schen die innere Haut der Hirnschale vor- stellen, daß aber diejenigen, welche sich ge- wöhnen, ohne Rührung zu reden, und den Gedanken an sich und andern zu entzie- hen, dieselbe Haut vorstellen; die aber bei- nern worden, weil von einigem geistlichen Leben ihnen kein Leben entstehet.
Weil durch den steinernen Vogel auch diejenigen vorgestellet worden sind, welche in Kenntnissen allein, und in keinem Le- ben der Liebe stehen, und weil sie daher kein geistliches Leben haben, so will ich hier statt eines Anhangs zeigen, daß dieje- nigen allein ein geistliches Leben haben, wel- che in einer himmlischen Liebe, und daher in Erkenntnissen sind, und daß die Liebe in sich alles Erkenntnißwesen, welches zu jener Liebe gehöret, enthalte.
Es seyen zum Exempel die Thiere der Erde, und auch die Thiere des Himmels oder die Vögel: jene haben eine Wissen- schaft von allem, was zu ihrer Liebe ge- höret; ihre Liebe aber ist, sich ernähren, si- cher wohnen, das Geschlecht fortpflanzen, ihre Jungen ernähren, bey einigen sich auf den Winter versehen; deswegen haben sie alle erforderliche Wissenschaft, denn diese befindet sich in ihrer Liebe, und influirt in
sie,
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Mars.
ſchen die innere Haut der Hirnſchale vor- ſtellen, daß aber diejenigen, welche ſich ge- wöhnen, ohne Rührung zu reden, und den Gedanken an ſich und andern zu entzie- hen, dieſelbe Haut vorſtellen; die aber bei- nern worden, weil von einigem geiſtlichen Leben ihnen kein Leben entſtehet.
Weil durch den ſteinernen Vogel auch diejenigen vorgeſtellet worden ſind, welche in Kenntniſſen allein, und in keinem Le- ben der Liebe ſtehen, und weil ſie daher kein geiſtliches Leben haben, ſo will ich hier ſtatt eines Anhangs zeigen, daß dieje- nigen allein ein geiſtliches Leben haben, wel- che in einer himmliſchen Liebe, und daher in Erkenntniſſen ſind, und daß die Liebe in ſich alles Erkenntnißweſen, welches zu jener Liebe gehöret, enthalte.
Es ſeyen zum Exempel die Thiere der Erde, und auch die Thiere des Himmels oder die Vögel: jene haben eine Wiſſen- ſchaft von allem, was zu ihrer Liebe ge- höret; ihre Liebe aber iſt, ſich ernähren, ſi- cher wohnen, das Geſchlecht fortpflanzen, ihre Jungen ernähren, bey einigen ſich auf den Winter verſehen; deswegen haben ſie alle erforderliche Wiſſenſchaft, denn dieſe befindet ſich in ihrer Liebe, und influirt in
ſie,
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Mars.
ſchen die innere Haut der Hirnſchale vor-
ſtellen, daß aber diejenigen, welche ſich ge-
wöhnen, ohne Rührung zu reden, und den
Gedanken an ſich und andern zu entzie-
hen, dieſelbe Haut vorſtellen; die aber bei-
nern worden, weil von einigem geiſtlichen
Leben ihnen kein Leben entſtehet.
Weil durch den ſteinernen Vogel auch
diejenigen vorgeſtellet worden ſind, welche
in Kenntniſſen allein, und in keinem Le-
ben der Liebe ſtehen, und weil ſie daher
kein geiſtliches Leben haben, ſo will ich
hier ſtatt eines Anhangs zeigen, daß dieje-
nigen allein ein geiſtliches Leben haben, wel-
che in einer himmliſchen Liebe, und daher
in Erkenntniſſen ſind, und daß die Liebe
in ſich alles Erkenntnißweſen, welches zu
jener Liebe gehöret, enthalte.
Es ſeyen zum Exempel die Thiere der
Erde, und auch die Thiere des Himmels
oder die Vögel: jene haben eine Wiſſen-
ſchaft von allem, was zu ihrer Liebe ge-
höret; ihre Liebe aber iſt, ſich ernähren, ſi-
cher wohnen, das Geſchlecht fortpflanzen,
ihre Jungen ernähren, bey einigen ſich auf
den Winter verſehen; deswegen haben ſie
alle erforderliche Wiſſenſchaft, denn dieſe
befindet ſich in ihrer Liebe, und influirt in
ſie,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/189>, abgerufen am 16.02.2025.
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