Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. man lese Num. 112, und alle Dinge haben eineUeberenstimmung, Num. 106: wer im Himmel eine Verwaltung oder Verrichtung hat, die mit ihrem Nutzen übereinstimmet, der ist gänzlich in eben den Lebens Zustand, worinnen er in der Welt gewesen ist, denn das Geistliche und Natür- liche machen durch die Uebereinstimmungen ein Ein- ziges aus, doch mit dem Unterschied, daß er im innern Vergnügen ist, weil er sich im geistlichen Leben, so das innere Leben, und daher fähiger ist, die himmlische Seligkeit aufzunehmen, befindet. Von der himmlischen Freude und Glückseligkeit. 395. Kaum einer weis heut zu Tage, was der schen
Vom Himmel. man leſe Num. 112, und alle Dinge haben eineUeberenſtimmung, Num. 106: wer im Himmel eine Verwaltung oder Verrichtung hat, die mit ihrem Nutzen uͤbereinſtimmet, der iſt gaͤnzlich in eben den Lebens Zuſtand, worinnen er in der Welt geweſen iſt, denn das Geiſtliche und Natuͤr- liche machen durch die Uebereinſtimmungen ein Ein- ziges aus, doch mit dem Unterſchied, daß er im innern Vergnuͤgen iſt, weil er ſich im geiſtlichen Leben, ſo das innere Leben, und daher faͤhiger iſt, die himmliſche Seligkeit aufzunehmen, befindet. Von der himmliſchen Freude und Gluͤckſeligkeit. 395. Kaum einer weis heut zu Tage, was der ſchen
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Vom Himmel.
man leſe Num. 112, und alle Dinge haben eine
Ueberenſtimmung, Num. 106: wer im Himmel
eine Verwaltung oder Verrichtung hat, die mit
ihrem Nutzen uͤbereinſtimmet, der iſt gaͤnzlich in
eben den Lebens Zuſtand, worinnen er in der Welt
geweſen iſt, denn das Geiſtliche und Natuͤr-
liche machen durch die Uebereinſtimmungen ein Ein-
ziges aus, doch mit dem Unterſchied, daß er im
innern Vergnuͤgen iſt, weil er ſich im geiſtlichen
Leben, ſo das innere Leben, und daher faͤhiger
iſt, die himmliſche Seligkeit aufzunehmen, befindet.
Von der himmliſchen Freude und
Gluͤckſeligkeit.
395. Kaum einer weis heut zu Tage, was der
Himmel und die himmliſche Freude ſey; diejeni-
gen, welche ſich den Himmel und dieſe Freude
gedacht haben, haben ſich einen ſo gemeinen und
ſo groben Begriff davon gemacht, daß er ſo viel,
als nichts iſt: ich konnte von den Geiſtern, die
erſt aus der Welt ins andere Leben kommen, am
beſten erfahren, was ſie ſich fuͤr einen Begriff
vom Himmel und von der himmliſchen Freude ge-
macht haben, denn, wenn ſie ſich ſelbſt uͤberlaſſen
werden, gleich als wenn ſie noch in der Welt waͤ-
ren, ſo denken ſie eben alſo. Die Urſache, daß
man nicht weis, was die himmliſche Freude ſey,
iſt dieſe, weil die, ſo daruͤber gedacht, nach den
aͤuſſerlichen Freuden, die dem natuͤrlichen Men-
ſchen
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