Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. eingegeben, als wie die Sprache selbst, von wel-cher Num. 236 geredet worden; weswegen diese Schreibart eine himmlische Schreibart ist: daß sie ihnen eingegeben ist, ist daher, weil alle Aus- breitung der Gedanken und Neigungen, und da- her alle gemeinschaftliche Mittheilung der Er- känntnis und Weisheit der Engel nach der Ge- stalt des Himmels erfolgt, man lese Num. 201; daher kommt es, daß ihre Schreibart nach der Gestalt des Himmels ausfällt. Mir wurde ge- sagt, die Allerältesten auf dieser Erde hätten, ehe die Buchstaben erfunden worden, auch eine solche Schreibart gehabt; und daraus wären die Buch- staben der hebräischen Sprache entsprungen, welche Buchstaben zu den alten Zeiten alle eingebogen, und gar keine darunter waren, die wie Linien ge- zogen gewesen wären, als wie heutiges Tages: daher kommt es, daß in dem Wort, auch in den Jothen oder kleinsten Buchstaben, Spitzen, und krummen Häckgen desselben, göttliche Dinge, und himmlische Geheimnisse enthalten sind. 261. Dieser Schreibart, welche durch Figu- in
Vom Himmel. eingegeben, als wie die Sprache ſelbſt, von wel-cher Num. 236 geredet worden; weswegen dieſe Schreibart eine himmliſche Schreibart iſt: daß ſie ihnen eingegeben iſt, iſt daher, weil alle Aus- breitung der Gedanken und Neigungen, und da- her alle gemeinſchaftliche Mittheilung der Er- kaͤnntnis und Weisheit der Engel nach der Ge- ſtalt des Himmels erfolgt, man leſe Num. 201; daher kommt es, daß ihre Schreibart nach der Geſtalt des Himmels ausfaͤllt. Mir wurde ge- ſagt, die Alleraͤlteſten auf dieſer Erde haͤtten, ehe die Buchſtaben erfunden worden, auch eine ſolche Schreibart gehabt; und daraus waͤren die Buch- ſtaben der hebraͤiſchen Sprache entſprungen, welche Buchſtaben zu den alten Zeiten alle eingebogen, und gar keine darunter waren, die wie Linien ge- zogen geweſen waͤren, als wie heutiges Tages: daher kommt es, daß in dem Wort, auch in den Jothen oder kleinſten Buchſtaben, Spitzen, und krummen Haͤckgen deſſelben, goͤttliche Dinge, und himmliſche Geheimniſſe enthalten ſind. 261. Dieſer Schreibart, welche durch Figu- in
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Vom Himmel.
eingegeben, als wie die Sprache ſelbſt, von wel-
cher Num. 236 geredet worden; weswegen dieſe
Schreibart eine himmliſche Schreibart iſt: daß
ſie ihnen eingegeben iſt, iſt daher, weil alle Aus-
breitung der Gedanken und Neigungen, und da-
her alle gemeinſchaftliche Mittheilung der Er-
kaͤnntnis und Weisheit der Engel nach der Ge-
ſtalt des Himmels erfolgt, man leſe Num. 201;
daher kommt es, daß ihre Schreibart nach der
Geſtalt des Himmels ausfaͤllt. Mir wurde ge-
ſagt, die Alleraͤlteſten auf dieſer Erde haͤtten, ehe
die Buchſtaben erfunden worden, auch eine ſolche
Schreibart gehabt; und daraus waͤren die Buch-
ſtaben der hebraͤiſchen Sprache entſprungen, welche
Buchſtaben zu den alten Zeiten alle eingebogen,
und gar keine darunter waren, die wie Linien ge-
zogen geweſen waͤren, als wie heutiges Tages:
daher kommt es, daß in dem Wort, auch in den
Jothen oder kleinſten Buchſtaben, Spitzen, und
krummen Haͤckgen deſſelben, goͤttliche Dinge,
und himmliſche Geheimniſſe enthalten ſind.
261. Dieſer Schreibart, welche durch Figu-
ren von einer himmliſchen Geſtalt entſteht, be-
dienen ſie ſich im innerſten Himmel, wo ſie
vor andern in der Weisheit ſind, durch dieſe Fi-
guren werden die Neigungen ausgedruͤckt, von
welchen die Gedanken ausflieſſen, und nach Be-
ſchaffenheit des Vorwurfs oder der Sache, welche
betrachtet wird, ordentlich hintereinander folgen;
daher kommt es, daß dieſe Schriften Geheimniſſe
in
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