Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Reflexiones über dieß Buch.
Lichts als der Finsternis zu demonstriren:
deswegen hat man aber Vorrath genug, sich
zu beruhigen. Genug, wer an JEsum
glaubt, der hat das ewige Leben. Da lasse
man einem jeden seine aus der Schrift und
aus GOtt empfangene Stützen, und mache
sich nicht vor der Zeit zum Richter und Mo-
nopolisten gegen andere.

2) Das wichtigste, das uns in Erstau-
nen sezt, ist diß, daß unsere Erde den an-
dern Einwohnern der Planeten als die fin-
sterste, gröbste, kothigste vorkommt, in
welcher das verdammte Wesen am meisten
prävatirt, welche auch ihrer Grobheit halber
allein fähig ist, daß das geschriebene Wort
allda durch materialische Druckerey publi-
cirt und fortgesezt werde, welches wegen der
prävalirenden Subtilheit auf andern Erden
des Mercurs, Jupiters, des Venus u. a. m.
nicht angeht. Und doch ist der Sohn Got-
tes in Menschengestalt allein auf dieser befleck-
ten Erde gebohren worden! welch ein gro-
ser willkührlicher Vorsatz Gottes ist diß.
Christus nimmt nicht der Engel Natur an
sich, sondern die grobe materialische Natur
des Samens Abrahä: was will GOtt dar-
durch? Jn Lystra des Lands Lycaonien ver-
ehrten die Jnnwohner, da Paulus und Bar-
nabas den von Mutterleib Lahmen plözlich
hergestellt, den Barnabam als Jupiter, und

Pau-

Reflexiones über dieß Buch.
Lichts als der Finſternis zu demonſtriren:
deswegen hat man aber Vorrath genug, ſich
zu beruhigen. Genug, wer an JEſum
glaubt, der hat das ewige Leben. Da laſſe
man einem jeden ſeine aus der Schrift und
aus GOtt empfangene Stützen, und mache
ſich nicht vor der Zeit zum Richter und Mo-
nopoliſten gegen andere.

2) Das wichtigſte, das uns in Erſtau-
nen ſezt, iſt diß, daß unſere Erde den an-
dern Einwohnern der Planeten als die fin-
ſterſte, gröbſte, kothigſte vorkommt, in
welcher das verdammte Weſen am meiſten
prävatirt, welche auch ihrer Grobheit halber
allein fähig iſt, daß das geſchriebene Wort
allda durch materialiſche Druckerey publi-
cirt und fortgeſezt werde, welches wegen der
prävalirenden Subtilheit auf andern Erden
des Mercurs, Jupiters, des Venus u. a. m.
nicht angeht. Und doch iſt der Sohn Got-
tes in Menſchengeſtalt allein auf dieſer befleck-
ten Erde gebohren worden! welch ein gro-
ſer willkührlicher Vorſatz Gottes iſt diß.
Chriſtus nimmt nicht der Engel Natur an
ſich, ſondern die grobe materialiſche Natur
des Samens Abrahä: was will GOtt dar-
durch? Jn Lyſtra des Lands Lycaonien ver-
ehrten die Jnnwohner, da Paulus und Bar-
nabas den von Mutterleib Lahmen plözlich
hergeſtellt, den Barnabam als Jupiter, und

Pau-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0290" n="286"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Reflexiones über dieß Buch.</hi></fw><lb/>
Lichts als der Fin&#x017F;ternis zu demon&#x017F;triren:<lb/>
deswegen hat man aber Vorrath genug, &#x017F;ich<lb/>
zu beruhigen. Genug, wer an JE&#x017F;um<lb/>
glaubt, der hat das ewige Leben. Da la&#x017F;&#x017F;e<lb/>
man einem jeden &#x017F;eine aus der Schrift und<lb/>
aus GOtt empfangene Stützen, und mache<lb/>
&#x017F;ich nicht vor der Zeit zum Richter und Mo-<lb/>
nopoli&#x017F;ten gegen andere.</p><lb/>
            <p>2) Das wichtig&#x017F;te, das uns in Er&#x017F;tau-<lb/>
nen &#x017F;ezt, i&#x017F;t diß, daß un&#x017F;ere <hi rendition="#fr">Erde</hi> den an-<lb/>
dern Einwohnern der Planeten als <hi rendition="#fr">die fin-<lb/>
&#x017F;ter&#x017F;te, gröb&#x017F;te, kothig&#x017F;te</hi> vorkommt, in<lb/>
welcher das verdammte We&#x017F;en am mei&#x017F;ten<lb/>
prävatirt, welche auch ihrer Grobheit halber<lb/>
allein fähig i&#x017F;t, daß das ge&#x017F;chriebene Wort<lb/>
allda durch materiali&#x017F;che Druckerey publi-<lb/>
cirt und fortge&#x017F;ezt werde, welches wegen der<lb/>
prävalirenden Subtilheit auf andern Erden<lb/>
des Mercurs, Jupiters, des Venus u. a. m.<lb/>
nicht angeht. Und doch i&#x017F;t der Sohn Got-<lb/>
tes in Men&#x017F;chenge&#x017F;talt allein auf die&#x017F;er befleck-<lb/>
ten Erde gebohren worden! welch ein gro-<lb/>
&#x017F;er willkührlicher Vor&#x017F;atz Gottes i&#x017F;t diß.<lb/>
Chri&#x017F;tus nimmt nicht der Engel Natur an<lb/>
&#x017F;ich, &#x017F;ondern die grobe materiali&#x017F;che Natur<lb/>
des Samens Abrahä: was will GOtt dar-<lb/>
durch? Jn Ly&#x017F;tra des Lands Lycaonien ver-<lb/>
ehrten die Jnnwohner, da Paulus und Bar-<lb/>
nabas den von Mutterleib Lahmen plözlich<lb/>
herge&#x017F;tellt, den Barnabam als Jupiter, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pau-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0290] Reflexiones über dieß Buch. Lichts als der Finſternis zu demonſtriren: deswegen hat man aber Vorrath genug, ſich zu beruhigen. Genug, wer an JEſum glaubt, der hat das ewige Leben. Da laſſe man einem jeden ſeine aus der Schrift und aus GOtt empfangene Stützen, und mache ſich nicht vor der Zeit zum Richter und Mo- nopoliſten gegen andere. 2) Das wichtigſte, das uns in Erſtau- nen ſezt, iſt diß, daß unſere Erde den an- dern Einwohnern der Planeten als die fin- ſterſte, gröbſte, kothigſte vorkommt, in welcher das verdammte Weſen am meiſten prävatirt, welche auch ihrer Grobheit halber allein fähig iſt, daß das geſchriebene Wort allda durch materialiſche Druckerey publi- cirt und fortgeſezt werde, welches wegen der prävalirenden Subtilheit auf andern Erden des Mercurs, Jupiters, des Venus u. a. m. nicht angeht. Und doch iſt der Sohn Got- tes in Menſchengeſtalt allein auf dieſer befleck- ten Erde gebohren worden! welch ein gro- ſer willkührlicher Vorſatz Gottes iſt diß. Chriſtus nimmt nicht der Engel Natur an ſich, ſondern die grobe materialiſche Natur des Samens Abrahä: was will GOtt dar- durch? Jn Lyſtra des Lands Lycaonien ver- ehrten die Jnnwohner, da Paulus und Bar- nabas den von Mutterleib Lahmen plözlich hergeſtellt, den Barnabam als Jupiter, und Pau-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/290
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/290>, abgerufen am 24.11.2024.