254. Jch bin unterrichtet worden, auf welche Art der Herr mit den Propheten geredet hat, vermittelst deren das Wort gegeben worden ist; Er hat mit ihnen nicht so, als wie mit den Alten, durch den Einfluß in ihr Jnneres, sondern durch Geister, welche zu ihnen gesendet worden geredet; diese Geister hat der Herr mit Seinem Anschauen erfüllt, und ihnen also die Worte eingegeben, die sie den Propheten vorsagten, so, daß es kein Ein- fluß, sondern ein Vorsagen war: und weil die Worte unmittelbar aus dem Herrn hervor- kamen, so sind dahero alle und jede Worte mit dem Göttlichen erfüllt, und halten einen in- nern Sinn in sich, welcher so beschaffen, daß die Engel des Himmels alle Worte im himm- lischen und geistlichen Sinn vernehmen und empfinden, wenn die Menschen solche im na- türlichen oder buchstäblichen Sinn vernehmen; also hat der Herr vermittelst des Worts den Himmel und die Welt mit einander verbunden. Wie die Geister mit dem Göttlichen vom Herrn durch das Anschauen erfüllt werden, das ist auch schon gezeigt worden; der mit dem Gött- lichen vom Herrn erfüllte Geist weis nicht an- ders, als daß er selbst der Herr sey, und daß er das Göttliche sey, das da redet, und dieses so lange, bis er ausgeredet hat; hernach wird ers inne, und erkennet, daß er ein Geist ist, und daß er nicht aus sich selber, sondern aus dem Herrn geredet hat. Weil die Geister,
wel-
Vom Himmel.
254. Jch bin unterrichtet worden, auf welche Art der Herr mit den Propheten geredet hat, vermittelſt deren das Wort gegeben worden iſt; Er hat mit ihnen nicht ſo, als wie mit den Alten, durch den Einfluß in ihr Jnneres, ſondern durch Geiſter, welche zu ihnen geſendet worden geredet; dieſe Geiſter hat der Herr mit Seinem Anſchauen erfuͤllt, und ihnen alſo die Worte eingegeben, die ſie den Propheten vorſagten, ſo, daß es kein Ein- fluß, ſondern ein Vorſagen war: und weil die Worte unmittelbar aus dem Herrn hervor- kamen, ſo ſind dahero alle und jede Worte mit dem Goͤttlichen erfuͤllt, und halten einen in- nern Sinn in ſich, welcher ſo beſchaffen, daß die Engel des Himmels alle Worte im himm- liſchen und geiſtlichen Sinn vernehmen und empfinden, wenn die Menſchen ſolche im na- tuͤrlichen oder buchſtaͤblichen Sinn vernehmen; alſo hat der Herr vermittelſt des Worts den Himmel und die Welt mit einander verbunden. Wie die Geiſter mit dem Goͤttlichen vom Herrn durch das Anſchauen erfuͤllt werden, das iſt auch ſchon gezeigt worden; der mit dem Goͤtt- lichen vom Herrn erfuͤllte Geiſt weis nicht an- ders, als daß er ſelbſt der Herr ſey, und daß er das Goͤttliche ſey, das da redet, und dieſes ſo lange, bis er ausgeredet hat; hernach wird ers inne, und erkennet, daß er ein Geiſt iſt, und daß er nicht aus ſich ſelber, ſondern aus dem Herrn geredet hat. Weil die Geiſter,
wel-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0325"n="278"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/><p>254. Jch bin unterrichtet worden, auf<lb/>
welche Art der Herr mit den Propheten geredet<lb/>
hat, vermittelſt deren das <hirendition="#fr"><hirendition="#g">Wort</hi></hi> gegeben<lb/>
worden iſt; Er hat mit ihnen nicht ſo, als<lb/>
wie mit den Alten, durch den Einfluß in ihr<lb/>
