Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
aber haben sie Ehre und Ruhm; sie wohnen mit-
ten in der Gesellschaft, erhabner als die andern,
und auch in prächtigen Pallästen, sie nehmen auch
diesen Ruhm und diese Ehre an, aber nicht um
ihrentwillen, sondern wegen des Gehorsams; denn
sie wissen alle daselbst, daß sie diese Ehre und die-
sen Ruhm vom Herrn haben, und dahero gehor-
chen müssen. Dieses ist es, was durch die Worte
des Herrn zu Seinen Jüngern verstanden wird,
"So jemand unter euch will groß wer-
den,
*) der soll euer Diener seyn; und so
jemand unter euch will der Fürnehmste
seyn, der soll euer Knecht seyn: gleichwie
des Menschen Sohn nicht kommen ist,
daß ihm gedienet würde, sondern daß er
diene,
" Matth. 20, 26. 27. 28. Der größte
unter euch soll seyn wie der kleinste,
**)
und der Führer wie ein Diener," Luc. 22, 26.

219. Eine gleiche Regierung und zwar in
der kleinsten Form ist auch in jedwedem Hause;
allda ist der Hausherr und sind die Diener, der
Herr liebet die Diener und die Diener lieben den
Herrn, woher sie also aus Liebe einander dienen,
der Hausherr lehret, wie zu leben ist, und sagt,

was
*) Anmerkung des Uebersetzers.
Jm griechischen stehet megas, d. i. groß.
**) Jm griechischen stehet neoteros, der kleinste
oder geringste.

Vom Himmel.
aber haben ſie Ehre und Ruhm; ſie wohnen mit-
ten in der Geſellſchaft, erhabner als die andern,
und auch in praͤchtigen Pallaͤſten, ſie nehmen auch
dieſen Ruhm und dieſe Ehre an, aber nicht um
ihrentwillen, ſondern wegen des Gehorſams; denn
ſie wiſſen alle daſelbſt, daß ſie dieſe Ehre und die-
ſen Ruhm vom Herrn haben, und dahero gehor-
chen muͤſſen. Dieſes iſt es, was durch die Worte
des Herrn zu Seinen Juͤngern verſtanden wird,
So jemand unter euch will groß wer-
den,
*) der ſoll euer Diener ſeyn; und ſo
jemand unter euch will der Fuͤrnehmſte
ſeyn, der ſoll euer Knecht ſeyn: gleichwie
des Menſchen Sohn nicht kommen iſt,
daß ihm gedienet wuͤrde, ſondern daß er
diene,
“ Matth. 20, 26. 27. 28. Der groͤßte
unter euch ſoll ſeyn wie der kleinſte,
**)
und der Fuͤhrer wie ein Diener,“ Luc. 22, 26.

219. Eine gleiche Regierung und zwar in
der kleinſten Form iſt auch in jedwedem Hauſe;
allda iſt der Hausherr und ſind die Diener, der
Herr liebet die Diener und die Diener lieben den
Herrn, woher ſie alſo aus Liebe einander dienen,
der Hausherr lehret, wie zu leben iſt, und ſagt,

