Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. kommenheit des Himmels kommt daraus her.Daß daraus die Vollkommenheit des Himmels entspringe, kann schwerlich nach dem Begriff er- kläret werden, wofern man nicht Wörter zu Hülfe nimmt, die in der gelehrten Welt gebräuchlich und üblich sind, und durch solche auslegt, wie ein einziges Ding, das vollkommen ist, aus dem Mannigfaltigen gebildet wird: jedwedes Ein- zige bekommt aus dem Mannigfaltigen sein Wirk- lichseyn, denn ein Einziges, das nicht aus dem Mannigfaltigen entsteht, ist ein Nichts, es hat keine Gestalt, und daher hat es auch keine Eigen- schaft: wenn aber ein Einziges aus dem Man- nigfaltigen entsteht, und das Mannigfaltige in einer vollkommenen Gestalt ist, worinnen jedes sich zu dem andern, als wie ein Freund, über- einstimmend in einer Ordnung schicket und gesel- let, alsdenn hat es eine vollkommene Eigenschaft: der Himmel ist auch ein Einziges aus dem Mannigfaltigen, das in die vollkommenste Gestalt gebracht und geordnet ist; denn die himmlische Gestalt ist unter allen Gestalten die vollkommenste. Daß daraus alle Vollkommen- heit herkomme, kann man von jeder Schönheit, Lieblichkeit und Annehmlichkeit, die sowohl die Sinne als die Seele reizen, abnehmen; denn sie entstehen und fließen nicht anderswo her als aus der Einhelligkeit und Uebereinstimmung vieler zu- sammenstimmenden und einhelligen Dinge, sie mögen nun in der Ordnung miteinander entste- hen, oder in der Ordnung auf einander folgen, sie entsprin-
Vom Himmel. kommenheit des Himmels kommt daraus her.Daß daraus die Vollkommenheit des Himmels entſpringe, kann ſchwerlich nach dem Begriff er- klaͤret werden, wofern man nicht Woͤrter zu Huͤlfe nimmt, die in der gelehrten Welt gebraͤuchlich und uͤblich ſind, und durch ſolche auslegt, wie ein einziges Ding, das vollkommen iſt, aus dem Mannigfaltigen gebildet wird: jedwedes Ein- zige bekommt aus dem Mannigfaltigen ſein Wirk- lichſeyn, denn ein Einziges, das nicht aus dem Mannigfaltigen entſteht, iſt ein Nichts, es hat keine Geſtalt, und daher hat es auch keine Eigen- ſchaft: wenn aber ein Einziges aus dem Man- nigfaltigen entſteht, und das Mannigfaltige in einer vollkommenen Geſtalt iſt, worinnen jedes ſich zu dem andern, als wie ein Freund, uͤber- einſtimmend in einer Ordnung ſchicket und geſel- let, alsdenn hat es eine vollkommene Eigenſchaft: der Himmel iſt auch ein Einziges aus dem Mannigfaltigen, das in die vollkommenſte Geſtalt gebracht und geordnet iſt; denn die himmliſche Geſtalt iſt unter allen Geſtalten die vollkommenſte. Daß daraus alle Vollkommen- heit herkomme, kann man von jeder Schoͤnheit, Lieblichkeit und Annehmlichkeit, die ſowohl die Sinne als die Seele reizen, abnehmen; denn ſie entſtehen und fließen nicht anderswo her als aus der Einhelligkeit und Uebereinſtimmung vieler zu- ſammenſtimmenden und einhelligen Dinge, ſie moͤgen nun in der Ordnung miteinander entſte- hen, oder in der Ordnung auf einander folgen, ſie entſprin-
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Vom Himmel.
kommenheit des Himmels kommt daraus her.
Daß daraus die Vollkommenheit des Himmels
entſpringe, kann ſchwerlich nach dem Begriff er-
klaͤret werden, wofern man nicht Woͤrter zu Huͤlfe
nimmt, die in der gelehrten Welt gebraͤuchlich und
uͤblich ſind, und durch ſolche auslegt, wie ein
einziges Ding, das vollkommen iſt, aus dem
Mannigfaltigen gebildet wird: jedwedes Ein-
zige bekommt aus dem Mannigfaltigen ſein Wirk-
lichſeyn, denn ein Einziges, das nicht aus dem
Mannigfaltigen entſteht, iſt ein Nichts, es hat
keine Geſtalt, und daher hat es auch keine Eigen-
ſchaft: wenn aber ein Einziges aus dem Man-
nigfaltigen entſteht, und das Mannigfaltige in
einer vollkommenen Geſtalt iſt, worinnen jedes
ſich zu dem andern, als wie ein Freund, uͤber-
einſtimmend in einer Ordnung ſchicket und geſel-
let, alsdenn hat es eine vollkommene Eigenſchaft:
der Himmel iſt auch ein Einziges aus dem
Mannigfaltigen, das in die vollkommenſte
Geſtalt gebracht und geordnet iſt; denn
die himmliſche Geſtalt iſt unter allen Geſtalten die
vollkommenſte. Daß daraus alle Vollkommen-
heit herkomme, kann man von jeder Schoͤnheit,
Lieblichkeit und Annehmlichkeit, die ſowohl die
Sinne als die Seele reizen, abnehmen; denn ſie
entſtehen und fließen nicht anderswo her als aus
der Einhelligkeit und Uebereinſtimmung vieler zu-
ſammenſtimmenden und einhelligen Dinge, ſie
moͤgen nun in der Ordnung miteinander entſte-
hen, oder in der Ordnung auf einander folgen, ſie
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