Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. die Werkthätigkeit ausgewürkte Gute oder dasGute der thätigen Liebe, welches die Nutzstiftun- gen sind: es giebt Gesellschaften, deren Verrich- tungen bestehen in Wartung der kleinen Kinder; andrer Gesellschaften ihre Verrichtungen sind, sel- bige, wenn sie groß werden, zu unterrichten und zu erziehen: es giebt andre, die die Knaben und Mägdlein, so von der Auferziehung in der Welt guter Art sind, und daher in den Himmel kom- men, ebenfalls unterrichten und erziehen: andre belehren die einfältigen Guten von der Christen- heit, und führen sie auf den Weg zum Himmel: andre unterrichten ebenfalls mancherley Völker: andre beschützen die neuen Geister, die erst neu- lich aus der Welt kommen, für den Anfällen der bösen Geister: es giebt auch welche, die denen, so sich auf der untern Erde befinden, beystehen: es sind auch welche, die bey den in den Höllen befindlichen sind, und Ziel und Maas halten, da- mit sie nicht über die vorgeschriebene Schranken einander peinigen; auch sind einige bey denen, so von den Todten auferwecket werden. Ueberhaupt werden die Engel einer jeden Gesellschaft zu den Menschen gesandt, damit sie solche beschützen, von den bösen Neigungen und den daher rührenden bö- sen Gedanken abziehen, und ihnen gute Neigun- gen, in so viel sie deren freywillig annehmen, ein- geben mögen, wodurch sie auch der Menschen Tha- ten und Werke regieren, indem sie die bösen Ab- sichten, so viel möglich, entsernen: die Engel, wenn sie bey den Menschen sind, wohnen gleich- sam
Vom Himmel. die Werkthaͤtigkeit ausgewuͤrkte Gute oder dasGute der thaͤtigen Liebe, welches die Nutzſtiftun- gen ſind: es giebt Geſellſchaften, deren Verrich- tungen beſtehen in Wartung der kleinen Kinder; andrer Geſellſchaften ihre Verrichtungen ſind, ſel- bige, wenn ſie groß werden, zu unterrichten und zu erziehen: es giebt andre, die die Knaben und Maͤgdlein, ſo von der Auferziehung in der Welt guter Art ſind, und daher in den Himmel kom- men, ebenfalls unterrichten und erziehen: andre belehren die einfaͤltigen Guten von der Chriſten- heit, und fuͤhren ſie auf den Weg zum Himmel: andre unterrichten ebenfalls mancherley Voͤlker: andre beſchuͤtzen die neuen Geiſter, die erſt neu- lich aus der Welt kommen, fuͤr den Anfaͤllen der boͤſen Geiſter: es giebt auch welche, die denen, ſo ſich auf der untern Erde befinden, beyſtehen: es ſind auch welche, die bey den in den Hoͤllen befindlichen ſind, und Ziel und Maas halten, da- mit ſie nicht uͤber die vorgeſchriebene Schranken einander peinigen; auch ſind einige bey denen, ſo von den Todten auferwecket werden. Ueberhaupt werden die Engel einer jeden Geſellſchaft zu den Menſchen geſandt, damit ſie ſolche beſchuͤtzen, von den boͤſen Neigungen und den daher ruͤhrenden boͤ- ſen Gedanken abziehen, und ihnen gute Neigun- gen, in ſo viel ſie deren freywillig annehmen, ein- geben moͤgen, wodurch ſie auch der Menſchen Tha- ten und Werke regieren, indem ſie die boͤſen Ab- ſichten, ſo viel moͤglich, entſernen: die Engel, wenn ſie bey den Menſchen ſind, wohnen gleich- ſam
