und der Liebe zur Welt, welche vom Angeneh- men des Himmels getrennt waren, zu schme- cken, und es kam endlich mit ihm so weit, daß er nicht einmal wußte, was eine andre An- nehmlichkeit sey: da wurde das Jnnere, wel- ches sonst gen Himmel zu offen stunde, ver- schlossen, und das Aeussere stunde gegen die Welt offen; wenn dieses geschieht, so ist der Mensch zwar im Lichte in Ansehung alles des- sen, was die Welt angehet, aber er ist in Fin- sternis in Ansehung alles dessen, was den Him- mel betrift.
253. Nach der Zeit hat selten einer mit den Engeln des Himmels gesprochen, aber ei- nige haben mit den Geistern geredet, welche nicht im Himmel sind: denn das Jnnere und Aeussere des Menschen sind so beschaffen, daß sie entweder auf den Herrn, als auf ihren all- gemeinen Mittelpunkt, gerichtet, wie Num. 124. zu lesen ist, oder zu sich selbst, also rück- wärts vom Herrn hinweg, gekehret sind; was zum Herrn gekehret ist, das ist auch zum Him- mel gekehret, was aber zu sich selbst gekehret ist, das ist auch zur Welt gekehret; und was dahin gekehret ist, das kann schwerlich empor geschwungen werden; doch aber wird es, so viel nur möglich, vom Herrn empor geschwun- gen, dadurch, daß man sich zur Liebe wendet, und dieses geschiehet durch die Wahrheiten aus dem Wort.
254. Jch
Vom Himmel.
und der Liebe zur Welt, welche vom Angeneh- men des Himmels getrennt waren, zu ſchme- cken, und es kam endlich mit ihm ſo weit, daß er nicht einmal wußte, was eine andre An- nehmlichkeit ſey: da wurde das Jnnere, wel- ches ſonſt gen Himmel zu offen ſtunde, ver- ſchloſſen, und das Aeuſſere ſtunde gegen die Welt offen; wenn dieſes geſchieht, ſo iſt der Menſch zwar im Lichte in Anſehung alles deſ- ſen, was die Welt angehet, aber er iſt in Fin- ſternis in Anſehung alles deſſen, was den Him- mel betrift.
253. Nach der Zeit hat ſelten einer mit den Engeln des Himmels geſprochen, aber ei- nige haben mit den Geiſtern geredet, welche nicht im Himmel ſind: denn das Jnnere und Aeuſſere des Menſchen ſind ſo beſchaffen, daß ſie entweder auf den Herrn, als auf ihren all- gemeinen Mittelpunkt, gerichtet, wie Num. 124. zu leſen iſt, oder zu ſich ſelbſt, alſo ruͤck- waͤrts vom Herrn hinweg, gekehret ſind; was zum Herrn gekehret iſt, das iſt auch zum Him- mel gekehret, was aber zu ſich ſelbſt gekehret iſt, das iſt auch zur Welt gekehret; und was dahin gekehret iſt, das kann ſchwerlich empor geſchwungen werden; doch aber wird es, ſo viel nur moͤglich, vom Herrn empor geſchwun- gen, dadurch, daß man ſich zur Liebe wendet, und dieſes geſchiehet durch die Wahrheiten aus dem Wort.
254. Jch
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Vom Himmel.
und der Liebe zur Welt, welche vom Angeneh-
men des Himmels getrennt waren, zu ſchme-
cken, und es kam endlich mit ihm ſo weit, daß
er nicht einmal wußte, was eine andre An-
nehmlichkeit ſey: da wurde das Jnnere, wel-
ches ſonſt gen Himmel zu offen ſtunde, ver-
ſchloſſen, und das Aeuſſere ſtunde gegen die
Welt offen; wenn dieſes geſchieht, ſo iſt der
Menſch zwar im Lichte in Anſehung alles deſ-
ſen, was die Welt angehet, aber er iſt in Fin-
ſternis in Anſehung alles deſſen, was den Him-
mel betrift.
253. Nach der Zeit hat ſelten einer mit
den Engeln des Himmels geſprochen, aber ei-
nige haben mit den Geiſtern geredet, welche
nicht im Himmel ſind: denn das Jnnere und
Aeuſſere des Menſchen ſind ſo beſchaffen, daß
ſie entweder auf den Herrn, als auf ihren all-
gemeinen Mittelpunkt, gerichtet, wie Num.
124. zu leſen iſt, oder zu ſich ſelbſt, alſo ruͤck-
waͤrts vom Herrn hinweg, gekehret ſind; was
zum Herrn gekehret iſt, das iſt auch zum Him-
mel gekehret, was aber zu ſich ſelbſt gekehret
iſt, das iſt auch zur Welt gekehret; und was
dahin gekehret iſt, das kann ſchwerlich empor
geſchwungen werden; doch aber wird es, ſo
viel nur moͤglich, vom Herrn empor geſchwun-
gen, dadurch, daß man ſich zur Liebe wendet,
und dieſes geſchiehet durch die Wahrheiten aus
dem Wort.
254. Jch
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/324>, abgerufen am 16.07.2024.
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