um, weil es nicht sein selbst eignes ist, er also nicht schuld daran ist, daß er so beschaffen; son- dern er wird wegen des thätigen Bösen gestraft, welches sein selbst eignes ist, also, in so viel er sich von dem angeerbten Bösen durch die Thätig- keit des Lebens zu eigen gemacht hat. Daß die Kinder, wenn sie erwachsen sind, in den Zustand ihres angeerbten Bösen eingelassen werden, das geschiehet nicht deswegen, daß sie Strafe leiden sollen, sondern darum, damit, sie wissen mögen, daß sie von sich selber nichts als Böses seyn, und daß sie der Herr vermöge Seiner Barmherzig- keit von der bey ihnen befindlichen Hölle weg, und in den Himmel aufnimmt, wie auch daß sie nicht aus ihrem eigenen Verdienst, sondern durch den Herrn, im Himmel sind; ferner, damit sie sich nicht des bey ihnen befindlichen Guten bey andern rüh- men möchten, denn dieses ist wider das Gute der wechselsweisen Liebe, so wie es auch wider das Wahre des Glaubens läuft.
343. Vielmals, wenn etliche Kinder, und zwar, da sie noch ganz und gar kindlich waren, zusammen in Chören bey mir gewesen sind, so sind sie von mir wie etwas zartes unordentliches vernommen worden, so, daß sie noch nicht wie Eins ausmachten, als wie nachgehends, wenn sie mehr erwachsen sind; und es konnten sich, wor- über ich mich verwunderte, die Geister, so bey mir waren, nicht enthalten, diese Kinder zu leiten, nämlich zum Reden zu bringen; ein solcher Eifer
ist
Vom Himmel.
um, weil es nicht ſein ſelbſt eignes iſt, er alſo nicht ſchuld daran iſt, daß er ſo beſchaffen; ſon- dern er wird wegen des thaͤtigen Boͤſen geſtraft, welches ſein ſelbſt eignes iſt, alſo, in ſo viel er ſich von dem angeerbten Boͤſen durch die Thaͤtig- keit des Lebens zu eigen gemacht hat. Daß die Kinder, wenn ſie erwachſen ſind, in den Zuſtand ihres angeerbten Boͤſen eingelaſſen werden, das geſchiehet nicht deswegen, daß ſie Strafe leiden ſollen, ſondern darum, damit, ſie wiſſen moͤgen, daß ſie von ſich ſelber nichts als Boͤſes ſeyn, und daß ſie der Herr vermoͤge Seiner Barmherzig- keit von der bey ihnen befindlichen Hoͤlle weg, und in den Himmel aufnimmt, wie auch daß ſie nicht aus ihrem eigenen Verdienſt, ſondern durch den Herrn, im Himmel ſind; ferner, damit ſie ſich nicht des bey ihnen befindlichen Guten bey andern ruͤh- men moͤchten, denn dieſes iſt wider das Gute der wechſelsweiſen Liebe, ſo wie es auch wider das Wahre des Glaubens laͤuft.
