Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. als wie die durchsichtigen Diamante, Rubine undSaphire sind, bemerkt und gesehen worden, und dieses Durchscheinen verhielte sich so, wie sie aus den Wissenschaften das Göttliche und die gött- lichen Wahrheiten bestätigt hatten; so erscheinet die wahre Erkänntnis und Weisheit, wenn sie in der geistlichen Welt zu sehen gegeben wird; dieses hat sie vom Lichte des Himmels an sich, wel- ches das vom Herrn ausfliessende göttliche Wahre ist, woraus alle Erkänntnis und Weisheit kommt, wie man Num. 126-133 nachlesen kann: die Grundlage dieses Lichts, auf welchen mannigfal- tige Veränderungen, als wie von allerhand Far- ben zum Vorschein kommen, sind das Jnnere des Gemüths, und durch die durch solche Dinge, so in der Natur, also in den Wissenschaften sind, geschehene Bestätigungen der göttlichen Wahrhei- ten werden jene mannigfaltige Veränderungen hervorgebracht; *) denn von dem innern Gemüth des Menschen werden die Sachen des natürlichen Gedächtnisses in Betrachtung gezogen, und die allda befindlichen bestätigende Dinge durch das Feuer der himmlischen Liebe gleichsam sublimiret, abgezogen und gereiniget bis sie geistliche Begriffe werden; daß es so zugehet, das weis der Mensch nicht, so lange er im Leibe lebt, weil er allda so wohl *) Von den im Himmel erscheinenden Farben kann man im 1sten Theil pag. 255 die Anmerkung nachlesen. Der Uebersetzer. E 5
Vom Himmel. als wie die durchſichtigen Diamante, Rubine undSaphire ſind, bemerkt und geſehen worden, und dieſes Durchſcheinen verhielte ſich ſo, wie ſie aus den Wiſſenſchaften das Goͤttliche und die goͤtt- lichen Wahrheiten beſtaͤtigt hatten; ſo erſcheinet die wahre Erkaͤnntnis und Weisheit, wenn ſie in der geiſtlichen Welt zu ſehen gegeben wird; dieſes hat ſie vom Lichte des Himmels an ſich, wel- ches das vom Herrn ausflieſſende goͤttliche Wahre iſt, woraus alle Erkaͤnntnis und Weisheit kommt, wie man Num. 126-133 nachleſen kann: die Grundlage dieſes Lichts, auf welchen mannigfal- tige Veraͤnderungen, als wie von allerhand Far- ben zum Vorſchein kommen, ſind das Jnnere des Gemuͤths, und durch die durch ſolche Dinge, ſo in der Natur, alſo in den Wiſſenſchaften ſind, geſchehene Beſtaͤtigungen der goͤttlichen Wahrhei- ten werden jene mannigfaltige Veraͤnderungen hervorgebracht; *) denn von dem innern Gemuͤth des Menſchen werden die Sachen des natuͤrlichen Gedaͤchtniſſes in Betrachtung gezogen, und die allda befindlichen beſtaͤtigende Dinge durch das Feuer der himmliſchen Liebe gleichſam ſublimiret, abgezogen und gereiniget bis ſie geiſtliche Begriffe werden; daß es ſo zugehet, das weis der Menſch nicht, ſo lange er im Leibe lebt, weil er allda ſo wohl *) Von den im Himmel erſcheinenden Farben kann man im 1ſten Theil pag. 255 die Anmerkung nachleſen. Der Ueberſetzer. E 5
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Vom Himmel.
als wie die durchſichtigen Diamante, Rubine und
Saphire ſind, bemerkt und geſehen worden, und
dieſes Durchſcheinen verhielte ſich ſo, wie ſie aus
den Wiſſenſchaften das Goͤttliche und die goͤtt-
lichen Wahrheiten beſtaͤtigt hatten; ſo erſcheinet
die wahre Erkaͤnntnis und Weisheit, wenn ſie
in der geiſtlichen Welt zu ſehen gegeben wird;
dieſes hat ſie vom Lichte des Himmels an ſich, wel-
ches das vom Herrn ausflieſſende goͤttliche Wahre
iſt, woraus alle Erkaͤnntnis und Weisheit kommt,
wie man Num. 126-133 nachleſen kann: die
Grundlage dieſes Lichts, auf welchen mannigfal-
tige Veraͤnderungen, als wie von allerhand Far-
ben zum Vorſchein kommen, ſind das Jnnere
des Gemuͤths, und durch die durch ſolche Dinge,
ſo in der Natur, alſo in den Wiſſenſchaften ſind,
geſchehene Beſtaͤtigungen der goͤttlichen Wahrhei-
ten werden jene mannigfaltige Veraͤnderungen
hervorgebracht; *) denn von dem innern Gemuͤth
des Menſchen werden die Sachen des natuͤrlichen
Gedaͤchtniſſes in Betrachtung gezogen, und die
allda befindlichen beſtaͤtigende Dinge durch das
Feuer der himmliſchen Liebe gleichſam ſublimiret,
abgezogen und gereiniget bis ſie geiſtliche Begriffe
werden; daß es ſo zugehet, das weis der Menſch
nicht, ſo lange er im Leibe lebt, weil er allda ſo
wohl
*) Von den im Himmel erſcheinenden Farben kann
man im 1ſten Theil pag. 255 die Anmerkung
nachleſen. Der Ueberſetzer.
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