was
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Jm griechiſchen ſtehet μέγας, d. i. groß.
**) Jm griechiſchen ſtehet νεώτερος, der kleinſte
oder geringſte.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0277" n="230"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
aber haben &#x017F;ie Ehre und Ruhm; &#x017F;ie wohnen mit-<lb/>
ten in der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft, erhabner als die andern,<lb/>
und auch in pra&#x0364;chtigen Palla&#x0364;&#x017F;ten, &#x017F;ie nehmen auch<lb/>
die&#x017F;en Ruhm und die&#x017F;e Ehre an, aber nicht um<lb/>
ihrentwillen, &#x017F;ondern wegen des Gehor&#x017F;ams; denn<lb/>
&#x017F;ie wi&#x017F;&#x017F;en alle da&#x017F;elb&#x017F;t, daß &#x017F;ie die&#x017F;e Ehre und die-<lb/>
&#x017F;en Ruhm vom <hi rendition="#fr">Herrn</hi> haben, und dahero gehor-<lb/>
chen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Die&#x017F;es i&#x017F;t es, was durch die Worte<lb/>
des <hi rendition="#fr">Herrn</hi> zu Seinen Ju&#x0364;ngern ver&#x017F;tanden wird,<lb/>
&#x201E;<hi rendition="#fr">So jemand unter euch will groß wer-<lb/>
den,</hi> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Ueber&#x017F;etzers.</hi></hi><lb/>
Jm griechi&#x017F;chen &#x017F;tehet &#x03BC;&#x03AD;&#x03B3;&#x03B1;&#x03C2;, d. i. groß.</note> <hi rendition="#fr">der &#x017F;oll euer Diener &#x017F;eyn; und &#x017F;o<lb/>
jemand unter euch will der Fu&#x0364;rnehm&#x017F;te<lb/>
&#x017F;eyn, der &#x017F;oll euer Knecht &#x017F;eyn: gleichwie<lb/>
des Men&#x017F;chen Sohn nicht kommen i&#x017F;t,<lb/>
daß ihm gedienet wu&#x0364;rde, &#x017F;ondern daß er<lb/>
diene,</hi>&#x201C; Matth. 20, 26. 27. 28. <hi rendition="#fr">Der gro&#x0364;ßte<lb/>
unter euch &#x017F;oll &#x017F;eyn wie der klein&#x017F;te,</hi> <note place="foot" n="**)">Jm griechi&#x017F;chen &#x017F;tehet &#x03BD;&#x03B5;&#x03CE;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C1;&#x03BF;&#x03C2;, der klein&#x017F;te<lb/>
oder gering&#x017F;te.</note><lb/><hi rendition="#fr">und der Fu&#x0364;hrer wie ein Diener,</hi>&#x201C; Luc. 22, 26.</p><lb/>
            <p>219. Eine gleiche Regierung und zwar in<lb/>
der klein&#x017F;ten Form i&#x017F;t auch in jedwedem Hau&#x017F;e;<lb/>
allda i&#x017F;t der Hausherr und &#x017F;ind die Diener, der<lb/>
Herr liebet die Diener und die Diener lieben den<lb/>
Herrn, woher &#x017F;ie al&#x017F;o aus Liebe einander dienen,<lb/>
der Hausherr lehret, wie zu leben i&#x017F;t, und &#x017F;agt,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0277] Vom Himmel. aber haben ſie Ehre und Ruhm; ſie wohnen mit- ten in der Geſellſchaft, erhabner als die andern, und auch in praͤchtigen Pallaͤſten, ſie nehmen auch dieſen Ruhm und dieſe Ehre an, aber nicht um ihrentwillen, ſondern wegen des Gehorſams; denn ſie wiſſen alle daſelbſt, daß ſie dieſe Ehre und die- ſen Ruhm vom Herrn haben, und dahero gehor- chen muͤſſen. Dieſes iſt es, was durch die Worte des Herrn zu Seinen Juͤngern verſtanden wird, „So jemand unter euch will groß wer- den, *) der ſoll euer Diener ſeyn; und ſo jemand unter euch will der Fuͤrnehmſte ſeyn, der ſoll euer Knecht ſeyn: gleichwie des Menſchen Sohn nicht kommen iſt, daß ihm gedienet wuͤrde, ſondern daß er diene,“ Matth. 20, 26. 27. 28. Der groͤßte unter euch ſoll ſeyn wie der kleinſte, **) und der Fuͤhrer wie ein Diener,“ Luc. 22, 26. 219. Eine gleiche Regierung und zwar in der kleinſten Form iſt auch in jedwedem Hauſe; allda iſt der Hausherr und ſind die Diener, der Herr liebet die Diener und die Diener lieben den Herrn, woher ſie alſo aus Liebe einander dienen, der Hausherr lehret, wie zu leben iſt, und ſagt, was *) Anmerkung des Ueberſetzers. Jm griechiſchen ſtehet μέγας, d. i. groß. **) Jm griechiſchen ſtehet νεώτερος, der kleinſte oder geringſte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/277
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/277>, abgerufen am 22.11.2024.