Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von der Verbindung che Betrüglichkeiten, und jede derselben istabscheulich, zum Exempel, GOtt habe sich auf die Menschen übergegossen und übergetra- gen, und daher wäre jeder Mensch eine ge- wisse Gottheit, die aus sich selbst lebe, und also thäte er das Gute aus sich selbst und wäre aus sich selbst weise; desgleichen, er besitze in ihm selbst den Glauben und die Liebe, und nehme al- so solche von sich selbst her, und nicht von GOtt, und was dergleichen ungeheuere Dinge noch mehr sind, dergleichen bey denen in der Hölle an zutreffen sind, welche, da sie noch in der Welt waren, geglaubt haben, daß die Natur lebe, oder durch ihre Würksamkeit das Leben hervor- bringe; wenn diese gen Himmel schauen, so sehen sie sein Licht wie lauter Finsterniß. Jch hörete einmal eine Stimme aus dem Himmel, die da sagte, daß wenn ein Funken des Le- bens in dem Menschen und zwar von ihm wäre, und wäre nicht von GOtt in ihm, so wäre kein Himmel, noch etwas daselbst, und also sey auch keine Kirche auf Erden, und folglich auch kein ewiges Leben. Man lese hiervon ein mehreres in einer Merk- würdigkeit, die ich in dem Buch von der ehelichen Liebe mit eingerückt habe, N. 132. bis 136. X. Daß
Von der Verbindung che Betrüglichkeiten, und jede derſelben iſtabſcheulich, zum Exempel, GOtt habe ſich auf die Menſchen übergegoſſen und übergetra- gen, und daher wäre jeder Menſch eine ge- wiſſe Gottheit, die aus ſich ſelbſt lebe, und alſo thäte er das Gute aus ſich ſelbſt und wäre aus ſich ſelbſt weiſe; desgleichen, er beſitze in ihm ſelbſt den Glauben und die Liebe, und nehme al- ſo ſolche von ſich ſelbſt her, und nicht von GOtt, und was dergleichen ungeheuere Dinge noch mehr ſind, dergleichen bey denen in der Hölle an zutreffen ſind, welche, da ſie noch in der Welt waren, geglaubt haben, daß die Natur lebe, oder durch ihre Würkſamkeit das Leben hervor- bringe; wenn dieſe gen Himmel ſchauen, ſo ſehen ſie ſein Licht wie lauter Finſterniß. Jch hörete einmal eine Stimme aus dem Himmel, die da ſagte, daß wenn ein Funken des Le- bens in dem Menſchen und zwar von ihm wäre, und wäre nicht von GOtt in ihm, ſo wäre kein Himmel, noch etwas daſelbſt, und alſo ſey auch keine Kirche auf Erden, und folglich auch kein ewiges Leben. Man leſe hiervon ein mehreres in einer Merk- würdigkeit, die ich in dem Buch von der ehelichen Liebe mit eingerückt habe, N. 132. bis 136. X. Daß
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Von der Verbindung
che Betrüglichkeiten, und jede derſelben iſt
abſcheulich, zum Exempel, GOtt habe ſich
auf die Menſchen übergegoſſen und übergetra-
gen, und daher wäre jeder Menſch eine ge-
wiſſe Gottheit, die aus ſich ſelbſt lebe, und
alſo thäte er das Gute aus ſich ſelbſt und wäre
aus ſich ſelbſt weiſe; desgleichen, er beſitze in ihm
ſelbſt den Glauben und die Liebe, und nehme al-
ſo ſolche von ſich ſelbſt her, und nicht von GOtt,
und was dergleichen ungeheuere Dinge noch
mehr ſind, dergleichen bey denen in der Hölle an
zutreffen ſind, welche, da ſie noch in der Welt
waren, geglaubt haben, daß die Natur lebe, oder
durch ihre Würkſamkeit das Leben hervor-
bringe; wenn dieſe gen Himmel ſchauen, ſo
ſehen ſie ſein Licht wie lauter Finſterniß. Jch
hörete einmal eine Stimme aus dem Himmel,
die da ſagte, daß wenn ein Funken des Le-
bens in dem Menſchen und zwar von ihm
wäre, und wäre nicht von GOtt in ihm,
ſo wäre kein Himmel, noch etwas daſelbſt,
und alſo ſey auch keine Kirche auf Erden,
und folglich auch kein ewiges Leben. Man
leſe hiervon ein mehreres in einer Merk-
würdigkeit, die ich in dem Buch von der
ehelichen Liebe mit eingerückt habe, N. 132.
bis 136.
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