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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Verbindung
welches den Verstand würket, und nach und
nach die Liebe, welche den Willen würket;
dieses kommt eben auch aus der Vorsehung
her, weil jeder Mensch von neuem geschaffen,
das ist, umgebildet und verbessert werden muß,
und dieses geschieht durch den Verstand; denn
er muß von Kindheit an die Erkenntnisse des
Wahren und Guten fassen, die ihn lehren sol-
len, wohl zu leben, das ist, rechtmäsig zu wol-
len und zu thun, und auf diese Art wird der
Wille durch den Verstand gebildet. Um die-
ses Endzwecks willen ist dem Menschen das
Vermögen gegeben worden, den Verstand
beynahe in das Licht, in welchem die Engel
des Himmels sind, zu erhöhen, damit er se-
hen möge, was er wollen und aus dem Wil-
len thun müsse, auf daß er in der Welt auf
eine zeitlang glücklich, und nach dem Tod in
Ewigkeit glückselig sey; er wird glücklich und
glückselig, wenn er sich nach Weisheit bestre-
bet, und den Willen unter ihrem Gehorsam
hält; hingegen wird er unglücklich und un-
glückselig, wenn er seinen Verstand unter den
Gehorsam des Willens hingiebt; die Ursache
ist, weil der Wille von Geburt an zum Bö-
sen, ja zu den größten Bosheiten geneigt ist;
dahero wenn er nicht durch den Verstand ge-
bändiget würde, so würde der Mensch in
Schandthaten fallen, ja, vermöge seiner ein-
gepflanzten wilden thierischen Natur rauben,
und um seinetwillen alle die, so ihm nicht

wohl-

Von der Verbindung
welches den Verſtand würket, und nach und
nach die Liebe, welche den Willen würket;
dieſes kommt eben auch aus der Vorſehung
her, weil jeder Menſch von neuem geſchaffen,
das iſt, umgebildet und verbeſſert werden muß,
und dieſes geſchieht durch den Verſtand; denn
er muß von Kindheit an die Erkenntniſſe des
Wahren und Guten faſſen, die ihn lehren ſol-
len, wohl zu leben, das iſt, rechtmäſig zu wol-
len und zu thun, und auf dieſe Art wird der
Wille durch den Verſtand gebildet. Um die-
ſes Endzwecks willen iſt dem Menſchen das
Vermögen gegeben worden, den Verſtand
beynahe in das Licht, in welchem die Engel
des Himmels ſind, zu erhöhen, damit er ſe-
hen möge, was er wollen und aus dem Wil-
len thun müſſe, auf daß er in der Welt auf
eine zeitlang glücklich, und nach dem Tod in
Ewigkeit glückſelig ſey; er wird glücklich und
glückſelig, wenn er ſich nach Weisheit beſtre-
bet, und den Willen unter ihrem Gehorſam
hält; hingegen wird er unglücklich und un-
glückſelig, wenn er ſeinen Verſtand unter den
Gehorſam des Willens hingiebt; die Urſache
iſt, weil der Wille von Geburt an zum Bö-
ſen, ja zu den größten Bosheiten geneigt iſt;
dahero wenn er nicht durch den Verſtand ge-
bändiget würde, ſo würde der Menſch in
Schandthaten fallen, ja, vermöge ſeiner ein-
gepflanzten wilden thieriſchen Natur rauben,
und um ſeinetwillen alle die, ſo ihm nicht

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[46/0050] Von der Verbindung welches den Verſtand würket, und nach und nach die Liebe, welche den Willen würket; dieſes kommt eben auch aus der Vorſehung her, weil jeder Menſch von neuem geſchaffen, das iſt, umgebildet und verbeſſert werden muß, und dieſes geſchieht durch den Verſtand; denn er muß von Kindheit an die Erkenntniſſe des Wahren und Guten faſſen, die ihn lehren ſol- len, wohl zu leben, das iſt, rechtmäſig zu wol- len und zu thun, und auf dieſe Art wird der Wille durch den Verſtand gebildet. Um die- ſes Endzwecks willen iſt dem Menſchen das Vermögen gegeben worden, den Verſtand beynahe in das Licht, in welchem die Engel des Himmels ſind, zu erhöhen, damit er ſe- hen möge, was er wollen und aus dem Wil- len thun müſſe, auf daß er in der Welt auf eine zeitlang glücklich, und nach dem Tod in Ewigkeit glückſelig ſey; er wird glücklich und glückſelig, wenn er ſich nach Weisheit beſtre- bet, und den Willen unter ihrem Gehorſam hält; hingegen wird er unglücklich und un- glückſelig, wenn er ſeinen Verſtand unter den Gehorſam des Willens hingiebt; die Urſache iſt, weil der Wille von Geburt an zum Bö- ſen, ja zu den größten Bosheiten geneigt iſt; dahero wenn er nicht durch den Verſtand ge- bändiget würde, ſo würde der Menſch in Schandthaten fallen, ja, vermöge ſeiner ein- gepflanzten wilden thieriſchen Natur rauben, und um ſeinetwillen alle die, ſo ihm nicht wohl-

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/50>, abgerufen am 21.11.2024.