nicht etwan dadurch, daß sie es empfinden, daß es wahr sey, sondern dadurch, weil es die Lehre der Kirche also lehret; und weil sie es nicht anderswoher wissen, so heißt es: sie sol- ten nich dabey schwören, weil sie nicht vermö- gend wären, ein einiges Haar weiß oder schwarz zu machen; ein Haar weiß machen, heißt sa- gen, das Wahre sey wahr aus sich selbst oder an und für sich selbst, und ein Haar schwarz machen, heißt sagen, das Falsche sey falsch an und für sich selbst; denn das Weiße wird vom Wahren, und das Schwar- ze vom Falschen gesagt. Hieraus erhellet nun, was durch die Worte verstanden wird: du solt allerdings nicht schwören, weder bey dem Him- mel, noch bey der Erde, noch bey Jerusalem, auch nicht bey deinem Haupt, daß sie nemlich so zu verstehen: das Göttliche Wahre soll nicht von Seiten des Menschen, son- dern vom Herrn bey dem Menschen be- kräftiget werden: derohalben wird zuletzt gesagt: Eure Rede sey ja ja, nein nein, was drüber ist, das ist vom Bösen; denn diejenigen, welche vom Herrn das Wahre empfinden und sehen, bekräftigen es auch nicht anders; so wie es die Engel des innersten oder dritten Himmels machen, welche Himmlische Engel genennet werden: daß die Rede über ja ja, nein nein, aus dem Bösen ist, ist die Ursache, weil das, was drüber ist, nicht aus dem Herrn, sondern aus dem Eigenen des
Menschen
Vom Himmel.
nicht etwan dadurch, daß ſie es empfinden, daß es wahr ſey, ſondern dadurch, weil es die Lehre der Kirche alſo lehret; und weil ſie es nicht anderswoher wiſſen, ſo heißt es: ſie ſol- ten nich dabey ſchwoͤren, weil ſie nicht vermoͤ- gend waͤren, ein einiges Haar weiß oder ſchwarz zu machen; ein Haar weiß machen, heißt ſa- gen, das Wahre ſey wahr aus ſich ſelbſt oder an und fuͤr ſich ſelbſt, und ein Haar ſchwarz machen, heißt ſagen, das Falſche ſey falſch an und fuͤr ſich ſelbſt; denn das Weiße wird vom Wahren, und das Schwar- ze vom Falſchen geſagt. Hieraus erhellet nun, was durch die Worte verſtanden wird: du ſolt allerdings nicht ſchwoͤren, weder bey dem Him- mel, noch bey der Erde, noch bey Jeruſalem, auch nicht bey deinem Haupt, daß ſie nemlich ſo zu verſtehen: das Goͤttliche Wahre ſoll nicht von Seiten des Menſchen, ſon- dern vom Herrn bey dem Menſchen be- kraͤftiget werden: derohalben wird zuletzt geſagt: Eure Rede ſey ja ja, nein nein, was druͤber iſt, das iſt vom Boͤſen; denn diejenigen, welche vom Herrn das Wahre empfinden und ſehen, bekraͤftigen es auch nicht anders; ſo wie es die Engel des innerſten oder dritten Himmels machen, welche Himmliſche Engel genennet werden: daß die Rede uͤber ja ja, nein nein, aus dem Boͤſen iſt, iſt die Urſache, weil das, was druͤber iſt, nicht aus dem Herrn, ſondern aus dem Eigenen des
Menſchen
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Vom Himmel.
nicht etwan dadurch, daß ſie es empfinden,
daß es wahr ſey, ſondern dadurch, weil es die
Lehre der Kirche alſo lehret; und weil ſie es
nicht anderswoher wiſſen, ſo heißt es: ſie ſol-
ten nich dabey ſchwoͤren, weil ſie nicht vermoͤ-
gend waͤren, ein einiges Haar weiß oder ſchwarz
zu machen; ein Haar weiß machen, heißt ſa-
gen, das Wahre ſey wahr aus ſich ſelbſt
oder an und fuͤr ſich ſelbſt, und ein Haar
ſchwarz machen, heißt ſagen, das Falſche
ſey falſch an und fuͤr ſich ſelbſt; denn das
Weiße wird vom Wahren, und das Schwar-
ze vom Falſchen geſagt. Hieraus erhellet nun,
was durch die Worte verſtanden wird: du ſolt
allerdings nicht ſchwoͤren, weder bey dem Him-
mel, noch bey der Erde, noch bey Jeruſalem,
auch nicht bey deinem Haupt, daß ſie nemlich
ſo zu verſtehen: das Goͤttliche Wahre ſoll
nicht von Seiten des Menſchen, ſon-
dern vom Herrn bey dem Menſchen be-
kraͤftiget werden: derohalben wird zuletzt
geſagt: Eure Rede ſey ja ja, nein nein,
was druͤber iſt, das iſt vom Boͤſen;
denn diejenigen, welche vom Herrn das Wahre
empfinden und ſehen, bekraͤftigen es auch nicht
anders; ſo wie es die Engel des innerſten oder
dritten Himmels machen, welche Himmliſche
Engel genennet werden: daß die Rede uͤber
ja ja, nein nein, aus dem Boͤſen iſt, iſt die
Urſache, weil das, was druͤber iſt, nicht aus
dem Herrn, ſondern aus dem Eigenen des
Menſchen
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/283>, abgerufen am 25.11.2024.
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