, und ſchryeen alle zu- ſammen: weder unſere Seele noch unſer Kör- per weiß, welche Meynung wir ergreifen ſol- len, darum wollen wir dieſen Streit durch das Loos entſcheiden, und dem Loos, das zu- erſt heraus kommt, Beyfall geben; und ſie nah-
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Von der Verbindung
des Körpers in die Seele, ſondern ein Ein-
fluß der Seele in den Körper, den wir auch
den gelegenheitlichen oder geiſtlichen Einfluß
nennen, vorhanden ſey. Hierauf erhoben
drey Perſonen, die hinter den drey vorigen
ſtunden, und Leibnitzens Verehrer waren,
ihre Stimme, und ſprachen: wir haben die
Beweiſe von beyden Seiten gehört, gegen
einander gehalten, und vernommen, daß die-
ſe in vielen Stücken wichtiger ſind, als jene,
und jene in vielen Stücken wichtiger als die-
ſe, derowegen wollen wir mit eurer Erlaub-
niß dem Streit ein Ende machen; und auf
die Frage: nie? ſagten ſie: es giebt keinen
Einfluß der Seele in den Körper, und auch
keinen des Körpers in die Seele, ſondern es
iſt eine einmüthige und auf einen Punkt hin-
auslaufende Würkung beyder zugleich, die
der berühmte Autor mit einem ſchönen Na-
men, nemlich mit der vorherbeſtimmten
Uebereinſtimmung, bezeichnet hat. Hier-
auf kam wiederum ein Geiſt mit einer Fa-
ckel in der Hand, aber nun in der linken, zum
Vorſchein, und fuhr damit um ihre Hinter-
häupter herum, den Augenblick wurden ih-
rer aller Jdeen confus, und ſchryeen alle zu-
ſammen: weder unſere Seele noch unſer Kör-
per weiß, welche Meynung wir ergreifen ſol-
len, darum wollen wir dieſen Streit durch
das Loos entſcheiden, und dem Loos, das zu-
erſt heraus kommt, Beyfall geben; und ſie
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