Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
des Himmels ist, und das Licht des Himmels
ist das Göttliche Wahre, man lese oben Num.
126-132: die Augen beziehen sich auch auf
das Wahre aus dem Guten.

233. Weil das Wahre aus dem Guten
alle Macht hat, so hat dahero das Falsche aus
dem Bösen ganz und gar keine Macht. Alle
in den Höllen sind im Falschen aus dem Bö-
sen, weswegen sie keine Macht wider das Wah-
re und Gute haben: aber welcherley Macht sie
unter einander haben, und wie die Macht der
bösen Geister, ehe sie in die Hölle geworfen
worden, beschaffen ist, soll im folgenden ge-
sagt werden.

Von der Sprache oder von dem
Reden der Engel.

234. Die Engel reden unter einander gänz-
lich wie die Menschen in der Welt, und eben
auch von mancherley Dingen, als von Sachen,
die das Hauswesen, die bürgerliche Verfassung,
das sittliche Leben, und das geistliche Leben be-
treffen; und es ist kein andrer Unterschied dar-
zwischen, als daß sie, weil ihr Denken inner-
licher ist, mit tiefsinnigern Verstand, als die
Menschen, untereinander reden. Mir ist ge-
geben worden, mit ihnen öfters in Gesellschaft
zu seyn, und mit ihnen, wie ein Freund mit
einem Freund, und manchmal wie ein Unbe-

kannter
Q 5

Vom Himmel.
des Himmels iſt, und das Licht des Himmels
iſt das Goͤttliche Wahre, man leſe oben Num.
126-132: die Augen beziehen ſich auch auf
das Wahre aus dem Guten.

233. Weil das Wahre aus dem Guten
alle Macht hat, ſo hat dahero das Falſche aus
dem Boͤſen ganz und gar keine Macht. Alle
in den Hoͤllen ſind im Falſchen aus dem Boͤ-
ſen, weswegen ſie keine Macht wider das Wah-
re und Gute haben: aber welcherley Macht ſie
unter einander haben, und wie die Macht der
boͤſen Geiſter, ehe ſie in die Hoͤlle geworfen
worden, beſchaffen iſt, ſoll im folgenden ge-
ſagt werden.

Von der Sprache oder von dem
Reden der Engel.

234. Die Engel reden unter einander gaͤnz-
lich wie die Menſchen in der Welt, und eben
auch von mancherley Dingen, als von Sachen,
die das Hausweſen, die buͤrgerliche Verfaſſung,
das ſittliche Leben, und das geiſtliche Leben be-
treffen; und es iſt kein andrer Unterſchied dar-
zwiſchen, als daß ſie, weil ihr Denken inner-
licher iſt, mit tiefſinnigern Verſtand, als die
Menſchen, untereinander reden. Mir iſt ge-
geben worden, mit ihnen oͤfters in Geſellſchaft
zu ſeyn, und mit ihnen, wie ein Freund mit
einem Freund, und manchmal wie ein Unbe-

kannter
Q 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0296" n="249"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
des Himmels i&#x017F;t, und das Licht des Himmels<lb/>
i&#x017F;t das Go&#x0364;ttliche Wahre, man le&#x017F;e oben Num.<lb/>
126-132: die Augen beziehen &#x017F;ich auch auf<lb/>
das Wahre aus dem Guten.</p><lb/>
            <p>233. Weil das Wahre aus dem Guten<lb/>
alle Macht hat, &#x017F;o hat dahero das Fal&#x017F;che aus<lb/>
dem Bo&#x0364;&#x017F;en ganz und gar keine Macht. Alle<lb/>
in den Ho&#x0364;llen &#x017F;ind im Fal&#x017F;chen aus dem Bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en, weswegen &#x017F;ie keine Macht wider das Wah-<lb/>
re und Gute haben: aber welcherley Macht &#x017F;ie<lb/>
unter einander haben, und wie die Macht der<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;en Gei&#x017F;ter, ehe &#x017F;ie in die Ho&#x0364;lle geworfen<lb/>
worden, be&#x017F;chaffen i&#x017F;t, &#x017F;oll im folgenden ge-<lb/>
&#x017F;agt werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Von der Sprache oder von dem<lb/>
Reden der Engel.</hi> </head><lb/>
            <p>234. <hi rendition="#in">D</hi>ie Engel reden unter einander ga&#x0364;nz-<lb/>
lich wie die Men&#x017F;chen in der Welt, und eben<lb/>
auch von mancherley Dingen, als von Sachen,<lb/>
die das Hauswe&#x017F;en, die bu&#x0364;rgerliche Verfa&#x017F;&#x017F;ung,<lb/>
das &#x017F;ittliche Leben, und das gei&#x017F;tliche Leben be-<lb/>
treffen; und es i&#x017F;t kein andrer Unter&#x017F;chied dar-<lb/>
zwi&#x017F;chen, als daß &#x017F;ie, weil ihr Denken inner-<lb/>
licher i&#x017F;t, mit tief&#x017F;innigern Ver&#x017F;tand, als die<lb/>
Men&#x017F;chen, untereinander reden. Mir i&#x017F;t ge-<lb/>
geben worden, mit ihnen o&#x0364;fters in Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
zu &#x017F;eyn, und mit ihnen, wie ein Freund mit<lb/>
einem Freund, und manchmal wie ein Unbe-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 5</fw><fw place="bottom" type="catch">kannter</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[249/0296] Vom Himmel. des Himmels iſt, und das Licht des Himmels iſt das Goͤttliche Wahre, man leſe oben Num. 126-132: die Augen beziehen ſich auch auf das Wahre aus dem Guten. 233. Weil das Wahre aus dem Guten alle Macht hat, ſo hat dahero das Falſche aus dem Boͤſen ganz und gar keine Macht. Alle in den Hoͤllen ſind im Falſchen aus dem Boͤ- ſen, weswegen ſie keine Macht wider das Wah- re und Gute haben: aber welcherley Macht ſie unter einander haben, und wie die Macht der boͤſen Geiſter, ehe ſie in die Hoͤlle geworfen worden, beſchaffen iſt, ſoll im folgenden ge- ſagt werden. Von der Sprache oder von dem Reden der Engel. 234. Die Engel reden unter einander gaͤnz- lich wie die Menſchen in der Welt, und eben auch von mancherley Dingen, als von Sachen, die das Hausweſen, die buͤrgerliche Verfaſſung, das ſittliche Leben, und das geiſtliche Leben be- treffen; und es iſt kein andrer Unterſchied dar- zwiſchen, als daß ſie, weil ihr Denken inner- licher iſt, mit tiefſinnigern Verſtand, als die Menſchen, untereinander reden. Mir iſt ge- geben worden, mit ihnen oͤfters in Geſellſchaft zu ſeyn, und mit ihnen, wie ein Freund mit einem Freund, und manchmal wie ein Unbe- kannter Q 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/296
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/296>, abgerufen am 22.11.2024.