tersuchen sie niemals, was wahr sey, sondern sie empfinden es aus dem Guten; und haben um des Wahren willen weiter keine Rede, als: es ist also, wie der Herr lehret Matth. am 5. Cap. v. 36, "Eure Rede sey, ja ja, nein nein, was drüber ist, das ist vom Uebel."
Er weiset auch auf Num. 9166; daselbst heißt es: "Die himmlischen Enge, welche im innersten oder dritten Himmel sind, weil sie sich im größten Licht befinden, bekräftigen nicht ein- mal das Wahre durch Gründe, viel weniger, daß sie daruber streiten oder Schlüsse machen sollten, sondern sie sagen blos allein: ja, oder nein, die Ursache ist weil sie dasselbe von dem Herrn vernehmen und sehen; daher kommt es, daß der Herr folgendermaßen von den Schwü- ren gesagt hat: Jhr habt gehöret, daß da gesagt ist, du solt nicht schwören, du solt aber dem Herrn deine Schwüre er- statten: Jch aber sage euch, ihr solt al- lerdings nicht schwören, weder bey dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bey der Erden, denn sie ist seiner Füße Schämel; noch bey Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Kö- nigs: auch solt du nicht bey deinem Haupt schwören, denn du vermagst nicht ein einiges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber sey, ja ja, nein nein, was drüber ist, das ist vom
Uebel,
Vom Himmel.
terſuchen ſie niemals, was wahr ſey, ſondern ſie empfinden es aus dem Guten; und haben um des Wahren willen weiter keine Rede, als: es iſt alſo, wie der Herr lehret Matth. am 5. Cap. v. 36, „Eure Rede ſey, ja ja, nein nein, was druͤber iſt, das iſt vom Uebel.“
Er weiſet auch auf Num. 9166; daſelbſt heißt es: „Die himmliſchen Enge, welche im innerſten oder dritten Himmel ſind, weil ſie ſich im groͤßten Licht befinden, bekraͤftigen nicht ein- mal das Wahre durch Gruͤnde, viel weniger, daß ſie daruber ſtreiten oder Schluͤſſe machen ſollten, ſondern ſie ſagen blos allein: ja, oder nein, die Urſache iſt weil ſie daſſelbe von dem Herrn vernehmen und ſehen; daher kommt es, daß der Herr folgendermaßen von den Schwuͤ- ren geſagt hat: Jhr habt gehoͤret, daß da geſagt iſt, du ſolt nicht ſchwoͤren, du ſolt aber dem Herrn deine Schwuͤre er- ſtatten: Jch aber ſage euch, ihr ſolt al- lerdings nicht ſchwoͤren, weder bey dem Himmel, denn er iſt Gottes Thron; noch bey der Erden, denn ſie iſt ſeiner Fuͤße Schaͤmel; noch bey Jeruſalem, denn ſie iſt die Stadt des großen Koͤ- nigs: auch ſolt du nicht bey deinem Haupt ſchwoͤren, denn du vermagſt nicht ein einiges Haar weiß oder ſchwarz zu machen. Eure Rede aber ſey, ja ja, nein nein, was druͤber iſt, das iſt vom
Uebel,
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Vom Himmel.
terſuchen ſie niemals, was wahr ſey, ſondern ſie
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des Wahren willen weiter keine Rede, als: es
iſt alſo, wie der Herr lehret Matth. am 5.
Cap. v. 36, „Eure Rede ſey, ja ja, nein
nein, was druͤber iſt, das iſt vom Uebel.“
Er weiſet auch auf Num. 9166; daſelbſt
heißt es: „Die himmliſchen Enge, welche im
innerſten oder dritten Himmel ſind, weil ſie ſich
im groͤßten Licht befinden, bekraͤftigen nicht ein-
mal das Wahre durch Gruͤnde, viel weniger,
daß ſie daruber ſtreiten oder Schluͤſſe machen
ſollten, ſondern ſie ſagen blos allein: ja, oder
nein, die Urſache iſt weil ſie daſſelbe von dem
Herrn vernehmen und ſehen; daher kommt es,
daß der Herr folgendermaßen von den Schwuͤ-
ren geſagt hat: Jhr habt gehoͤret, daß da
geſagt iſt, du ſolt nicht ſchwoͤren, du
ſolt aber dem Herrn deine Schwuͤre er-
ſtatten: Jch aber ſage euch, ihr ſolt al-
lerdings nicht ſchwoͤren, weder bey dem
Himmel, denn er iſt Gottes Thron;
noch bey der Erden, denn ſie iſt ſeiner
Fuͤße Schaͤmel; noch bey Jeruſalem,
denn ſie iſt die Stadt des großen Koͤ-
nigs: auch ſolt du nicht bey deinem
Haupt ſchwoͤren, denn du vermagſt
nicht ein einiges Haar weiß oder ſchwarz
zu machen. Eure Rede aber ſey, ja ja,
nein nein, was druͤber iſt, das iſt vom
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/279>, abgerufen am 16.02.2025.
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