Uebel," Matth. 5, 33-37; der Jnhalt die- ser Worte ist: das Göttliche Wahre soll vom Herrn, aber nicht von dem Menschen bekräf- tiget werden, welches geschiehet, wenn sie in- nere Menschen sind, aber keine äußere; denn die äußerliche Menschen betheuren dasselbe durch Schwüre; die innern aber durch Gründe; die noch mehr innerlich sind, betheuren dasselbe nicht, sondern sagen nur: es ist so, oder es ist nicht so; äußerliche Menschen sind die, so natürliche Menschen genennet werden; die innern aber sind die, so geistliche Menschen heißen; und die noch mehr innerliche sind die, so himmlische Menschen genennet werden; diese, nemlich die himmlischen, vernehmen aus dem Herrn, ob es wahr, oder nicht wahr sey; hier- aus erhellet, was die Worte des Herrn in sich enthalten; du solt allerdings nicht schwö- ren; wie auch, eure Rede sey: ja ja, nein nein: allein, es soll auch ausgelegt werden, warum der Herr auch gesagt hat, daß sie we- der bey dem Himmel, noch bey der Erde, noch bey Jerusalem, noch bey dem Haupte schwören solten, und daß die Rede über ja ja, nein nein, aus dem Böfen sey; bey dem Himmel schwö- ren, heißt bey dem Göttlichen Wahren, also bey dem Herrn im Himmel; denn der Himmel ist nicht ein Himmel blos allein aus Engeln, sondern aus dem vom Herrn ausgehenden Gött- lichen Wahren, welches in den Engeln ist, also aus dem Herrn; denn das Göttliche in den En-
geln
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Vom Himmel.
Uebel,“ Matth. 5, 33-37; der Jnhalt die- ſer Worte iſt: das Goͤttliche Wahre ſoll vom Herrn, aber nicht von dem Menſchen bekraͤf- tiget werden, welches geſchiehet, wenn ſie in- nere Menſchen ſind, aber keine aͤußere; denn die aͤußerliche Menſchen betheuren daſſelbe durch Schwuͤre; die innern aber durch Gruͤnde; die noch mehr innerlich ſind, betheuren daſſelbe nicht, ſondern ſagen nur: es iſt ſo, oder es iſt nicht ſo; aͤußerliche Menſchen ſind die, ſo natuͤrliche Menſchen genennet werden; die innern aber ſind die, ſo geiſtliche Menſchen heißen; und die noch mehr innerliche ſind die, ſo himmliſche Menſchen genennet werden; dieſe, nemlich die himmliſchen, vernehmen aus dem Herrn, ob es wahr, oder nicht wahr ſey; hier- aus erhellet, was die Worte des Herrn in ſich enthalten; du ſolt allerdings nicht ſchwoͤ- ren; wie auch, eure Rede ſey: ja ja, nein nein: allein, es ſoll auch ausgelegt werden, warum der Herr auch geſagt hat, daß ſie we- der bey dem Himmel, noch bey der Erde, noch bey Jeruſalem, noch bey dem Haupte ſchwoͤren ſolten, und daß die Rede uͤber ja ja, nein nein, aus dem Boͤfen ſey; bey dem Himmel ſchwoͤ- ren, heißt bey dem Goͤttlichen Wahren, alſo bey dem Herrn im Himmel; denn der Himmel iſt nicht ein Himmel blos allein aus Engeln, ſondern aus dem vom Herrn ausgehenden Goͤtt- lichen Wahren, welches in den Engeln iſt, alſo aus dem Herrn; denn das Goͤttliche in den En-
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Vom Himmel.
Uebel,“ Matth. 5, 33-37; der Jnhalt die-
ſer Worte iſt: das Goͤttliche Wahre ſoll vom
Herrn, aber nicht von dem Menſchen bekraͤf-
tiget werden, welches geſchiehet, wenn ſie in-
nere Menſchen ſind, aber keine aͤußere; denn
die aͤußerliche Menſchen betheuren daſſelbe durch
Schwuͤre; die innern aber durch Gruͤnde;
die noch mehr innerlich ſind, betheuren
daſſelbe nicht, ſondern ſagen nur: es iſt ſo,
oder es iſt nicht ſo; aͤußerliche Menſchen ſind
die, ſo natuͤrliche Menſchen genennet werden;
die innern aber ſind die, ſo geiſtliche Menſchen
heißen; und die noch mehr innerliche ſind die,
ſo himmliſche Menſchen genennet werden; dieſe,
nemlich die himmliſchen, vernehmen aus dem
Herrn, ob es wahr, oder nicht wahr ſey; hier-
aus erhellet, was die Worte des Herrn in ſich
enthalten; du ſolt allerdings nicht ſchwoͤ-
ren; wie auch, eure Rede ſey: ja ja, nein
nein: allein, es ſoll auch ausgelegt werden,
warum der Herr auch geſagt hat, daß ſie we-
der bey dem Himmel, noch bey der Erde, noch
bey Jeruſalem, noch bey dem Haupte ſchwoͤren
ſolten, und daß die Rede uͤber ja ja, nein nein,
aus dem Boͤfen ſey; bey dem Himmel ſchwoͤ-
ren, heißt bey dem Goͤttlichen Wahren, alſo
bey dem Herrn im Himmel; denn der Himmel
iſt nicht ein Himmel blos allein aus Engeln,
ſondern aus dem vom Herrn ausgehenden Goͤtt-
lichen Wahren, welches in den Engeln iſt, alſo
aus dem Herrn; denn das Goͤttliche in den En-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/280>, abgerufen am 22.11.2024.
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