Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Einwohnern des Monds. waren. Derjenige, welcher von dem anderngetragen worden, kam zu mir, und machte sich auf die linke Seite unter dem Ellenbogen, und redete von dannen, sagend, daß, wenn sie ei- ne Stimme von sich geben, sie also tönen, und daß sie also die Geister, welche ihnen Böses zufügen wollen, in Furcht setzen, und einige in die Flucht jagen, und daß sie also sicher gehen, wohin sie wollen. Damit ich für ge- gewiß wüßte, daß ihre Stimme so lautete, so wich er von mir zu einigen andern hinweg, und tönete gleichfalls so. Ferner zeigten sie, daß ihre Stimme aus dem Wanst wie ein Rülpsen ausgestossen würde, und also ertönete. Jch bemerkte, daß dieses daher käme, weil die Ein- wohner des Monds nicht so aus der Lunge, wie die Einwohner anderer Erden, sondern aus dem Wanst reden, und also aus einer Luft, die sich daselbst sammelt, aus der Ur- sach, weil der Mond keine ähnliche Dunstku- gel, wie andere Erdbälle, um sich hat. Jch wurde belehret, daß die Geister des Monds in dem größten Menschen den schildförmigen Knorpel (Xiphoiden) vorstellen, an welchen vornen die Ribben stossen, und aus welchen die weisse Binde herabgeht, welche den Mus- keln des Wanstes zu einer Unterstützung die- net. Daß auch in dem Mond Einwohner seyen, falls N 4
Einwohnern des Monds. waren. Derjenige, welcher von dem anderngetragen worden, kam zu mir, und machte ſich auf die linke Seite unter dem Ellenbogen, und redete von dannen, ſagend, daß, wenn ſie ei- ne Stimme von ſich geben, ſie alſo tönen, und daß ſie alſo die Geiſter, welche ihnen Böſes zufügen wollen, in Furcht ſetzen, und einige in die Flucht jagen, und daß ſie alſo ſicher gehen, wohin ſie wollen. Damit ich für ge- gewiß wüßte, daß ihre Stimme ſo lautete, ſo wich er von mir zu einigen andern hinweg, und tönete gleichfalls ſo. Ferner zeigten ſie, daß ihre Stimme aus dem Wanſt wie ein Rülpſen ausgeſtoſſen würde, und alſo ertönete. Jch bemerkte, daß dieſes daher käme, weil die Ein- wohner des Monds nicht ſo aus der Lunge, wie die Einwohner anderer Erden, ſondern aus dem Wanſt reden, und alſo aus einer Luft, die ſich daſelbſt ſammelt, aus der Ur- ſach, weil der Mond keine ähnliche Dunſtku- gel, wie andere Erdbälle, um ſich hat. Jch wurde belehret, daß die Geiſter des Monds in dem größten Menſchen den ſchildförmigen Knorpel (Xiphoiden) vorſtellen, an welchen vornen die Ribben ſtoſſen, und aus welchen die weiſſe Binde herabgeht, welche den Mus- keln des Wanſtes zu einer Unterſtützung die- net. Daß auch in dem Mond Einwohner ſeyen, falls N 4
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Einwohnern des Monds.
waren. Derjenige, welcher von dem andern
getragen worden, kam zu mir, und machte ſich
auf die linke Seite unter dem Ellenbogen, und
redete von dannen, ſagend, daß, wenn ſie ei-
ne Stimme von ſich geben, ſie alſo tönen, und
daß ſie alſo die Geiſter, welche ihnen Böſes
zufügen wollen, in Furcht ſetzen, und einige
in die Flucht jagen, und daß ſie alſo ſicher
gehen, wohin ſie wollen. Damit ich für ge-
gewiß wüßte, daß ihre Stimme ſo lautete, ſo
wich er von mir zu einigen andern hinweg, und
tönete gleichfalls ſo. Ferner zeigten ſie, daß
ihre Stimme aus dem Wanſt wie ein Rülpſen
ausgeſtoſſen würde, und alſo ertönete. Jch
bemerkte, daß dieſes daher käme, weil die Ein-
wohner des Monds nicht ſo aus der Lunge,
wie die Einwohner anderer Erden, ſondern
aus dem Wanſt reden, und alſo aus einer
Luft, die ſich daſelbſt ſammelt, aus der Ur-
ſach, weil der Mond keine ähnliche Dunſtku-
gel, wie andere Erdbälle, um ſich hat. Jch
wurde belehret, daß die Geiſter des Monds
in dem größten Menſchen den ſchildförmigen
Knorpel (Xiphoiden) vorſtellen, an welchen
vornen die Ribben ſtoſſen, und aus welchen
die weiſſe Binde herabgeht, welche den Mus-
keln des Wanſtes zu einer Unterſtützung die-
net.
Daß auch in dem Mond Einwohner ſeyen,
wiſſen die Geiſter und Engel, und das gleich-
falls
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