Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.der Seele und des Körpers. und vollbringt. Wer diese zwey Aufneh-mungen und Behältnisse des Lebens, welche der Wille und der Verstand sind, nicht recht von einander unterscheider, und sich keinen klaren Begriff von denselben macht, der be- mühet sich vergebens, den geistlichen Einfluß zu erkennen, denn es ist ein Einfluß in den Willen, und ist einer in den Verstand; in den Willen des Menschen ist der Einfluß des Guten der Liebe, und in seinen Verstand ist der Einfluß des Wahren der Weisheit, bey- de Einflüsse kommen von Jehovah GOtt un- mittelbar durch die Sonne in deren Mitte Er ist, und mittelbar durch den Himmel der En- gel. Jene zwey Aufnehmer und Behalter, der Wille und der Verstand, sind eben so unterschieden, wie die Wärme und das Licht, denn der Wille nimmt die Wärme des Him- mels auf, die in ihrem Wesen die Liebe ist, und der Verstand nimmt das Licht des Him- mels auf, welches in seinem Wesen die Weis- heit ist, wie ich oben gesagt habe. Es giebt einen Einfluß aus dem menschlichen Gemüth (e Mente humana) in die Reden, und giebt einen in die Handlungen, der Einfluß in die Reden geschieht aus dem Willen durch den Verstand, aber der Einfluß in die Handlun- gen geschieht aus dem Verstand durch den Willen: diejenigen, welche nur von dem Ein- fluß in den Verstand, und nicht zugleich in den Willen, wissen, und aus demselben Ver- nunft- B 3
der Seele und des Körpers. und vollbringt. Wer dieſe zwey Aufneh-mungen und Behältniſſe des Lebens, welche der Wille und der Verſtand ſind, nicht recht von einander unterſcheider, und ſich keinen klaren Begriff von denſelben macht, der be- mühet ſich vergebens, den geiſtlichen Einfluß zu erkennen, denn es iſt ein Einfluß in den Willen, und iſt einer in den Verſtand; in den Willen des Menſchen iſt der Einfluß des Guten der Liebe, und in ſeinen Verſtand iſt der Einfluß des Wahren der Weisheit, bey- de Einflüſſe kommen von Jehovah GOtt un- mittelbar durch die Sonne in deren Mitte Er iſt, und mittelbar durch den Himmel der En- gel. Jene zwey Aufnehmer und Behalter, der Wille und der Verſtand, ſind eben ſo unterſchieden, wie die Wärme und das Licht, denn der Wille nimmt die Wärme des Him- mels auf, die in ihrem Weſen die Liebe iſt, und der Verſtand nimmt das Licht des Him- mels auf, welches in ſeinem Weſen die Weis- heit iſt, wie ich oben geſagt habe. Es giebt einen Einfluß aus dem menſchlichen Gemüth (e Mente humana) in die Reden, und giebt einen in die Handlungen, der Einfluß in die Reden geſchieht aus dem Willen durch den Verſtand, aber der Einfluß in die Handlun- gen geſchieht aus dem Verſtand durch den Willen: diejenigen, welche nur von dem Ein- fluß in den Verſtand, und nicht zugleich in den Willen, wiſſen, und aus demſelben Ver- nunft- B 3
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der Seele und des Körpers.
und vollbringt. Wer dieſe zwey Aufneh-
mungen und Behältniſſe des Lebens, welche
der Wille und der Verſtand ſind, nicht recht
von einander unterſcheider, und ſich keinen
klaren Begriff von denſelben macht, der be-
mühet ſich vergebens, den geiſtlichen Einfluß
zu erkennen, denn es iſt ein Einfluß in den
Willen, und iſt einer in den Verſtand; in
den Willen des Menſchen iſt der Einfluß des
Guten der Liebe, und in ſeinen Verſtand iſt
der Einfluß des Wahren der Weisheit, bey-
de Einflüſſe kommen von Jehovah GOtt un-
mittelbar durch die Sonne in deren Mitte Er
iſt, und mittelbar durch den Himmel der En-
gel. Jene zwey Aufnehmer und Behalter,
der Wille und der Verſtand, ſind eben ſo
unterſchieden, wie die Wärme und das Licht,
denn der Wille nimmt die Wärme des Him-
mels auf, die in ihrem Weſen die Liebe iſt,
und der Verſtand nimmt das Licht des Him-
mels auf, welches in ſeinem Weſen die Weis-
heit iſt, wie ich oben geſagt habe. Es giebt
einen Einfluß aus dem menſchlichen Gemüth
(e Mente humana) in die Reden, und giebt
einen in die Handlungen, der Einfluß in die
Reden geſchieht aus dem Willen durch den
Verſtand, aber der Einfluß in die Handlun-
gen geſchieht aus dem Verſtand durch den
Willen: diejenigen, welche nur von dem Ein-
fluß in den Verſtand, und nicht zugleich in
den Willen, wiſſen, und aus demſelben Ver-
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