war, woher es aber komme, hatte ich vorher nicht gewußt.
Sie essen gern lang, nicht sowohl aus Vergnügen an der Speise, als vielmehr am Gespräch zur selbigen Zeit. Wenn sie an dem Tisch fitzen, so sitzen sie nicht auf Ses- seln oder Bänken, oder erhöheten Strohbet- ten, auch nicht auf dem Gras, sondern auf den Blättern eines gewissen Baums, sie woll- ten mir nicht sagen, von was für einen Baum die Blätter waren, da ich aber viele rieth und nennete, gestunden sie mirs endlich, da ich die Blätter des Feigenbaums nannte. Ue- berdieß sagten sie, daß sie die Speisen nicht nach dem Geschmack, sondern vornemlich nach dem Nutzen zurichten, sie sagten, daß eine nützliche Speise ihnen wohl schmecke. Hievon ward die Rede unter den Geistern, und der Ausspruch geschahe, daß dieses einem Menschen gezieme, denn so liegt ihm am Her- zen, daß eine gesunde Seele in einem gesun- den Leib sey, diß ist anderst, als bey denen, bey welchen der Geschmack herrschet, daher kränkelt der Leib, zum wenigsten ist er inner- lich schwach, folglich auch das Gemüth, (mens) denn dieses richtet sich nach dem innern Zu- stand der Theile, die das, was des Leibes ist, aufnehmen, so, wie das Gesicht und Gehör sich nach dem Zustand des Auges und des Oh- res richtet; deswegen ist es eine Thorheit,
wenn
J 4
Jupiter.
war, woher es aber komme, hatte ich vorher nicht gewußt.
Sie eſſen gern lang, nicht ſowohl aus Vergnügen an der Speiſe, als vielmehr am Geſpräch zur ſelbigen Zeit. Wenn ſie an dem Tiſch fitzen, ſo ſitzen ſie nicht auf Seſ- ſeln oder Bänken, oder erhöheten Strohbet- ten, auch nicht auf dem Gras, ſondern auf den Blättern eines gewiſſen Baums, ſie woll- ten mir nicht ſagen, von was für einen Baum die Blätter waren, da ich aber viele rieth und nennete, geſtunden ſie mirs endlich, da ich die Blätter des Feigenbaums nannte. Ue- berdieß ſagten ſie, daß ſie die Speiſen nicht nach dem Geſchmack, ſondern vornemlich nach dem Nutzen zurichten, ſie ſagten, daß eine nützliche Speiſe ihnen wohl ſchmecke. Hievon ward die Rede unter den Geiſtern, und der Ausſpruch geſchahe, daß dieſes einem Menſchen gezieme, denn ſo liegt ihm am Her- zen, daß eine geſunde Seele in einem geſun- den Leib ſey, diß iſt anderſt, als bey denen, bey welchen der Geſchmack herrſchet, daher kränkelt der Leib, zum wenigſten iſt er inner- lich ſchwach, folglich auch das Gemüth, (mens) denn dieſes richtet ſich nach dem innern Zu- ſtand der Theile, die das, was des Leibes iſt, aufnehmen, ſo, wie das Geſicht und Gehör ſich nach dem Zuſtand des Auges und des Oh- res richtet; deswegen iſt es eine Thorheit,
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Jupiter.
war, woher es aber komme, hatte ich vorher
nicht gewußt.
Sie eſſen gern lang, nicht ſowohl aus
Vergnügen an der Speiſe, als vielmehr am
Geſpräch zur ſelbigen Zeit. Wenn ſie an
dem Tiſch fitzen, ſo ſitzen ſie nicht auf Seſ-
ſeln oder Bänken, oder erhöheten Strohbet-
ten, auch nicht auf dem Gras, ſondern auf
den Blättern eines gewiſſen Baums, ſie woll-
ten mir nicht ſagen, von was für einen Baum
die Blätter waren, da ich aber viele rieth
und nennete, geſtunden ſie mirs endlich, da
ich die Blätter des Feigenbaums nannte. Ue-
berdieß ſagten ſie, daß ſie die Speiſen nicht
nach dem Geſchmack, ſondern vornemlich
nach dem Nutzen zurichten, ſie ſagten, daß
eine nützliche Speiſe ihnen wohl ſchmecke.
Hievon ward die Rede unter den Geiſtern,
und der Ausſpruch geſchahe, daß dieſes einem
Menſchen gezieme, denn ſo liegt ihm am Her-
zen, daß eine geſunde Seele in einem geſun-
den Leib ſey, diß iſt anderſt, als bey denen,
bey welchen der Geſchmack herrſchet, daher
kränkelt der Leib, zum wenigſten iſt er inner-
lich ſchwach, folglich auch das Gemüth, (mens)
denn dieſes richtet ſich nach dem innern Zu-
ſtand der Theile, die das, was des Leibes iſt,
aufnehmen, ſo, wie das Geſicht und Gehör
ſich nach dem Zuſtand des Auges und des Oh-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/139>, abgerufen am 24.11.2024.
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