Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. nen den Einfluß des Himmels empfangen, wo-her bey dem Menschen die innere Würksamkei- ten kommen, die zu den Würkungen seiner Seele dienen; denn was innerlich in dem Menschen entsteht, das entsteht in den wesentlichen For- men oder Gestalten, denn was nicht in diesen wesentlichen Gestalten, als den Unterlagen, das Daseyn hat, das ist ein Nichts: alle diese Un- terlagen stimmen mit dem Himmel überein, wie man aus dem Artikel ersehen kann, wo von der Uebereinstimmung aller Dinge des Himmels mit alle dem, was zum Menschen gehöret, Num. 87-102 gehandelt worden: diese Uebereinstim- mung kann nimmermehr voll gemacht werden, denn je mehr es englische Vergesellschaftungen giebt, die mit einem gewissen Glied übereinstim- men, desto vollkommener wird der Himmel; denn alle Vollkommenheit in den Himmeln wächset nach der Vielheit: die Ursache, daß die Voll- kommenheit in den Himmeln nach der Vielheit wächset, ist diese, weil allda ein einziger End- zweck auf alle geht, und alle einmüthig auf diesen Endzweck sehen; dieser Endzweck ist das allge meine Wohl, wenn dieses regieret, so fliesset auch von dem allgemeinen Wohl allen und jeden Gutes zu, und von dem Wohl aller und jeder fließt Gutes auf das allgemeine; dieses geschie- het, weil der Herr alle die, so im Himmel sind, zu Sich kehret, man lese im 1sten Theil Num. 123, und weil er dadurch machet, daß sie L 3
Vom Himmel. nen den Einfluß des Himmels empfangen, wo-her bey dem Menſchen die innere Wuͤrkſamkei- ten kommen, die zu den Wuͤrkungen ſeiner Seele dienen; denn was innerlich in dem Menſchen entſteht, das entſteht in den weſentlichen For- men oder Geſtalten, denn was nicht in dieſen weſentlichen Geſtalten, als den Unterlagen, das Daſeyn hat, das iſt ein Nichts: alle dieſe Un- terlagen ſtimmen mit dem Himmel uͤberein, wie man aus dem Artikel erſehen kann, wo von der Uebereinſtimmung aller Dinge des Himmels mit alle dem, was zum Menſchen gehoͤret, Num. 87-102 gehandelt worden: dieſe Uebereinſtim- mung kann nimmermehr voll gemacht werden, denn je mehr es engliſche Vergeſellſchaftungen giebt, die mit einem gewiſſen Glied uͤbereinſtim- men, deſto vollkommener wird der Himmel; denn alle Vollkommenheit in den Himmeln waͤchſet nach der Vielheit: die Urſache, daß die Voll- kommenheit in den Himmeln nach der Vielheit waͤchſet, iſt dieſe, weil allda ein einziger End- zweck auf alle geht, und alle einmuͤthig auf dieſen Endzweck ſehen; dieſer Endzweck iſt das allge meine Wohl, wenn dieſes regieret, ſo flieſſet auch von dem allgemeinen Wohl allen und jeden Gutes zu, und von dem Wohl aller und jeder fließt Gutes auf das allgemeine; dieſes geſchie- het, weil der Herr alle die, ſo im Himmel ſind, zu Sich kehret, man leſe im 1ſten Theil Num. 123, und weil er dadurch machet, daß ſie L 3
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Vom Himmel.
nen den Einfluß des Himmels empfangen, wo-
her bey dem Menſchen die innere Wuͤrkſamkei-
ten kommen, die zu den Wuͤrkungen ſeiner Seele
dienen; denn was innerlich in dem Menſchen
entſteht, das entſteht in den weſentlichen For-
men oder Geſtalten, denn was nicht in dieſen
weſentlichen Geſtalten, als den Unterlagen, das
Daſeyn hat, das iſt ein Nichts: alle dieſe Un-
terlagen ſtimmen mit dem Himmel uͤberein, wie
man aus dem Artikel erſehen kann, wo von der
Uebereinſtimmung aller Dinge des Himmels mit
alle dem, was zum Menſchen gehoͤret, Num.
87-102 gehandelt worden: dieſe Uebereinſtim-
mung kann nimmermehr voll gemacht werden,
denn je mehr es engliſche Vergeſellſchaftungen
giebt, die mit einem gewiſſen Glied uͤbereinſtim-
men, deſto vollkommener wird der Himmel; denn
alle Vollkommenheit in den Himmeln waͤchſet
nach der Vielheit: die Urſache, daß die Voll-
kommenheit in den Himmeln nach der Vielheit
waͤchſet, iſt dieſe, weil allda ein einziger End-
zweck auf alle geht, und alle einmuͤthig auf dieſen
Endzweck ſehen; dieſer Endzweck iſt das allge
meine Wohl, wenn dieſes regieret, ſo flieſſet
auch von dem allgemeinen Wohl allen und jeden
Gutes zu, und von dem Wohl aller und jeder
fließt Gutes auf das allgemeine; dieſes geſchie-
het, weil der Herr alle die, ſo im Himmel
ſind, zu Sich kehret, man leſe im 1ſten Theil
Num. 123, und weil er dadurch machet, daß
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