Jnneres, ſondern durch Geiſter, welche zu<lb/>
ihnen geſendet worden geredet; dieſe Geiſter<lb/>
hat der Herr mit Seinem Anſchauen erfuͤllt,<lb/>
und ihnen alſo die Worte eingegeben, die ſie<lb/>
den Propheten vorſagten, ſo, daß es kein Ein-<lb/>
fluß, ſondern ein Vorſagen war: und weil<lb/>
die Worte unmittelbar aus dem <hirendition="#fr">Herrn</hi> hervor-<lb/>
kamen, ſo ſind dahero alle und jede Worte mit<lb/>
dem <hirendition="#fr">Goͤttlichen</hi> erfuͤllt, und halten einen <hirendition="#fr">in-<lb/>
nern Sinn</hi> in ſich, welcher ſo beſchaffen, daß<lb/>
die Engel des Himmels alle Worte im himm-<lb/>
liſchen und geiſtlichen Sinn vernehmen und<lb/>
empfinden, wenn die Menſchen ſolche im na-<lb/>
tuͤrlichen oder buchſtaͤblichen Sinn vernehmen;<lb/>
alſo hat der <hirendition="#fr">Herr</hi> vermittelſt des <hirendition="#fr">Worts</hi> den<lb/>
Himmel und die Welt mit einander verbunden.<lb/>
Wie die Geiſter mit dem Goͤttlichen vom <hirendition="#fr">Herrn</hi><lb/>
durch das Anſchauen erfuͤllt werden, das iſt<lb/>
auch ſchon gezeigt worden; der mit dem Goͤtt-<lb/>
lichen vom <hirendition="#fr">Herrn</hi> erfuͤllte Geiſt weis nicht an-<lb/>
ders, als daß er ſelbſt der <hirendition="#fr">Herr</hi>ſey, und daß<lb/>
er das Goͤttliche ſey, das da redet, und dieſes<lb/>ſo lange, bis er ausgeredet hat; hernach wird<lb/>
ers inne, und erkennet, daß er ein Geiſt iſt,<lb/>
und daß er nicht aus ſich ſelber, ſondern aus<lb/>
dem <hirendition="#fr">Herrn</hi> geredet hat. Weil die Geiſter,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wel-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[278/0325]
Vom Himmel.
254. Jch bin unterrichtet worden, auf
welche Art der Herr mit den Propheten geredet
hat, vermittelſt deren das Wort gegeben
worden iſt; Er hat mit ihnen nicht ſo, als
wie mit den Alten, durch den Einfluß in ihr
Jnneres, ſondern durch Geiſter, welche zu
ihnen geſendet worden geredet; dieſe Geiſter
hat der Herr mit Seinem Anſchauen erfuͤllt,
und ihnen alſo die Worte eingegeben, die ſie
den Propheten vorſagten, ſo, daß es kein Ein-
fluß, ſondern ein Vorſagen war: und weil
die Worte unmittelbar aus dem Herrn hervor-
kamen, ſo ſind dahero alle und jede Worte mit
dem Goͤttlichen erfuͤllt, und halten einen in-
nern Sinn in ſich, welcher ſo beſchaffen, daß
die Engel des Himmels alle Worte im himm-
liſchen und geiſtlichen Sinn vernehmen und
empfinden, wenn die Menſchen ſolche im na-
tuͤrlichen oder buchſtaͤblichen Sinn vernehmen;
alſo hat der Herr vermittelſt des Worts den
Himmel und die Welt mit einander verbunden.
Wie die Geiſter mit dem Goͤttlichen vom Herrn
durch das Anſchauen erfuͤllt werden, das iſt
auch ſchon gezeigt worden; der mit dem Goͤtt-
lichen vom Herrn erfuͤllte Geiſt weis nicht an-
ders, als daß er ſelbſt der Herr ſey, und daß
er das Goͤttliche ſey, das da redet, und dieſes
ſo lange, bis er ausgeredet hat; hernach wird
ers inne, und erkennet, daß er ein Geiſt iſt,
und daß er nicht aus ſich ſelber, ſondern aus
dem Herrn geredet hat. Weil die Geiſter,
wel-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/325>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.