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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
das Wahre reden, und das Gute thun, alswie
die Guten; aus der obgedachten Ursache, weil
sie äusserlich eben auch ein sittliches Leben gefüh-
ret haben, weil sie unter den Regierungen und
unter den Gesetzen stunden, und weil sie durch
dasselbe den Namen eines Gerechten und Auf-
richtigen erhascheten und die Gemüther an sich
locketen, und also zu Ehren kamen, und Reich-
thümer konnten zusammen scharren. Es unter-
scheiden sich aber die bösen Geister von den guten
vornehmlich dadurch, daß die bösen, wenn die
Rede von dem Aeusserlichen ist, begierig aufmer-
ken, hingegen wenig Achtung geben, wenn von
dem Jnnerlichen, so das Wahre und Gute der
Kirche und des Himmels ist, geredet wird; die-
ses hören sie zwar mit an, aber nicht mit Auf-
inerksamkeit und Freude: sie unterscheiden sich
aber auch dadurch, daß sie sich oftmal[s] zu gewis-
sen Gegenden kehren, und sobald sie sich selber
überlassen sind, die dahin zielende Wege gehen;
aus der Wendung zu den Gegenden, und aus dem
Hingang auf den Wegen, erkennet man, von was
für einer Art der Liebe sie geführet werden.

497. Alle Geister, die aus der Welt ankom-
men, sind zwar entweder an eine gewisse himmli-
sche Gesellschaft, oder an eine gewisse höllische Ge-
sellschaft gebunden, aber nur in Ansehung des
Jnnern, das Jnnere aber wird bey keinem einzi-
gen, so lange er sich in dem Aeussern befindet, of-
fenbar, denn das Aeusserliche bedecket und ver-

birget

Von der Geiſterwelt.
das Wahre reden, und das Gute thun, alswie
die Guten; aus der obgedachten Urſache, weil
ſie aͤuſſerlich eben auch ein ſittliches Leben gefuͤh-
ret haben, weil ſie unter den Regierungen und
unter den Geſetzen ſtunden, und weil ſie durch
daſſelbe den Namen eines Gerechten und Auf-
richtigen erhaſcheten und die Gemuͤther an ſich
locketen, und alſo zu Ehren kamen, und Reich-
thuͤmer konnten zuſammen ſcharren. Es unter-
ſcheiden ſich aber die boͤſen Geiſter von den guten
vornehmlich dadurch, daß die boͤſen, wenn die
Rede von dem Aeuſſerlichen iſt, begierig aufmer-
ken, hingegen wenig Achtung geben, wenn von
dem Jnnerlichen, ſo das Wahre und Gute der
Kirche und des Himmels iſt, geredet wird; die-
ſes hoͤren ſie zwar mit an, aber nicht mit Auf-
inerkſamkeit und Freude: ſie unterſcheiden ſich
aber auch dadurch, daß ſie ſich oftmal[s] zu gewiſ-
ſen Gegenden kehren, und ſobald ſie ſich ſelber
uͤberlaſſen ſind, die dahin zielende Wege gehen;
aus der Wendung zu den Gegenden, und aus dem
Hingang auf den Wegen, erkennet man, von was
fuͤr einer Art der Liebe ſie gefuͤhret werden.

497. Alle Geiſter, die aus der Welt ankom-
men, ſind zwar entweder an eine gewiſſe himmli-
ſche Geſellſchaft, oder an eine gewiſſe hoͤlliſche Ge-
ſellſchaft gebunden, aber nur in Anſehung des
Jnnern, das Jnnere aber wird bey keinem einzi-
gen, ſo lange er ſich in dem Aeuſſern befindet, of-
fenbar, denn das Aeuſſerliche bedecket und ver-

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[280/0279] Von der Geiſterwelt. das Wahre reden, und das Gute thun, alswie die Guten; aus der obgedachten Urſache, weil ſie aͤuſſerlich eben auch ein ſittliches Leben gefuͤh- ret haben, weil ſie unter den Regierungen und unter den Geſetzen ſtunden, und weil ſie durch daſſelbe den Namen eines Gerechten und Auf- richtigen erhaſcheten und die Gemuͤther an ſich locketen, und alſo zu Ehren kamen, und Reich- thuͤmer konnten zuſammen ſcharren. Es unter- ſcheiden ſich aber die boͤſen Geiſter von den guten vornehmlich dadurch, daß die boͤſen, wenn die Rede von dem Aeuſſerlichen iſt, begierig aufmer- ken, hingegen wenig Achtung geben, wenn von dem Jnnerlichen, ſo das Wahre und Gute der Kirche und des Himmels iſt, geredet wird; die- ſes hoͤren ſie zwar mit an, aber nicht mit Auf- inerkſamkeit und Freude: ſie unterſcheiden ſich aber auch dadurch, daß ſie ſich oftmals zu gewiſ- ſen Gegenden kehren, und ſobald ſie ſich ſelber uͤberlaſſen ſind, die dahin zielende Wege gehen; aus der Wendung zu den Gegenden, und aus dem Hingang auf den Wegen, erkennet man, von was fuͤr einer Art der Liebe ſie gefuͤhret werden. 497. Alle Geiſter, die aus der Welt ankom- men, ſind zwar entweder an eine gewiſſe himmli- ſche Geſellſchaft, oder an eine gewiſſe hoͤlliſche Ge- ſellſchaft gebunden, aber nur in Anſehung des Jnnern, das Jnnere aber wird bey keinem einzi- gen, ſo lange er ſich in dem Aeuſſern befindet, of- fenbar, denn das Aeuſſerliche bedecket und ver- birget

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/279>, abgerufen am 22.11.2024.