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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
ben wollen um des Vaterlandes, und auch um des
Nächsten willen, weil ein Reicher dem Nächsten
weit eher, als ein Armer, auf vielerley Arten
wohlthun kann; und weil er auf solche Weise das
Gemüth von dem unthätigen Leben, das ein ver-
derbliches Leben ist, entfernet, denn bey einem
solchen Leben denkt der Mensch böse aus dem ihm
eingepflanzten Bösen. Der Nutzen ist in so viel
gut, in so viel er das Göttliche in sich hat, das
ist, in so viel der Mensch auf das Göttliche
und auf den Himmel siehet, und hierauf sein
Wohl bauet, den Reichthum aber nur als das
dazu dienende Wohl ansiehet.

362. Das Gegentheil aber ist das Loos der
Reichen, die das Göttliche nicht geglaubt, und
die Dinge, so den Himmel und die Kirche anbe-
treffen, von dem Gemüthe weggestossen haben,
diese sind in der Hölle, wo Unflätereyen, Elend
und Armuth ist; in dergleichen wird der Reich-
thum, den man als den Endzweck liebet, ver-
wandelt; und nicht allein der Reichthum, son-
dern auch dessen Nutzen selbst, welcher darinnen
besteht, daß sie entweder ihrer angebornen Nei-
gung nachleben, und den Wollüsten nachhängen,
und damit sie das Gemüth den Schandthaten desto
häufiger und ausgelassener hingeben können, oder
damit sie über andre, die sie verachten, hervor-
ragen mögen: dieser Reichthum, und dieser Nu-
tzen, weil er nichts Geistliches, sondern Jrdi-
sches in sich hält, wird stinkend; denn das Geist-

liche

Vom Himmel.
ben wollen um des Vaterlandes, und auch um des
Naͤchſten willen, weil ein Reicher dem Naͤchſten
weit eher, als ein Armer, auf vielerley Arten
wohlthun kann; und weil er auf ſolche Weiſe das
Gemuͤth von dem unthaͤtigen Leben, das ein ver-
derbliches Leben iſt, entfernet, denn bey einem
ſolchen Leben denkt der Menſch boͤſe aus dem ihm
eingepflanzten Boͤſen. Der Nutzen iſt in ſo viel
gut, in ſo viel er das Goͤttliche in ſich hat, das
iſt, in ſo viel der Menſch auf das Goͤttliche
und auf den Himmel ſiehet, und hierauf ſein
Wohl bauet, den Reichthum aber nur als das
dazu dienende Wohl anſiehet.

362. Das Gegentheil aber iſt das Loos der
Reichen, die das Goͤttliche nicht geglaubt, und
die Dinge, ſo den Himmel und die Kirche anbe-
treffen, von dem Gemuͤthe weggeſtoſſen haben,
dieſe ſind in der Hoͤlle, wo Unflaͤtereyen, Elend
und Armuth iſt; in dergleichen wird der Reich-
thum, den man als den Endzweck liebet, ver-
wandelt; und nicht allein der Reichthum, ſon-
dern auch deſſen Nutzen ſelbſt, welcher darinnen
beſteht, daß ſie entweder ihrer angebornen Nei-
gung nachleben, und den Wolluͤſten nachhaͤngen,
und damit ſie das Gemuͤth den Schandthaten deſto
haͤufiger und ausgelaſſener hingeben koͤnnen, oder
damit ſie uͤber andre, die ſie verachten, hervor-
ragen moͤgen: dieſer Reichthum, und dieſer Nu-
tzen, weil er nichts Geiſtliches, ſondern Jrdi-
ſches in ſich haͤlt, wird ſtinkend; denn das Geiſt-

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[91/0090] Vom Himmel. ben wollen um des Vaterlandes, und auch um des Naͤchſten willen, weil ein Reicher dem Naͤchſten weit eher, als ein Armer, auf vielerley Arten wohlthun kann; und weil er auf ſolche Weiſe das Gemuͤth von dem unthaͤtigen Leben, das ein ver- derbliches Leben iſt, entfernet, denn bey einem ſolchen Leben denkt der Menſch boͤſe aus dem ihm eingepflanzten Boͤſen. Der Nutzen iſt in ſo viel gut, in ſo viel er das Goͤttliche in ſich hat, das iſt, in ſo viel der Menſch auf das Goͤttliche und auf den Himmel ſiehet, und hierauf ſein Wohl bauet, den Reichthum aber nur als das dazu dienende Wohl anſiehet. 362. Das Gegentheil aber iſt das Loos der Reichen, die das Goͤttliche nicht geglaubt, und die Dinge, ſo den Himmel und die Kirche anbe- treffen, von dem Gemuͤthe weggeſtoſſen haben, dieſe ſind in der Hoͤlle, wo Unflaͤtereyen, Elend und Armuth iſt; in dergleichen wird der Reich- thum, den man als den Endzweck liebet, ver- wandelt; und nicht allein der Reichthum, ſon- dern auch deſſen Nutzen ſelbſt, welcher darinnen beſteht, daß ſie entweder ihrer angebornen Nei- gung nachleben, und den Wolluͤſten nachhaͤngen, und damit ſie das Gemuͤth den Schandthaten deſto haͤufiger und ausgelaſſener hingeben koͤnnen, oder damit ſie uͤber andre, die ſie verachten, hervor- ragen moͤgen: dieſer Reichthum, und dieſer Nu- tzen, weil er nichts Geiſtliches, ſondern Jrdi- ſches in ſich haͤlt, wird ſtinkend; denn das Geiſt- liche

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/90>, abgerufen am 27.11.2024.