stiftungen nennet; alle und jede sind nach der göttlichen Ordnung zusammen und untergeordnet, und alle zusammen genommen machen den gemei- nen Nutzen, der das gemeine Wohl ist, aus und vollkommen.
393. Die in der Welt nicht um der Ehre oder des Gewinnstes willen, sondern wegen des Nutzens zum Leben, so wohl zu dem ihrigen, als zum Leben andrer, das Wort geliebet, und aus Ver angen den darinn befindlichen Wahrheiten nachgeforschet haben, die stehen im Himmel im Kirchenwesen; diese sind allda, nach Beschaffen- heit ihrer Liebe zu dem Nutzen, und ihres Ver- langens nach selbigem, in Erleuchtung und im Lichte der Weisheit, worein sie auch, vermöge des Worts in den Himmeln, kommen, welches Wort nicht natürlich wie in der Welt, sondern geistlich ist, wie man Num. 259 nachlesen kann: diese verwalten das Predigtamt, und die, so an Weisheit aus der Erleuchtung vor andern einen Vorzug haben, stehen allda in einer obern Stelle. Die, so in der Welt das Vaterland und dessen gemeines Wohl lieber, als das ihrige gehabt, und aus Liebe zur Gerechtigkeit und zum Rechte ge- recht und rechtmäßig gehandelt haben, stehen im bürgerlichen Wesen; in so viel nun diese aus Ver- langen der Gerechtigkeitsliebe die Gesetze der Ge- rechtigkeit durchforschet, und sich dadurch einen Einsichtsvollen Verstand zuwege gebracht haben, in so viel sind sie vermögend, Aemter im Himmel
zu
Vom Himmel.
ſtiftungen nennet; alle und jede ſind nach der goͤttlichen Ordnung zuſammen und untergeordnet, und alle zuſammen genommen machen den gemei- nen Nutzen, der das gemeine Wohl iſt, aus und vollkommen.
393. Die in der Welt nicht um der Ehre oder des Gewinnſtes willen, ſondern wegen des Nutzens zum Leben, ſo wohl zu dem ihrigen, als zum Leben andrer, das Wort geliebet, und aus Ver angen den darinn befindlichen Wahrheiten nachgeforſchet haben, die ſtehen im Himmel im Kirchenweſen; dieſe ſind allda, nach Beſchaffen- heit ihrer Liebe zu dem Nutzen, und ihres Ver- langens nach ſelbigem, in Erleuchtung und im Lichte der Weisheit, worein ſie auch, vermoͤge des Worts in den Himmeln, kommen, welches Wort nicht natuͤrlich wie in der Welt, ſondern geiſtlich iſt, wie man Num. 259 nachleſen kann: dieſe verwalten das Predigtamt, und die, ſo an Weisheit aus der Erleuchtung vor andern einen Vorzug haben, ſtehen allda in einer obern Stelle. Die, ſo in der Welt das Vaterland und deſſen gemeines Wohl lieber, als das ihrige gehabt, und aus Liebe zur Gerechtigkeit und zum Rechte ge- recht und rechtmaͤßig gehandelt haben, ſtehen im buͤrgerlichen Weſen; in ſo viel nun dieſe aus Ver- langen der Gerechtigkeitsliebe die Geſetze der Ge- rechtigkeit durchforſchet, und ſich dadurch einen Einſichtsvollen Verſtand zuwege gebracht haben, in ſo viel ſind ſie vermoͤgend, Aemter im Himmel
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Vom Himmel.
ſtiftungen nennet; alle und jede ſind nach der
goͤttlichen Ordnung zuſammen und untergeordnet,
und alle zuſammen genommen machen den gemei-
nen Nutzen, der das gemeine Wohl iſt, aus und
vollkommen.
393. Die in der Welt nicht um der Ehre
oder des Gewinnſtes willen, ſondern wegen des
Nutzens zum Leben, ſo wohl zu dem ihrigen, als
zum Leben andrer, das Wort geliebet, und aus
Ver angen den darinn befindlichen Wahrheiten
nachgeforſchet haben, die ſtehen im Himmel im
Kirchenweſen; dieſe ſind allda, nach Beſchaffen-
heit ihrer Liebe zu dem Nutzen, und ihres Ver-
langens nach ſelbigem, in Erleuchtung und im
Lichte der Weisheit, worein ſie auch, vermoͤge
des Worts in den Himmeln, kommen, welches
Wort nicht natuͤrlich wie in der Welt, ſondern
geiſtlich iſt, wie man Num. 259 nachleſen kann:
dieſe verwalten das Predigtamt, und die, ſo an
Weisheit aus der Erleuchtung vor andern einen
Vorzug haben, ſtehen allda in einer obern Stelle.
Die, ſo in der Welt das Vaterland und deſſen
gemeines Wohl lieber, als das ihrige gehabt, und
aus Liebe zur Gerechtigkeit und zum Rechte ge-
recht und rechtmaͤßig gehandelt haben, ſtehen im
buͤrgerlichen Weſen; in ſo viel nun dieſe aus Ver-
langen der Gerechtigkeitsliebe die Geſetze der Ge-
rechtigkeit durchforſchet, und ſich dadurch einen
Einſichtsvollen Verſtand zuwege gebracht haben,
in ſo viel ſind ſie vermoͤgend, Aemter im Himmel
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/129>, abgerufen am 25.11.2024.
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