Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. daß der Mensch im Ganzen so beschaffen sey, wieer in seinem Willen und in dem daher rührenden Denken beschaffen ist, so gar, daß ein böser Mensch sein Böses sey, und ein guter sein Gutes *) Hier- aus kann nun auch offenbar seyn, was durch das Lebens-Buch des Menschen, wovon in dem Wort geredet wird, verstanden werde, nämlich dieses, daß sowohl alle Thaten, als alle Gedan- ken, dem ganzen Menschen eingeschrieben sind, und daß solche, wenn sie aus dem Gedächtnis heraus gerufen werden, welches geschiehet, wenn der Geist in dem Lichte des Himmels besehen wird, eben so zum Vorschein kommen, als wären sie in einem Buche gelesen, und wie im Bilde gesehen worden. Diesem will ich noch von dem Ge- dächtnis des Menschen, welches nach dem Tod übrig *) Anmerkung des Verfassers.
Ein guter Mensch, Geist und Engel ist sein Gutes und sein Wahres, das ist, er ist ganz und gar so, wie sein Gutes und Wahres ist, man lese in den himmlischen Geheimnissen N. 10298. 10367. Die Ursache ist, weil das Gute den Willen, und das Wahre den Ver- stand ausmacht, und Wille und Verstand ma- chen das ganze Leben aus bey dem Menschen, Geist, und Engel, N. 3332. 3623. 6065. Ob man sage, der Mensch, Geist, und En- gel ist seine Liebe, das ist gleichviel, Num. 6872 10177. 10284. Von der Geiſterwelt. daß der Menſch im Ganzen ſo beſchaffen ſey, wieer in ſeinem Willen und in dem daher ruͤhrenden Denken beſchaffen iſt, ſo gar, daß ein boͤſer Menſch ſein Boͤſes ſey, und ein guter ſein Gutes *) Hier- aus kann nun auch offenbar ſeyn, was durch das Lebens-Buch des Menſchen, wovon in dem Wort geredet wird, verſtanden werde, naͤmlich dieſes, daß ſowohl alle Thaten, als alle Gedan- ken, dem ganzen Menſchen eingeſchrieben ſind, und daß ſolche, wenn ſie aus dem Gedaͤchtnis heraus gerufen werden, welches geſchiehet, wenn der Geiſt in dem Lichte des Himmels beſehen wird, eben ſo zum Vorſchein kommen, als waͤren ſie in einem Buche geleſen, und wie im Bilde geſehen worden. Dieſem will ich noch von dem Ge- daͤchtnis des Menſchen, welches nach dem Tod uͤbrig *) Anmerkung des Verfaſſers.
Ein guter Menſch, Geiſt und Engel iſt ſein Gutes und ſein Wahres, das iſt, er iſt ganz und gar ſo, wie ſein Gutes und Wahres iſt, man leſe in den himmliſchen Geheimniſſen N. 10298. 10367. Die Urſache iſt, weil das Gute den Willen, und das Wahre den Ver- ſtand ausmacht, und Wille und Verſtand ma- chen das ganze Leben aus bey dem Menſchen, Geiſt, und Engel, N. 3332. 3623. 6065. Ob man ſage, der Menſch, Geiſt, und En- gel iſt ſeine Liebe, das iſt gleichviel, Num. 6872 10177. 10284. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0222" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Geiſterwelt.</hi></fw><lb/> daß der Menſch im Ganzen ſo beſchaffen ſey, wie<lb/> er in ſeinem Willen und in dem daher ruͤhrenden<lb/> Denken beſchaffen iſt, ſo gar, daß ein boͤſer Menſch<lb/> ſein Boͤſes ſey, und ein guter ſein Gutes <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Verfaſſers.</hi></hi><lb/> Ein guter Menſch, Geiſt und Engel iſt ſein<lb/> Gutes und ſein Wahres, das iſt, er iſt ganz und<lb/> gar ſo, wie ſein Gutes und Wahres iſt, man<lb/> leſe in den <hi rendition="#fr">himmliſchen Geheimniſſen</hi> N.<lb/> 10298. 10367. Die Urſache iſt, weil das<lb/> Gute den Willen, und das Wahre den Ver-<lb/> ſtand ausmacht, und Wille und Verſtand ma-<lb/> chen das ganze Leben aus bey dem Menſchen,<lb/> Geiſt, und Engel, N. 3332. 3623. 6065.<lb/> Ob man ſage, der Menſch, Geiſt, und En-<lb/> gel iſt ſeine Liebe, das iſt gleichviel, Num.<lb/> 6872 10177. 10284.</note> Hier-<lb/> aus kann nun auch offenbar ſeyn, was durch das<lb/> Lebens-Buch des Menſchen, wovon in dem<lb/><hi rendition="#fr">Wort</hi> geredet wird, verſtanden werde, naͤmlich<lb/> dieſes, daß ſowohl alle Thaten, als alle Gedan-<lb/> ken, dem ganzen Menſchen eingeſchrieben ſind,<lb/> und daß ſolche, wenn ſie aus dem Gedaͤchtnis<lb/> heraus gerufen werden, welches geſchiehet, wenn<lb/> der Geiſt in dem Lichte des Himmels beſehen wird,<lb/> eben ſo zum Vorſchein kommen, als waͤren ſie in<lb/> einem Buche geleſen, und wie im Bilde geſehen<lb/> worden. Dieſem will ich noch von dem Ge-<lb/> daͤchtnis des Menſchen, welches nach dem Tod<lb/> <fw place="bottom" type="catch">uͤbrig</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0222]
Von der Geiſterwelt.
daß der Menſch im Ganzen ſo beſchaffen ſey, wie
er in ſeinem Willen und in dem daher ruͤhrenden
Denken beſchaffen iſt, ſo gar, daß ein boͤſer Menſch
ſein Boͤſes ſey, und ein guter ſein Gutes *) Hier-
aus kann nun auch offenbar ſeyn, was durch das
Lebens-Buch des Menſchen, wovon in dem
Wort geredet wird, verſtanden werde, naͤmlich
dieſes, daß ſowohl alle Thaten, als alle Gedan-
ken, dem ganzen Menſchen eingeſchrieben ſind,
und daß ſolche, wenn ſie aus dem Gedaͤchtnis
heraus gerufen werden, welches geſchiehet, wenn
der Geiſt in dem Lichte des Himmels beſehen wird,
eben ſo zum Vorſchein kommen, als waͤren ſie in
einem Buche geleſen, und wie im Bilde geſehen
worden. Dieſem will ich noch von dem Ge-
daͤchtnis des Menſchen, welches nach dem Tod
uͤbrig
*) Anmerkung des Verfaſſers.
Ein guter Menſch, Geiſt und Engel iſt ſein
Gutes und ſein Wahres, das iſt, er iſt ganz und
gar ſo, wie ſein Gutes und Wahres iſt, man
leſe in den himmliſchen Geheimniſſen N.
10298. 10367. Die Urſache iſt, weil das
Gute den Willen, und das Wahre den Ver-
ſtand ausmacht, und Wille und Verſtand ma-
chen das ganze Leben aus bey dem Menſchen,
Geiſt, und Engel, N. 3332. 3623. 6065.
Ob man ſage, der Menſch, Geiſt, und En-
gel iſt ſeine Liebe, das iſt gleichviel, Num.
6872 10177. 10284.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |