weil er entweder das Böse oder das Gute er- greift.
547. Hieraus kann nun offenbar seyn, daß der Mensch das Böse aus Antrieb der Hölle, und das Gute aus Antrieb des Herrn thue; allein, weil der Mensch glaubt, daß er alles, was er thut, aus sich selber thate, so klebt ihm dahero das Böse, das er thut, so an, als sey es sein selbst- eigenes; daher kommt es nun, daß der Mensch Urfach an seinem Bösen ist, keines- wegs aber der Herr: das Böse bey dem Menschen ist des Menschen seine Hölle, denn ob man sage, das Böse oder die Hölle, das ist einerley: weil nun der Mensch Ursach an seinem Bösen ist, so führet er sich auch sel- ber in die Hölle, und nicht der Herr, ja, das sey ferne, daß der Herr einen Menschen in die Hölle führen sollte, vielmehr suchet Er den Menschen von der Hölle zu befreyen, in so ferne der Mensch nicht in seinem Bösen seyn will, und es nicht liebet; aller Wille und alle Liebe des Menschen bleibt ihm nach dem Tod, wie Num. 470-484. zu lesen ist, wer in der Welt das Böse will und liebt, der will und liebt das nemliche Böse auch im an- dern Leben, alsdenn läßt er sich nicht mehr davon abbringen; daher kommt es, daß ein böser Mensch an die Hölle gebunden, und auch würklich seinem Geiste nach in der Höl-
le
Von der Hoͤlle.
weil er entweder das Boͤſe oder das Gute er- greift.
547. Hieraus kann nun offenbar ſeyn, daß der Menſch das Boͤſe aus Antrieb der Hoͤlle, und das Gute aus Antrieb des Herrn thue; allein, weil der Menſch glaubt, daß er alles, was er thut, aus ſich ſelber thate, ſo klebt ihm dahero das Boͤſe, das er thut, ſo an, als ſey es ſein ſelbſt- eigenes; daher kommt es nun, daß der Menſch Urfach an ſeinem Boͤſen iſt, keines- wegs aber der Herr: das Boͤſe bey dem Menſchen iſt des Menſchen ſeine Hoͤlle, denn ob man ſage, das Boͤſe oder die Hoͤlle, das iſt einerley: weil nun der Menſch Urſach an ſeinem Boͤſen iſt, ſo fuͤhret er ſich auch ſel- ber in die Hoͤlle, und nicht der Herr, ja, das ſey ferne, daß der Herr einen Menſchen in die Hoͤlle fuͤhren ſollte, vielmehr ſuchet Er den Menſchen von der Hoͤlle zu befreyen, in ſo ferne der Menſch nicht in ſeinem Boͤſen ſeyn will, und es nicht liebet; aller Wille und alle Liebe des Menſchen bleibt ihm nach dem Tod, wie Num. 470-484. zu leſen iſt, wer in der Welt das Boͤſe will und liebt, der will und liebt das nemliche Boͤſe auch im an- dern Leben, alsdenn laͤßt er ſich nicht mehr davon abbringen; daher kommt es, daß ein boͤſer Menſch an die Hoͤlle gebunden, und auch wuͤrklich ſeinem Geiſte nach in der Hoͤl-
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Von der Hoͤlle.
weil er entweder das Boͤſe oder das Gute er-
greift.
547. Hieraus kann nun offenbar ſeyn,
daß der Menſch das Boͤſe aus Antrieb der
Hoͤlle, und das Gute aus Antrieb des Herrn
thue; allein, weil der Menſch glaubt,
daß er alles, was er thut, aus ſich ſelber
thate, ſo klebt ihm dahero das Boͤſe,
das er thut, ſo an, als ſey es ſein ſelbſt-
eigenes; daher kommt es nun, daß der
Menſch Urfach an ſeinem Boͤſen iſt, keines-
wegs aber der Herr: das Boͤſe bey dem
Menſchen iſt des Menſchen ſeine Hoͤlle,
denn ob man ſage, das Boͤſe oder die Hoͤlle,
das iſt einerley: weil nun der Menſch Urſach
an ſeinem Boͤſen iſt, ſo fuͤhret er ſich auch ſel-
ber in die Hoͤlle, und nicht der Herr, ja, das
ſey ferne, daß der Herr einen Menſchen in
die Hoͤlle fuͤhren ſollte, vielmehr ſuchet Er
den Menſchen von der Hoͤlle zu befreyen, in
ſo ferne der Menſch nicht in ſeinem Boͤſen
ſeyn will, und es nicht liebet; aller Wille
und alle Liebe des Menſchen bleibt ihm nach
dem Tod, wie Num. 470-484. zu leſen iſt,
wer in der Welt das Boͤſe will und liebt, der
will und liebt das nemliche Boͤſe auch im an-
dern Leben, alsdenn laͤßt er ſich nicht mehr
davon abbringen; daher kommt es, daß ein
boͤſer Menſch an die Hoͤlle gebunden, und
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/366>, abgerufen am 24.11.2024.
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