Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von dem Planeten
cherley Weise dahin gebracht, daß er redet,
wie er denkt, und daß er denkt, wie er will,
bis sein Gemüth (mens) Eines, und nicht
mehr getheilt ist; wenn er nemlich so gut ist,
daß er das Gute will, und die Wahrheit aus
dem Guten denkt und redet; und wenn er so bö-
se ist, daß er das Böse will, und das Falsche aus
dem Bösen denkt und redet; der Gute wird
nicht eher in den Himmel erhaben, und der Böse
wird auch nicht eher in die Hölle geworfen,
und dieses geschiehet zu dem Ende, daß in der
Hölle nichts als Böses und Falsches aus dem
Bösen, und in dem Himmel nichts als Gu-
tes und Wahrheit aus dem Guten sey.

Jch bin ferner von den Geistern, die aus jener
Erde waren, von unterschiedenen Dingen,
die sich bey den Einwohnern daselbst finden,
unterrichtet worden, als von ihrem Gang, von
ihren Speisen und Wohnungen. Was ih-
ren Gang anbetrift, so gehen sie nicht auf-
recht, wie die Einwohner dieser Erde, und
vieler andern Erden, sie kriechen auch nicht
wie die Thiere, sondern wenn sie gehen hel-
fen sie sich mit den flachen Händen, und he-
ben sie nach einander zur Helfte über die Füs-
se in der Höhe, sie sehen auch im Gehen alle
drey Schritte hinter sich und zur Seiten, und
biegen alsdann den Leib ein wenig, welches
schnell geschiehet, denn bey ihnen ist es ein
Uebelstand, wenn man von andern anderst

als

Von dem Planeten
cherley Weiſe dahin gebracht, daß er redet,
wie er denkt, und daß er denkt, wie er will,
bis ſein Gemüth (mens) Eines, und nicht
mehr getheilt iſt; wenn er nemlich ſo gut iſt,
daß er das Gute will, und die Wahrheit aus
dem Guten denkt und redet; und wenn er ſo bö-
ſe iſt, daß er das Böſe will, und das Falſche aus
dem Böſen denkt und redet; der Gute wird
nicht eher in den Himmel erhaben, und der Böſe
wird auch nicht eher in die Hölle geworfen,
und dieſes geſchiehet zu dem Ende, daß in der
Hölle nichts als Böſes und Falſches aus dem
Böſen, und in dem Himmel nichts als Gu-
tes und Wahrheit aus dem Guten ſey.

Jch bin ferner von den Geiſtern, die aus jener
Erde waren, von unterſchiedenen Dingen,
die ſich bey den Einwohnern daſelbſt finden,
unterrichtet worden, als von ihrem Gang, von
ihren Speiſen und Wohnungen. Was ih-
ren Gang anbetrift, ſo gehen ſie nicht auf-
recht, wie die Einwohner dieſer Erde, und
vieler andern Erden, ſie kriechen auch nicht
wie die Thiere, ſondern wenn ſie gehen hel-
fen ſie ſich mit den flachen Händen, und he-
ben ſie nach einander zur Helfte über die Füſ-
ſe in der Höhe, ſie ſehen auch im Gehen alle
drey Schritte hinter ſich und zur Seiten, und
biegen alsdann den Leib ein wenig, welches
ſchnell geſchiehet, denn bey ihnen iſt es ein
Uebelſtand, wenn man von andern anderſt

