vom Himmel getrennt hätte, denn da hätte er durch den allgemeinen Einfluß aus dem Himmel vom Herrn, ohne die ihm zugesellte Geister und Engel, regieret werden können. Allein, hiervon soll im folgenden, wenn ich auf den Artikel von der Verbindung des Himmels mit dem Menschen komme, insbesondere geredet werden.
248. Die Rede eines Engels, oder auch ei- nes Geistes mit dem Menschen wird so laut ge- hört, als das Reden eines Menschen mit dem anndern, aber sie wird nicht von denen, so dabey stehen, sondern von ihm allein vernommen: die Ursache ist, weil das Reden eines Engels oder eines Geistes zuerst in das Denken des Men- schen, und hernach durch einen innern Weg in sein Gehör - Werkzeug einfliesset, und dieses also von innen bewegt; hingegen das Reden eines Men- schen mit dem andern kommt erst in die Luft, und durch einen Weg von aussen hinein in sein Ge- hör-Werkzeug, und beweget solches von aussen; hieraus erhellet, daß das Reden eines Engels und Geistes mit dem Menschen innerlich in dem Men- schen gehöret wird, und daß es, weils ebenfalls Gehör-Werkzeuge bewegt, eben auch laut ver- nommen wird. Daß das Reden eines Engels und Geistes bis in das Ohr von innen hinein dringt, wurde mir auch daraus offenbar, daß es auch in die Zunge kommt und sie in ein geringes zitterndes Erregen bringt, aber nicht in eine solche
Bewe-
Vom Himmel.
vom Himmel getrennt haͤtte, denn da haͤtte er durch den allgemeinen Einfluß aus dem Himmel vom Herrn, ohne die ihm zugeſellte Geiſter und Engel, regieret werden koͤnnen. Allein, hiervon ſoll im folgenden, wenn ich auf den Artikel von der Verbindung des Himmels mit dem Menſchen komme, insbeſondere geredet werden.
248. Die Rede eines Engels, oder auch ei- nes Geiſtes mit dem Menſchen wird ſo laut ge- hoͤrt, als das Reden eines Menſchen mit dem añdern, aber ſie wird nicht von denen, ſo dabey ſtehen, ſondern von ihm allein vernommen: die Urſache iſt, weil das Reden eines Engels oder eines Geiſtes zuerſt in das Denken des Men- ſchen, und hernach durch einen innern Weg in ſein Gehoͤr - Werkzeug einflieſſet, und dieſes alſo von innen bewegt; hingegen das Reden eines Men- ſchen mit dem andern kommt erſt in die Luft, und durch einen Weg von auſſen hinein in ſein Ge- hoͤr-Werkzeug, und beweget ſolches von auſſen; hieraus erhellet, daß das Reden eines Engels und Geiſtes mit dem Menſchen innerlich in dem Men- ſchen gehoͤret wird, und daß es, weils ebenfalls Gehoͤr-Werkzeuge bewegt, eben auch laut ver- nommen wird. Daß das Reden eines Engels und Geiſtes bis in das Ohr von innen hinein dringt, wurde mir auch daraus offenbar, daß es auch in die Zunge kommt und ſie in ein geringes zitterndes Erregen bringt, aber nicht in eine ſolche
Bewe-
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Vom Himmel.
vom Himmel getrennt haͤtte, denn da haͤtte er
durch den allgemeinen Einfluß aus dem Himmel
vom Herrn, ohne die ihm zugeſellte Geiſter und
Engel, regieret werden koͤnnen. Allein, hiervon
ſoll im folgenden, wenn ich auf den Artikel von
der Verbindung des Himmels mit dem Menſchen
komme, insbeſondere geredet werden.
248. Die Rede eines Engels, oder auch ei-
nes Geiſtes mit dem Menſchen wird ſo laut ge-
hoͤrt, als das Reden eines Menſchen mit dem
añdern, aber ſie wird nicht von denen, ſo dabey
ſtehen, ſondern von ihm allein vernommen:
die Urſache iſt, weil das Reden eines Engels oder
eines Geiſtes zuerſt in das Denken des Men-
ſchen, und hernach durch einen innern Weg in ſein
Gehoͤr - Werkzeug einflieſſet, und dieſes alſo von
innen bewegt; hingegen das Reden eines Men-
ſchen mit dem andern kommt erſt in die Luft, und
durch einen Weg von auſſen hinein in ſein Ge-
hoͤr-Werkzeug, und beweget ſolches von auſſen;
hieraus erhellet, daß das Reden eines Engels und
Geiſtes mit dem Menſchen innerlich in dem Men-
ſchen gehoͤret wird, und daß es, weils ebenfalls
Gehoͤr-Werkzeuge bewegt, eben auch laut ver-
nommen wird. Daß das Reden eines Engels
und Geiſtes bis in das Ohr von innen hinein
dringt, wurde mir auch daraus offenbar, daß es
auch in die Zunge kommt und ſie in ein geringes
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/316>, abgerufen am 16.07.2024.
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