Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. Ehrenstellen oder Vermögen, an sich bringen,und so viel er dieses bewerkstelligen kann, hat er eine innerliche Freude: damit nun dieses Wollen verbessert und umgeschmolzen werde, so ist dem Menschen gegeben, daß er das Wah- re verstehen, und dadurch die Neigungen zum Bösen, die aus dem Willen herfliessen, bändi- gen könne: daher kommt es, daß der Mensch aus dem Verstand das Wahre denken, und solches auch reden und thun kann, dennoch aber kann er solches nicht eher aus dem Willen den- ken, als bis er ein solcher ist, daß er es aus sich, das ist, aus dem Herzen will und thut: wenn nun der Mensch ein solcher ist, so ist alsdenn dasjenige, was er aus dem Verstand denket, seinem Glauben, und was er aus dem Willen denket, seiner Liebe eigen, weswegen sich alsdenn bey ihm Glaube und Liebe, gleich- wie Verstand und Wille, mit einander verbinden. 425. Um so viel demnach das Wahre des sen
Von der Geiſterwelt. Ehrenſtellen oder Vermoͤgen, an ſich bringen,und ſo viel er dieſes bewerkſtelligen kann, hat er eine innerliche Freude: damit nun dieſes Wollen verbeſſert und umgeſchmolzen werde, ſo iſt dem Menſchen gegeben, daß er das Wah- re verſtehen, und dadurch die Neigungen zum Boͤſen, die aus dem Willen herflieſſen, baͤndi- gen koͤnne: daher kommt es, daß der Menſch aus dem Verſtand das Wahre denken, und ſolches auch reden und thun kann, dennoch aber kann er ſolches nicht eher aus dem Willen den- ken, als bis er ein ſolcher iſt, daß er es aus ſich, das iſt, aus dem Herzen will und thut: wenn nun der Menſch ein ſolcher iſt, ſo iſt alsdenn dasjenige, was er aus dem Verſtand denket, ſeinem Glauben, und was er aus dem Willen denket, ſeiner Liebe eigen, weswegen ſich alsdenn bey ihm Glaube und Liebe, gleich- wie Verſtand und Wille, mit einander verbinden. 425. Um ſo viel demnach das Wahre des ſen
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Von der Geiſterwelt.
Ehrenſtellen oder Vermoͤgen, an ſich bringen,
und ſo viel er dieſes bewerkſtelligen kann, hat
er eine innerliche Freude: damit nun dieſes
Wollen verbeſſert und umgeſchmolzen werde,
ſo iſt dem Menſchen gegeben, daß er das Wah-
re verſtehen, und dadurch die Neigungen zum
Boͤſen, die aus dem Willen herflieſſen, baͤndi-
gen koͤnne: daher kommt es, daß der Menſch
aus dem Verſtand das Wahre denken, und
ſolches auch reden und thun kann, dennoch aber
kann er ſolches nicht eher aus dem Willen den-
ken, als bis er ein ſolcher iſt, daß er es aus
ſich, das iſt, aus dem Herzen will und thut:
wenn nun der Menſch ein ſolcher iſt, ſo iſt
alsdenn dasjenige, was er aus dem Verſtand
denket, ſeinem Glauben, und was er aus dem
Willen denket, ſeiner Liebe eigen, weswegen
ſich alsdenn bey ihm Glaube und Liebe, gleich-
wie Verſtand und Wille, mit einander verbinden.
425. Um ſo viel demnach das Wahre des
Verſtandes mit dem Guten des Willens ver-
bunden iſt, um ſo viel alſo der Menſch das
Wahre will und aus dem Wollen ſolches thut,
in ſo viel hat der Menſch den Himmel in ſich,
weil die Verbindung des Guten mit dem Wah-
ren, wie oben gemeldet worden, der Himmel
iſt; um ſo viel aber das Falſche des Verſtan-
des mit dem Boͤſen des Willens verbunden iſt,
in ſo viel hat der Menſch die Hoͤlle in ſich,
weil die Verbindung des Falſchen mit dem Boͤ-
ſen
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