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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
dem Tod offenbar werde; und dieses bey einem
Haufen sehr vieler, nach den Worten des Herrn:
"Es ist nichts verdeckt, das nicht soll ent-
deckt werden; und nichts verborgen, das
nicht soll erkannt werden: der ohalben, was
ihr im Finsternis gesagt habt, das wird
man im Lichte hören; und was ihr ins
Ohr geredet, das wird auf den Dächern
ausgerufen werden,
Luc. 12, 2. 3.

463. Wenn dem Menschen nach dem Tod
seine Thaten wieder entdeckt werden, sodann se-
hen ihm die Engel, denen das Amt der Unter-
suchung gegeben ist, in sein Angesicht, und die
Untersuchung fähret durch den ganzen Leib, indem
sie bey den Fingern der einen und der andern
Hand anfängt, und also durch den ganzen Leib
fortfähret: weil ich mich nun verwunderte, woher
solches kommen müsse, so wurde mirs entdeckt;
nämlich, gleichwie alles Denken und alles Wol-
len dem Gehirn eingeschrieben ist, denn allda sind
die Gru[n]danfänge des Denkens und Wollens,
also sey solches auch den ganzen Leib eingeschrie-
ben, weil alles Denken und Wollen von seinen
Anfängen hin in den Leib gehet, und sich allda,
als in seinem Aeussersten endiget; daher kommt
es, daß dasjenige, was aus dem Willen und aus
seinem daher ruhrenden Denken dem Gedächtnis
eingeschrieben ist, nicht nur dem Gehirn, sondern
auch dem ganzen Menschen eingeschrieben ist, und
daselbst in einer Ordnung nach der Ordnung
der Theile des Leibes entstehet: hieraus erhellet,

daß

Von der Geiſterwelt.
dem Tod offenbar werde; und dieſes bey einem
Haufen ſehr vieler, nach den Worten des Herrn:
Es iſt nichts verdeckt, das nicht ſoll ent-
deckt werden; und nichts verborgen, das
nicht ſoll erkañt werden: der ohalben, was
ihr im Finſternis geſagt habt, das wird
man im Lichte hoͤren; und was ihr ins
Ohr geredet, das wird auf den Daͤchern
ausgerufen werden,
Luc. 12, 2. 3.

463. Wenn dem Menſchen nach dem Tod
ſeine Thaten wieder entdeckt werden, ſodann ſe-
hen ihm die Engel, denen das Amt der Unter-
ſuchung gegeben iſt, in ſein Angeſicht, und die
Unterſuchung faͤhret durch den ganzen Leib, indem
ſie bey den Fingern der einen und der andern
Hand anfaͤngt, und alſo durch den ganzen Leib
fortfaͤhret: weil ich mich nun verwunderte, woher
ſolches kommen muͤſſe, ſo wurde mirs entdeckt;
naͤmlich, gleichwie alles Denken und alles Wol-
len dem Gehirn eingeſchrieben iſt, denn allda ſind
die Gru[n]danfaͤnge des Denkens und Wollens,
alſo ſey ſolches auch den ganzen Leib eingeſchrie-
ben, weil alles Denken und Wollen von ſeinen
Anfaͤngen hin in den Leib gehet, und ſich allda,
als in ſeinem Aeuſſerſten endiget; daher kommt
es, daß dasjenige, was aus dem Willen und aus
ſeinem daher ruhrenden Denken dem Gedaͤchtnis
eingeſchrieben iſt, nicht nur dem Gehirn, ſondern
auch dem ganzen Menſchen eingeſchrieben iſt, und
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der Theile des Leibes entſtehet: hieraus erhellet,

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[222/0221] Von der Geiſterwelt. dem Tod offenbar werde; und dieſes bey einem Haufen ſehr vieler, nach den Worten des Herrn: „Es iſt nichts verdeckt, das nicht ſoll ent- deckt werden; und nichts verborgen, das nicht ſoll erkañt werden: der ohalben, was ihr im Finſternis geſagt habt, das wird man im Lichte hoͤren; und was ihr ins Ohr geredet, das wird auf den Daͤchern ausgerufen werden, Luc. 12, 2. 3. 463. Wenn dem Menſchen nach dem Tod ſeine Thaten wieder entdeckt werden, ſodann ſe- hen ihm die Engel, denen das Amt der Unter- ſuchung gegeben iſt, in ſein Angeſicht, und die Unterſuchung faͤhret durch den ganzen Leib, indem ſie bey den Fingern der einen und der andern Hand anfaͤngt, und alſo durch den ganzen Leib fortfaͤhret: weil ich mich nun verwunderte, woher ſolches kommen muͤſſe, ſo wurde mirs entdeckt; naͤmlich, gleichwie alles Denken und alles Wol- len dem Gehirn eingeſchrieben iſt, denn allda ſind die Grundanfaͤnge des Denkens und Wollens, alſo ſey ſolches auch den ganzen Leib eingeſchrie- ben, weil alles Denken und Wollen von ſeinen Anfaͤngen hin in den Leib gehet, und ſich allda, als in ſeinem Aeuſſerſten endiget; daher kommt es, daß dasjenige, was aus dem Willen und aus ſeinem daher ruhrenden Denken dem Gedaͤchtnis eingeſchrieben iſt, nicht nur dem Gehirn, ſondern auch dem ganzen Menſchen eingeſchrieben iſt, und daſelbſt in einer Ordnung nach der Ordnung der Theile des Leibes entſtehet: hieraus erhellet, daß

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/221>, abgerufen am 25.11.2024.