343. Vielmals, wenn etliche Kinder, und zwar, da ſie noch ganz und gar kindlich waren, zuſammen in Choͤren bey mir geweſen ſind, ſo ſind ſie von mir wie etwas zartes unordentliches vernommen worden, ſo, daß ſie noch nicht wie Eins ausmachten, als wie nachgehends, wenn ſie mehr erwachſen ſind; und es konnten ſich, wor- uͤber ich mich verwunderte, die Geiſter, ſo bey mir waren, nicht enthalten, dieſe Kinder zu leiten, naͤmlich zum Reden zu bringen; ein ſolcher Eifer
iſt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0046"n="47"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
um, weil es nicht ſein ſelbſt eignes iſt, er alſo<lb/>
nicht ſchuld daran iſt, daß er ſo beſchaffen; ſon-<lb/>
dern er wird wegen des thaͤtigen Boͤſen geſtraft,<lb/>
welches ſein ſelbſt eignes iſt, alſo, in ſo viel er<lb/>ſich von dem angeerbten Boͤſen durch die Thaͤtig-<lb/>
keit des Lebens zu eigen gemacht hat. Daß die<lb/>
Kinder, wenn ſie erwachſen ſind, in den Zuſtand<lb/>
ihres angeerbten Boͤſen eingelaſſen werden, das<lb/>
geſchiehet nicht deswegen, daß ſie Strafe leiden<lb/>ſollen, ſondern darum, damit, ſie wiſſen moͤgen,<lb/>
daß ſie von ſich ſelber nichts als Boͤſes ſeyn, und<lb/>
daß ſie der <hirendition="#fr">Herr</hi> vermoͤge <hirendition="#fr">Seiner</hi> Barmherzig-<lb/>
keit von der bey ihnen befindlichen Hoͤlle weg, und<lb/>
in den Himmel aufnimmt, wie auch daß ſie nicht<lb/>
aus ihrem eigenen Verdienſt, ſondern durch den<lb/><hirendition="#fr">Herrn,</hi> im Himmel ſind; ferner, damit ſie ſich nicht<lb/>
des bey ihnen befindlichen Guten bey andern ruͤh-<lb/>
men moͤchten, denn dieſes iſt wider das Gute der<lb/>
wechſelsweiſen Liebe, ſo wie es auch wider das<lb/>
Wahre des Glaubens laͤuft.</p><lb/><p>343. Vielmals, wenn etliche Kinder, und<lb/>
zwar, da ſie noch ganz und gar kindlich waren,<lb/>
zuſammen in Choͤren bey mir geweſen ſind, ſo<lb/>ſind ſie von mir wie etwas zartes unordentliches<lb/>
vernommen worden, ſo, daß ſie noch nicht wie<lb/>
Eins ausmachten, als wie nachgehends, wenn<lb/>ſie mehr erwachſen ſind; und es konnten ſich, wor-<lb/>
uͤber ich mich verwunderte, die Geiſter, ſo bey mir<lb/>
waren, nicht enthalten, dieſe Kinder zu leiten,<lb/>
naͤmlich zum Reden zu bringen; ein ſolcher Eifer<lb/><fwplace="bottom"type="catch">iſt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[47/0046]
Vom Himmel.
um, weil es nicht ſein ſelbſt eignes iſt, er alſo
nicht ſchuld daran iſt, daß er ſo beſchaffen; ſon-
dern er wird wegen des thaͤtigen Boͤſen geſtraft,
welches ſein ſelbſt eignes iſt, alſo, in ſo viel er
ſich von dem angeerbten Boͤſen durch die Thaͤtig-
keit des Lebens zu eigen gemacht hat. Daß die
Kinder, wenn ſie erwachſen ſind, in den Zuſtand
ihres angeerbten Boͤſen eingelaſſen werden, das
geſchiehet nicht deswegen, daß ſie Strafe leiden
ſollen, ſondern darum, damit, ſie wiſſen moͤgen,
daß ſie von ſich ſelber nichts als Boͤſes ſeyn, und
daß ſie der Herr vermoͤge Seiner Barmherzig-
keit von der bey ihnen befindlichen Hoͤlle weg, und
in den Himmel aufnimmt, wie auch daß ſie nicht
aus ihrem eigenen Verdienſt, ſondern durch den
Herrn, im Himmel ſind; ferner, damit ſie ſich nicht
des bey ihnen befindlichen Guten bey andern ruͤh-
men moͤchten, denn dieſes iſt wider das Gute der
wechſelsweiſen Liebe, ſo wie es auch wider das
Wahre des Glaubens laͤuft.
343. Vielmals, wenn etliche Kinder, und
zwar, da ſie noch ganz und gar kindlich waren,
zuſammen in Choͤren bey mir geweſen ſind, ſo
ſind ſie von mir wie etwas zartes unordentliches
vernommen worden, ſo, daß ſie noch nicht wie
Eins ausmachten, als wie nachgehends, wenn
ſie mehr erwachſen ſind; und es konnten ſich, wor-
uͤber ich mich verwunderte, die Geiſter, ſo bey mir
waren, nicht enthalten, dieſe Kinder zu leiten,
naͤmlich zum Reden zu bringen; ein ſolcher Eifer
iſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/46>, abgerufen am 22.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.