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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
Wahren gereitz und ergötzet; ja vom Herrn
Selbst,
denn das Licht des Himmels ist das
Göttliche Wahre, und das Göttliche Wahre ist
der Herr im Himmel, man lese Num. 126-140.
Dieses Licht kommt lediglich in das Jnnere des
Gemüths, denn das Jnnere des Gemüths ist da,
zu gebildet, dieses Licht aufzunehmen, und so, wie
es hinein kommt, so reitzet und ergötzet es auch,
denn was aus dem Himmel einfließt und aufge-
nommen wird, darinnen ist auch Lust und An-
muth; hieraus kommt eben die ächte Zuneigung
zur Wahrheit, welches eine Neigung zur Wahr-
heit ist um der Wahrheit willen: die nun diese
Zuneigung, oder welches einerley ist, diese Liebe
zur selbigen haben, die sind es, so in himmli-
scher Erkänntnis sind, und die im Him-
mel glänzen wie der Glanz an dem ausge-
breiteten Himmel;
daß sie glänzen, ist dar-
um, weil das Göttliche Wahre, es mag im Him-
mel seyn wo es will, leuchtet, man lese N. 132;
und die Ausbreitung des Himmels bedeutet
vermöge der Uebereinstimmung dasjenige in-
nere verständliche Theil
so wohl bey
den Engeln, als bey den Menschen, welches im
Lichte des Himmels ist. Die aber in der Liebe
zum Wahren sind, entweder wegen des Ruhms in
der Welt, oder wegen der Herrlichkeit im Himmel,
die können nicht im Himmel leuchten, weil sie
nicht vom Lichte des Himmels unmittelbar, son-
dern vom Lichte der Welt gereitzt und ergötzt wer-
den, und dieses Licht ist ohne jenes im Himmel

lauter

Vom Himmel.
Wahren gereitz und ergoͤtzet; ja vom Herrn
Selbſt,
denn das Licht des Himmels iſt das
Goͤttliche Wahre, und das Goͤttliche Wahre iſt
der Herr im Himmel, man leſe Num. 126-140.
Dieſes Licht kommt lediglich in das Jnnere des
Gemuͤths, denn das Jnnere des Gemuͤths iſt da,
zu gebildet, dieſes Licht aufzunehmen, und ſo, wie
es hinein kommt, ſo reitzet und ergoͤtzet es auch,
denn was aus dem Himmel einfließt und aufge-
nommen wird, darinnen iſt auch Luſt und An-
muth; hieraus kommt eben die aͤchte Zuneigung
zur Wahrheit, welches eine Neigung zur Wahr-
heit iſt um der Wahrheit willen: die nun dieſe
Zuneigung, oder welches einerley iſt, dieſe Liebe
zur ſelbigen haben, die ſind es, ſo in himmli-
ſcher Erkaͤnntnis ſind, und die im Him-
mel glaͤnzen wie der Glanz an dem ausge-
breiteten Himmel;
daß ſie glaͤnzen, iſt dar-
um, weil das Goͤttliche Wahre, es mag im Him-
mel ſeyn wo es will, leuchtet, man leſe N. 132;
und die Ausbreitung des Himmels bedeutet
vermoͤge der Uebereinſtimmung dasjenige in-
nere verſtaͤndliche Theil
ſo wohl bey
den Engeln, als bey den Menſchen, welches im
Lichte des Himmels iſt. Die aber in der Liebe
zum Wahren ſind, entweder wegen des Ruhms in
der Welt, oder wegen der Herrlichkeit im Himmel,
die koͤnnen nicht im Himmel leuchten, weil ſie
nicht vom Lichte des Himmels unmittelbar, ſon-
dern vom Lichte der Welt gereitzt und ergoͤtzt wer-
den, und dieſes Licht iſt ohne jenes im Himmel

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[54/0053] Vom Himmel. Wahren gereitz und ergoͤtzet; ja vom Herrn Selbſt, denn das Licht des Himmels iſt das Goͤttliche Wahre, und das Goͤttliche Wahre iſt der Herr im Himmel, man leſe Num. 126-140. Dieſes Licht kommt lediglich in das Jnnere des Gemuͤths, denn das Jnnere des Gemuͤths iſt da, zu gebildet, dieſes Licht aufzunehmen, und ſo, wie es hinein kommt, ſo reitzet und ergoͤtzet es auch, denn was aus dem Himmel einfließt und aufge- nommen wird, darinnen iſt auch Luſt und An- muth; hieraus kommt eben die aͤchte Zuneigung zur Wahrheit, welches eine Neigung zur Wahr- heit iſt um der Wahrheit willen: die nun dieſe Zuneigung, oder welches einerley iſt, dieſe Liebe zur ſelbigen haben, die ſind es, ſo in himmli- ſcher Erkaͤnntnis ſind, und die im Him- mel glaͤnzen wie der Glanz an dem ausge- breiteten Himmel; daß ſie glaͤnzen, iſt dar- um, weil das Goͤttliche Wahre, es mag im Him- mel ſeyn wo es will, leuchtet, man leſe N. 132; und die Ausbreitung des Himmels bedeutet vermoͤge der Uebereinſtimmung dasjenige in- nere verſtaͤndliche Theil ſo wohl bey den Engeln, als bey den Menſchen, welches im Lichte des Himmels iſt. Die aber in der Liebe zum Wahren ſind, entweder wegen des Ruhms in der Welt, oder wegen der Herrlichkeit im Himmel, die koͤnnen nicht im Himmel leuchten, weil ſie nicht vom Lichte des Himmels unmittelbar, ſon- dern vom Lichte der Welt gereitzt und ergoͤtzt wer- den, und dieſes Licht iſt ohne jenes im Himmel lauter

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/53>, abgerufen am 23.11.2024.