sich und aus der Welt, und nicht aus dem Himmel, erlangt.
Sie sagten ferner, daß sie eine Empfin- dung, (perceptionem) haben, ob das eh- liche Wesen bey denen aus ihrem Volk, wel- che nacket war, sey? und es wurde mir ge- zeigt, daß sie dieses aus der geistlichen Idee von der Ehe vernehmen, welche als sie mir mitgetheilet wurde, so beschaffen war, daß die Aehnlichkeit des Jnnern durch die Vereini- gung des Guten und Wahren, und also der Liebe und des Glaubens, formirt worden war, und daß aus dieser Vereinigung, wann sie sich in den Leib ergießt, die ehliche Liebe entstehe: denn alles, was dem Gemüth ei- gen ist, wird in einer natürlichen Gestalt in dem Leib dargestellt, und also in der Gestalt der ehlichen Liebe, wenn das Jnnere von zweyen eine Liebe zu einander hat, und sie also aus jener Liebe einer wie der andere zu wollen und zu denken verlangen, und also nach dem Jnnern, welches dem Gemüth ei- gen ist, zugleich bey einander zu seyn und ver- einigt zu werden begehren: daher wird die geist- liche Neigung, welche den Gemüthern eigen ist, natürlich und nimmt eine Empfindung der ehelichen Liebe an: die den Gemüthern eigene geistliche Neigung ist eine Rührung von dem Guten und Wahren und ihrer Verei- nigung, denn alles was zum Gemüth, oder zum Gedanken und Willen, gehöret, bezie-
het
Q 5
in dem geſtirnten Himmel.
ſich und aus der Welt, und nicht aus dem Himmel, erlangt.
Sie ſagten ferner, daß ſie eine Empfin- dung, (perceptionem) haben, ob das eh- liche Weſen bey denen aus ihrem Volk, wel- che nacket war, ſey? und es wurde mir ge- zeigt, daß ſie dieſes aus der geiſtlichen Idée von der Ehe vernehmen, welche als ſie mir mitgetheilet wurde, ſo beſchaffen war, daß die Aehnlichkeit des Jnnern durch die Vereini- gung des Guten und Wahren, und alſo der Liebe und des Glaubens, formirt worden war, und daß aus dieſer Vereinigung, wann ſie ſich in den Leib ergießt, die ehliche Liebe entſtehe: denn alles, was dem Gemüth ei- gen iſt, wird in einer natürlichen Geſtalt in dem Leib dargeſtellt, und alſo in der Geſtalt der ehlichen Liebe, wenn das Jnnere von zweyen eine Liebe zu einander hat, und ſie alſo aus jener Liebe einer wie der andere zu wollen und zu denken verlangen, und alſo nach dem Jnnern, welches dem Gemüth ei- gen iſt, zugleich bey einander zu ſeyn und ver- einigt zu werden begehren: daher wird die geiſt- liche Neigung, welche den Gemüthern eigen iſt, natürlich und nimmt eine Empfindung der ehelichen Liebe an: die den Gemüthern eigene geiſtliche Neigung iſt eine Rührung von dem Guten und Wahren und ihrer Verei- nigung, denn alles was zum Gemüth, oder zum Gedanken und Willen, gehöret, bezie-
het
Q 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0253"n="249"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">in dem geſtirnten Himmel.</hi></fw><lb/>ſich und aus der Welt, und nicht aus dem<lb/>
Himmel, erlangt.</p><lb/><p>Sie ſagten ferner, daß ſie eine Empfin-<lb/>
dung, (<hirendition="#aq">perceptionem</hi>) haben, ob das eh-<lb/>
liche Weſen bey denen aus ihrem Volk, wel-<lb/>
che nacket war, ſey? und es wurde mir ge-<lb/>
zeigt, daß ſie dieſes aus der geiſtlichen <hirendition="#aq">Idée</hi><lb/>
von der Ehe vernehmen, welche als ſie mir<lb/>
mitgetheilet wurde, ſo beſchaffen war, daß die<lb/>
Aehnlichkeit des Jnnern durch die Vereini-<lb/>
gung des Guten und Wahren, und alſo der<lb/>
Liebe und des Glaubens, formirt worden<lb/>
war, und daß aus dieſer Vereinigung, wann<lb/>ſie ſich in den Leib ergießt, die ehliche Liebe<lb/>
entſtehe: denn alles, was dem Gemüth ei-<lb/>
gen iſt, wird in einer natürlichen Geſtalt in<lb/>
dem Leib dargeſtellt, und alſo in der Geſtalt<lb/>
der ehlichen Liebe, wenn das Jnnere von<lb/>
zweyen eine Liebe zu einander hat, und ſie<lb/>
alſo aus jener Liebe einer wie der andere zu<lb/>
wollen und zu denken verlangen, und alſo<lb/>
nach dem Jnnern, welches dem Gemüth ei-<lb/>
gen iſt, zugleich bey einander zu ſeyn und ver-<lb/>
einigt zu werden begehren: daher wird die geiſt-<lb/>
liche Neigung, welche den Gemüthern eigen<lb/>
iſt, natürlich und nimmt eine Empfindung<lb/>
der ehelichen Liebe an: die den Gemüthern<lb/>
eigene geiſtliche Neigung iſt eine Rührung von<lb/>
dem Guten und Wahren und ihrer Verei-<lb/>
nigung, denn alles was zum Gemüth, oder<lb/>
zum Gedanken und Willen, gehöret, bezie-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">het</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[249/0253]
in dem geſtirnten Himmel.
ſich und aus der Welt, und nicht aus dem
Himmel, erlangt.
Sie ſagten ferner, daß ſie eine Empfin-
dung, (perceptionem) haben, ob das eh-
liche Weſen bey denen aus ihrem Volk, wel-
che nacket war, ſey? und es wurde mir ge-
zeigt, daß ſie dieſes aus der geiſtlichen Idée
von der Ehe vernehmen, welche als ſie mir
mitgetheilet wurde, ſo beſchaffen war, daß die
Aehnlichkeit des Jnnern durch die Vereini-
gung des Guten und Wahren, und alſo der
Liebe und des Glaubens, formirt worden
war, und daß aus dieſer Vereinigung, wann
ſie ſich in den Leib ergießt, die ehliche Liebe
entſtehe: denn alles, was dem Gemüth ei-
gen iſt, wird in einer natürlichen Geſtalt in
dem Leib dargeſtellt, und alſo in der Geſtalt
der ehlichen Liebe, wenn das Jnnere von
zweyen eine Liebe zu einander hat, und ſie
alſo aus jener Liebe einer wie der andere zu
wollen und zu denken verlangen, und alſo
nach dem Jnnern, welches dem Gemüth ei-
gen iſt, zugleich bey einander zu ſeyn und ver-
einigt zu werden begehren: daher wird die geiſt-
liche Neigung, welche den Gemüthern eigen
iſt, natürlich und nimmt eine Empfindung
der ehelichen Liebe an: die den Gemüthern
eigene geiſtliche Neigung iſt eine Rührung von
dem Guten und Wahren und ihrer Verei-
nigung, denn alles was zum Gemüth, oder
zum Gedanken und Willen, gehöret, bezie-
het
Q 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/253>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.