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="128"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> die Werkthaͤtigkeit ausgewuͤrkte Gute oder das<lb/> Gute der thaͤtigen Liebe, welches die Nutzſtiftun-<lb/> gen ſind: es giebt Geſellſchaften, deren Verrich-<lb/> tungen beſtehen in Wartung der kleinen Kinder;<lb/> andrer Geſellſchaften ihre Verrichtungen ſind, ſel-<lb/> bige, wenn ſie groß werden, zu unterrichten und<lb/> zu erziehen: es giebt andre, die die Knaben und<lb/> Maͤgdlein, ſo von der Auferziehung in der Welt<lb/> guter Art ſind, und daher in den Himmel kom-<lb/> men, ebenfalls unterrichten und erziehen: andre<lb/> belehren die einfaͤltigen Guten von der Chriſten-<lb/> heit, und fuͤhren ſie auf den Weg zum Himmel:<lb/> andre unterrichten ebenfalls mancherley Voͤlker:<lb/> andre beſchuͤtzen die neuen Geiſter, die erſt neu-<lb/> lich aus der Welt kommen, fuͤr den Anfaͤllen der<lb/> boͤſen Geiſter: es giebt auch welche, die denen,<lb/> ſo ſich auf der untern Erde befinden, beyſtehen:<lb/> es ſind auch welche, die bey den in den Hoͤllen<lb/> befindlichen ſind, und Ziel und Maas halten, da-<lb/> mit ſie nicht uͤber die vorgeſchriebene Schranken<lb/> einander peinigen; auch ſind einige bey denen, ſo<lb/> von den Todten auferwecket werden. Ueberhaupt<lb/> werden die Engel einer jeden Geſellſchaft zu den<lb/> Menſchen geſandt, damit ſie ſolche beſchuͤtzen, von<lb/> den boͤſen Neigungen und den daher ruͤhrenden boͤ-<lb/> ſen Gedanken abziehen, und ihnen gute Neigun-<lb/> gen, in ſo viel ſie deren freywillig annehmen, ein-<lb/> geben moͤgen, wodurch ſie auch der Menſchen Tha-<lb/> ten und Werke regieren, indem ſie die boͤſen Ab-<lb/> ſichten, ſo viel moͤglich, entſernen: die Engel,<lb/> wenn ſie bey den Menſchen ſind, wohnen gleich-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſam</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0127]
Vom Himmel.
die Werkthaͤtigkeit ausgewuͤrkte Gute oder das
Gute der thaͤtigen Liebe, welches die Nutzſtiftun-
gen ſind: es giebt Geſellſchaften, deren Verrich-
tungen beſtehen in Wartung der kleinen Kinder;
andrer Geſellſchaften ihre Verrichtungen ſind, ſel-
bige, wenn ſie groß werden, zu unterrichten und
zu erziehen: es giebt andre, die die Knaben und
Maͤgdlein, ſo von der Auferziehung in der Welt
guter Art ſind, und daher in den Himmel kom-
men, ebenfalls unterrichten und erziehen: andre
belehren die einfaͤltigen Guten von der Chriſten-
heit, und fuͤhren ſie auf den Weg zum Himmel:
andre unterrichten ebenfalls mancherley Voͤlker:
andre beſchuͤtzen die neuen Geiſter, die erſt neu-
lich aus der Welt kommen, fuͤr den Anfaͤllen der
boͤſen Geiſter: es giebt auch welche, die denen,
ſo ſich auf der untern Erde befinden, beyſtehen:
es ſind auch welche, die bey den in den Hoͤllen
befindlichen ſind, und Ziel und Maas halten, da-
mit ſie nicht uͤber die vorgeſchriebene Schranken
einander peinigen; auch ſind einige bey denen, ſo
von den Todten auferwecket werden. Ueberhaupt
werden die Engel einer jeden Geſellſchaft zu den
Menſchen geſandt, damit ſie ſolche beſchuͤtzen, von
den boͤſen Neigungen und den daher ruͤhrenden boͤ-
ſen Gedanken abziehen, und ihnen gute Neigun-
gen, in ſo viel ſie deren freywillig annehmen, ein-
geben moͤgen, wodurch ſie auch der Menſchen Tha-
ten und Werke regieren, indem ſie die boͤſen Ab-
ſichten, ſo viel moͤglich, entſernen: die Engel,
wenn ſie bey den Menſchen ſind, wohnen gleich-
ſam
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |