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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Mercur etc.
es den Gelehrten in dem andern Leben gehe,
die den Verstand aus eigenem Nachsinnen
erlangen, worzu sie durch die Liebe, das Wah-
re um der Wahrheit willen zu wissen, und
also um des vom weltlichen abgesonderten
Nutzens willen, angefeuert worden; und wie
es sich mit denenjenigen verhalte, welche es
von anderen haben ohne eigenes Nachsinnen,
wie es diejenigen zu thun pslegen, die das
Wahre blos um des Ruhms der Gelehrsam-
keit willen, und also um Ehre und Gewinns
willen in der Welt, und also nicht um des
vom weltlichen abgesonderten Nutzen willen
suchen, so will ich hier einige Erfahrung von
solchen anführen. Jch vernahm ein Getö-
se, das von unten gegen der linken Seite bis
zum linken Ohr gieng, und merkte, daß es
Geister waren, die sich daselbst herausschwin-
gen wollten, ich konnte aber nicht wissen, was
für Geister es wären; da sie aber heraus ka-
men, redeten sie mit mir, und sagten, daß sie
Logici und Metaphysici gewesen seyen, und
daß sie sich mit ihren Gedanken da hinein ge-
lassen, zu keinem andern Ende, als daß sie für
Gelehrte gehalten werden, und also zu Ehren
und Reichthümern gelangen möchten, sie be-
weinten ihren würklichen Zustand, weil sie
aus keinem andern Endzweck gelernt, und
also ihre Vernunft hierdurch nicht gebessert
hätten. Jhre Rede war langsam und stumm
klingend. Unterdessen redeten zween mitein-

ander

Mercur ꝛc.
es den Gelehrten in dem andern Leben gehe,
die den Verſtand aus eigenem Nachſinnen
erlangen, worzu ſie durch die Liebe, das Wah-
re um der Wahrheit willen zu wiſſen, und
alſo um des vom weltlichen abgeſonderten
Nutzens willen, angefeuert worden; und wie
es ſich mit denenjenigen verhalte, welche es
von anderen haben ohne eigenes Nachſinnen,
wie es diejenigen zu thun pſlegen, die das
Wahre blos um des Ruhms der Gelehrſam-
keit willen, und alſo um Ehre und Gewinns
willen in der Welt, und alſo nicht um des
vom weltlichen abgeſonderten Nutzen willen
ſuchen, ſo will ich hier einige Erfahrung von
ſolchen anführen. Jch vernahm ein Getö-
ſe, das von unten gegen der linken Seite bis
zum linken Ohr gieng, und merkte, daß es
Geiſter waren, die ſich daſelbſt herausſchwin-
gen wollten, ich konnte aber nicht wiſſen, was
für Geiſter es wären; da ſie aber heraus ka-
men, redeten ſie mit mir, und ſagten, daß ſie
Logici und Metaphyſici geweſen ſeyen, und
daß ſie ſich mit ihren Gedanken da hinein ge-
laſſen, zu keinem andern Ende, als daß ſie für
Gelehrte gehalten werden, und alſo zu Ehren
und Reichthümern gelangen möchten, ſie be-
weinten ihren würklichen Zuſtand, weil ſie
aus keinem andern Endzweck gelernt, und
alſo ihre Vernunft hierdurch nicht gebeſſert
hätten. Jhre Rede war langſam und ſtumm
klingend. Unterdeſſen redeten zween mitein-

ander
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[109/0113] Mercur ꝛc. es den Gelehrten in dem andern Leben gehe, die den Verſtand aus eigenem Nachſinnen erlangen, worzu ſie durch die Liebe, das Wah- re um der Wahrheit willen zu wiſſen, und alſo um des vom weltlichen abgeſonderten Nutzens willen, angefeuert worden; und wie es ſich mit denenjenigen verhalte, welche es von anderen haben ohne eigenes Nachſinnen, wie es diejenigen zu thun pſlegen, die das Wahre blos um des Ruhms der Gelehrſam- keit willen, und alſo um Ehre und Gewinns willen in der Welt, und alſo nicht um des vom weltlichen abgeſonderten Nutzen willen ſuchen, ſo will ich hier einige Erfahrung von ſolchen anführen. Jch vernahm ein Getö- ſe, das von unten gegen der linken Seite bis zum linken Ohr gieng, und merkte, daß es Geiſter waren, die ſich daſelbſt herausſchwin- gen wollten, ich konnte aber nicht wiſſen, was für Geiſter es wären; da ſie aber heraus ka- men, redeten ſie mit mir, und ſagten, daß ſie Logici und Metaphyſici geweſen ſeyen, und daß ſie ſich mit ihren Gedanken da hinein ge- laſſen, zu keinem andern Ende, als daß ſie für Gelehrte gehalten werden, und alſo zu Ehren und Reichthümern gelangen möchten, ſie be- weinten ihren würklichen Zuſtand, weil ſie aus keinem andern Endzweck gelernt, und alſo ihre Vernunft hierdurch nicht gebeſſert hätten. Jhre Rede war langſam und ſtumm klingend. Unterdeſſen redeten zween mitein- ander

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/113>, abgerufen am 27.11.2024.