als
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0136" n="132"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Planeten</hi></fw><lb/>
cherley Wei&#x017F;e dahin gebracht, daß er redet,<lb/>
wie er denkt, und daß er denkt, wie er will,<lb/>
bis &#x017F;ein Gemüth (<hi rendition="#aq">mens</hi>) Eines, und nicht<lb/>
mehr getheilt i&#x017F;t; wenn er nemlich &#x017F;o gut i&#x017F;t,<lb/>
daß er das Gute will, und die Wahrheit aus<lb/>
dem Guten denkt und redet; und wenn er &#x017F;o bö-<lb/>
&#x017F;e i&#x017F;t, daß er das Bö&#x017F;e will, und das Fal&#x017F;che aus<lb/>
dem Bö&#x017F;en denkt und redet; der Gute wird<lb/>
nicht eher in den Himmel erhaben, und der Bö&#x017F;e<lb/>
wird auch nicht eher in die Hölle geworfen,<lb/>
und die&#x017F;es ge&#x017F;chiehet zu dem Ende, daß in der<lb/>
Hölle nichts als Bö&#x017F;es und Fal&#x017F;ches aus dem<lb/>&#x017F;en, und in dem Himmel nichts als Gu-<lb/>
tes und Wahrheit aus dem Guten &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p>Jch bin ferner von den Gei&#x017F;tern, die aus jener<lb/>
Erde waren, von unter&#x017F;chiedenen Dingen,<lb/>
die &#x017F;ich bey den Einwohnern da&#x017F;elb&#x017F;t finden,<lb/>
unterrichtet worden, als von ihrem Gang, von<lb/>
ihren Spei&#x017F;en und Wohnungen. Was ih-<lb/>
ren Gang anbetrift, &#x017F;o gehen &#x017F;ie nicht auf-<lb/>
recht, wie die Einwohner die&#x017F;er Erde, und<lb/>
vieler andern Erden, &#x017F;ie kriechen auch nicht<lb/>
wie die Thiere, &#x017F;ondern wenn &#x017F;ie gehen hel-<lb/>
fen &#x017F;ie &#x017F;ich mit den flachen Händen, und he-<lb/>
ben &#x017F;ie nach einander zur Helfte über die Fü&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e in der Höhe, &#x017F;ie &#x017F;ehen auch im Gehen alle<lb/>
drey Schritte hinter &#x017F;ich und zur Seiten, und<lb/>
biegen alsdann den Leib ein wenig, welches<lb/>
&#x017F;chnell ge&#x017F;chiehet, denn bey ihnen i&#x017F;t es ein<lb/>
Uebel&#x017F;tand, wenn man von andern ander&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0136] Von dem Planeten cherley Weiſe dahin gebracht, daß er redet, wie er denkt, und daß er denkt, wie er will, bis ſein Gemüth (mens) Eines, und nicht mehr getheilt iſt; wenn er nemlich ſo gut iſt, daß er das Gute will, und die Wahrheit aus dem Guten denkt und redet; und wenn er ſo bö- ſe iſt, daß er das Böſe will, und das Falſche aus dem Böſen denkt und redet; der Gute wird nicht eher in den Himmel erhaben, und der Böſe wird auch nicht eher in die Hölle geworfen, und dieſes geſchiehet zu dem Ende, daß in der Hölle nichts als Böſes und Falſches aus dem Böſen, und in dem Himmel nichts als Gu- tes und Wahrheit aus dem Guten ſey. Jch bin ferner von den Geiſtern, die aus jener Erde waren, von unterſchiedenen Dingen, die ſich bey den Einwohnern daſelbſt finden, unterrichtet worden, als von ihrem Gang, von ihren Speiſen und Wohnungen. Was ih- ren Gang anbetrift, ſo gehen ſie nicht auf- recht, wie die Einwohner dieſer Erde, und vieler andern Erden, ſie kriechen auch nicht wie die Thiere, ſondern wenn ſie gehen hel- fen ſie ſich mit den flachen Händen, und he- ben ſie nach einander zur Helfte über die Füſ- ſe in der Höhe, ſie ſehen auch im Gehen alle drey Schritte hinter ſich und zur Seiten, und biegen alsdann den Leib ein wenig, welches ſchnell geſchiehet, denn bey ihnen iſt es ein Uebelſtand, wenn man von andern anderſt als

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/136
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/136>, abgerufen am 24.11.2024.