256. Es darf kein Engel noch Geist aus sei- nem eigenen Gedächtnis mit dem Menschen reden, sondern aus dem Gedächtnis des Menschen; denn die Engel und Geister haben eben so wohl ein Gedächtnis, als die Menschen; wenn ein Geist aus seinem eigenen Gedächtnis mit dem Menschen reden würde, so würde alsdenn der Mensch nicht anders wissen, als daß die Sachen, die er sodann bey sich denket, lediglich seine eigene wären, da sie doch dem Geist eigen sind, es ist eben so, als wenn sich der Mensch einer Sache erinnert, die er doch niemals gehört oder gesehen hat: daß dem also sey, das ist mir durch Erfahrung zu wissen gegeben worden. Daher haben einige von den Alten die Meinung gehabt, daß sie nach etlichen tausend Jahren wieder in ihr voriges Leben, und in alle ihre Werke kommen würden, ja, daß sie auch würklich zurück gekommen seyn; dieses ha- ben sie daraus geschlossen, weil es ihnen biswei- len vorkam, als erinnerten sie sich gleichsam an Dinge, die sie doch niemals gesehen oder gehört hatten; dieses kam daher, weil die Geister aus ihrem eigenen Gedächtnis in die Gedanken-Bil- der derselben einflossen.
257. Es giebt auch Geister, so natürliche und leibliche Geister genennet werden; wenn diese zu dem Menschen kommen, so vereinigen sie sich nicht, als wie andre Geister, mit seinem Denken, sondern sie dringen in seinen Leib, und nehmen alle seine Sinne ein, reden durch seinen Mund,
und
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Vom Himmel.
256. Es darf kein Engel noch Geiſt aus ſei- nem eigenen Gedaͤchtnis mit dem Menſchen reden, ſondern aus dem Gedaͤchtnis des Menſchen; denn die Engel und Geiſter haben eben ſo wohl ein Gedaͤchtnis, als die Menſchen; wenn ein Geiſt aus ſeinem eigenen Gedaͤchtnis mit dem Menſchen reden wuͤrde, ſo wuͤrde alsdenn der Menſch nicht anders wiſſen, als daß die Sachen, die er ſodann bey ſich denket, lediglich ſeine eigene waͤren, da ſie doch dem Geiſt eigen ſind, es iſt eben ſo, als wenn ſich der Menſch einer Sache erinnert, die er doch niemals gehoͤrt oder geſehen hat: daß dem alſo ſey, das iſt mir durch Erfahrung zu wiſſen gegeben worden. Daher haben einige von den Alten die Meinung gehabt, daß ſie nach etlichen tauſend Jahren wieder in ihr voriges Leben, und in alle ihre Werke kommen wuͤrden, ja, daß ſie auch wuͤrklich zuruͤck gekommen ſeyn; dieſes ha- ben ſie daraus geſchloſſen, weil es ihnen biswei- len vorkam, als erinnerten ſie ſich gleichſam an Dinge, die ſie doch niemals geſehen oder gehoͤrt hatten; dieſes kam daher, weil die Geiſter aus ihrem eigenen Gedaͤchtnis in die Gedanken-Bil- der derſelben einfloſſen.
257. Es giebt auch Geiſter, ſo natuͤrliche und leibliche Geiſter genennet werden; wenn dieſe zu dem Menſchen kommen, ſo vereinigen ſie ſich nicht, als wie andre Geiſter, mit ſeinem Denken, ſondern ſie dringen in ſeinen Leib, und nehmen alle ſeine Sinne ein, reden durch ſeinen Mund,
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Vom Himmel.
256. Es darf kein Engel noch Geiſt aus ſei-
nem eigenen Gedaͤchtnis mit dem Menſchen reden,
ſondern aus dem Gedaͤchtnis des Menſchen; denn
die Engel und Geiſter haben eben ſo wohl ein
Gedaͤchtnis, als die Menſchen; wenn ein Geiſt
aus ſeinem eigenen Gedaͤchtnis mit dem Menſchen
reden wuͤrde, ſo wuͤrde alsdenn der Menſch nicht
anders wiſſen, als daß die Sachen, die er ſodann
bey ſich denket, lediglich ſeine eigene waͤren, da
ſie doch dem Geiſt eigen ſind, es iſt eben ſo, als
wenn ſich der Menſch einer Sache erinnert, die
er doch niemals gehoͤrt oder geſehen hat: daß dem
alſo ſey, das iſt mir durch Erfahrung zu wiſſen
gegeben worden. Daher haben einige von den
Alten die Meinung gehabt, daß ſie nach etlichen
tauſend Jahren wieder in ihr voriges Leben, und
in alle ihre Werke kommen wuͤrden, ja, daß ſie
auch wuͤrklich zuruͤck gekommen ſeyn; dieſes ha-
ben ſie daraus geſchloſſen, weil es ihnen biswei-
len vorkam, als erinnerten ſie ſich gleichſam an
Dinge, die ſie doch niemals geſehen oder gehoͤrt
hatten; dieſes kam daher, weil die Geiſter aus
ihrem eigenen Gedaͤchtnis in die Gedanken-Bil-
der derſelben einfloſſen.
257. Es giebt auch Geiſter, ſo natuͤrliche und
leibliche Geiſter genennet werden; wenn dieſe
zu dem Menſchen kommen, ſo vereinigen ſie ſich
nicht, als wie andre Geiſter, mit ſeinem Denken,
ſondern ſie dringen in ſeinen Leib, und nehmen
alle ſeine Sinne ein, reden durch ſeinen Mund,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/328>, abgerufen am 25.11.2024.
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