Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
nigen und weisen Mann betrachtete und durch suchte
Gestalt aller Theile im menschlichen Körper be-
greiflich werden, denn in den obigen Artikeln ist
gezeigt worden, daß der ganze Himmel einen ein-
zigen Menschen vorstelle, man lese Num. 59 bis
72, und daß alles, was in dem Menschen ist,
mit den Himmeln übereinstimme, Num. 87 bis
102: wie unbegreiflich und unauflöslich diese Ge-
stalt ist, ist nur allein überhaupt von den Ner-
ven-Fibern, durch welche alle und jede Theile
zusammen gehalten werden, abzunehmen; wie
dieselben beschaffen, und wie sie in dem Gehirn
gehen und fliessen, das fällt nicht einmal in die
Augen, denn allda sind unzählige dergestalt mit
einander verwickelt, daß sie alle zusammen genom-
men wie ein weicher in einem fortgehender Klum-
pen aussehen, da doch nach ihren Wink alles und
jedes, was zum Verstand und Willen gehöret,
auf das genauste in die Auswürkungen fliesset;
wie sie sich wiederum in dem Körper mit ein-
ander verbinden, das ist aus ihren mannigfalti-
gen Verwickelungen zu sehen, als aus ihren Ver-
wickelungen in das Herz, in die fette Haut, (welche
die dünnen Eingeweide unter einander verbindet)
und aus andern, wie auch aus den Knoten, die
man Gangliones nennet, worein mehrere Fasern
aus allen Gegenden gehen, und eben darinnen sich
mit einander vermischen, und auf eine andre Art
verbunden wieder heraus zu den Verrichtungen
laufen, und dieses einmal über das andere; meh-
rere dergleichen in jedem Eingeweide, Glied, Werk-

zeug,

Vom Himmel.
nigen und weiſen Mann betrachtete und durch ſuchte
Geſtalt aller Theile im menſchlichen Koͤrper be-
greiflich werden, denn in den obigen Artikeln iſt
gezeigt worden, daß der ganze Himmel einen ein-
zigen Menſchen vorſtelle, man leſe Num. 59 bis
72, und daß alles, was in dem Menſchen iſt,
mit den Himmeln uͤbereinſtimme, Num. 87 bis
102: wie unbegreiflich und unaufloͤslich dieſe Ge-
ſtalt iſt, iſt nur allein uͤberhaupt von den Ner-
ven-Fibern, durch welche alle und jede Theile
zuſammen gehalten werden, abzunehmen; wie
dieſelben beſchaffen, und wie ſie in dem Gehirn
gehen und flieſſen, das faͤllt nicht einmal in die
Augen, denn allda ſind unzaͤhlige dergeſtalt mit
einander verwickelt, daß ſie alle zuſammen genom-
men wie ein weicher in einem fortgehender Klum-
pen ausſehen, da doch nach ihren Wink alles und
jedes, was zum Verſtand und Willen gehoͤret,
auf das genauſte in die Auswuͤrkungen flieſſet;
wie ſie ſich wiederum in dem Koͤrper mit ein-
ander verbinden, das iſt aus ihren mannigfalti-
gen Verwickelungen zu ſehen, als aus ihren Ver-
wickelungen in das Herz, in die fette Haut, (welche
die duͤnnen Eingeweide unter einander verbindet)
und aus andern, wie auch aus den Knoten, die
man Gangliones nennet, worein mehrere Faſern
aus allen Gegenden gehen, und eben darinnen ſich
mit einander vermiſchen, und auf eine andre Art
verbunden wieder heraus zu den Verrichtungen
laufen, und dieſes einmal uͤber das andere; meh-
rere dergleichen in jedem Eingeweide, Glied, Werk-

zeug,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0270" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
nigen und wei&#x017F;en Mann betrachtete und durch &#x017F;uchte<lb/>
Ge&#x017F;talt aller Theile im men&#x017F;chlichen Ko&#x0364;rper be-<lb/>
greiflich werden, denn in den obigen Artikeln i&#x017F;t<lb/>
gezeigt worden, daß der ganze Himmel einen ein-<lb/>
zigen Men&#x017F;chen vor&#x017F;telle, man le&#x017F;e Num. 59 bis<lb/>
72, und daß alles, was in dem Men&#x017F;chen i&#x017F;t,<lb/>
mit den Himmeln u&#x0364;berein&#x017F;timme, Num. 87 bis<lb/>
102: wie unbegreiflich und unauflo&#x0364;slich die&#x017F;e Ge-<lb/>
&#x017F;talt i&#x017F;t, i&#x017F;t nur allein u&#x0364;berhaupt von den Ner-<lb/>
ven-Fibern, durch welche alle und jede Theile<lb/>
zu&#x017F;ammen gehalten werden, abzunehmen; wie<lb/>
die&#x017F;elben be&#x017F;chaffen, und wie &#x017F;ie in dem Gehirn<lb/>
gehen und flie&#x017F;&#x017F;en, das fa&#x0364;llt nicht einmal in die<lb/>
Augen, denn allda &#x017F;ind unza&#x0364;hlige derge&#x017F;talt mit<lb/>
einander verwickelt, daß &#x017F;ie alle zu&#x017F;ammen genom-<lb/>
men wie ein weicher in einem fortgehender Klum-<lb/>
pen aus&#x017F;ehen, da doch nach ihren Wink alles und<lb/>
jedes, was zum Ver&#x017F;tand und Willen geho&#x0364;ret,<lb/>
auf das genau&#x017F;te in die Auswu&#x0364;rkungen flie&#x017F;&#x017F;et;<lb/>
wie &#x017F;ie &#x017F;ich wiederum in dem Ko&#x0364;rper mit ein-<lb/>
ander verbinden, das i&#x017F;t aus ihren mannigfalti-<lb/>
gen Verwickelungen zu &#x017F;ehen, als aus ihren Ver-<lb/>
wickelungen in das Herz, in die fette Haut, (welche<lb/>
die du&#x0364;nnen Eingeweide unter einander verbindet)<lb/>
und aus andern, wie auch aus den Knoten, die<lb/>
man <hi rendition="#aq">Gangliones</hi> nennet, worein mehrere Fa&#x017F;ern<lb/>
aus allen Gegenden gehen, und eben darinnen &#x017F;ich<lb/>
mit einander vermi&#x017F;chen, und auf eine andre Art<lb/>
verbunden wieder heraus zu den Verrichtungen<lb/>
laufen, und die&#x017F;es einmal u&#x0364;ber das andere; meh-<lb/>
rere dergleichen in jedem Eingeweide, Glied, Werk-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zeug,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0270] Vom Himmel. nigen und weiſen Mann betrachtete und durch ſuchte Geſtalt aller Theile im menſchlichen Koͤrper be- greiflich werden, denn in den obigen Artikeln iſt gezeigt worden, daß der ganze Himmel einen ein- zigen Menſchen vorſtelle, man leſe Num. 59 bis 72, und daß alles, was in dem Menſchen iſt, mit den Himmeln uͤbereinſtimme, Num. 87 bis 102: wie unbegreiflich und unaufloͤslich dieſe Ge- ſtalt iſt, iſt nur allein uͤberhaupt von den Ner- ven-Fibern, durch welche alle und jede Theile zuſammen gehalten werden, abzunehmen; wie dieſelben beſchaffen, und wie ſie in dem Gehirn gehen und flieſſen, das faͤllt nicht einmal in die Augen, denn allda ſind unzaͤhlige dergeſtalt mit einander verwickelt, daß ſie alle zuſammen genom- men wie ein weicher in einem fortgehender Klum- pen ausſehen, da doch nach ihren Wink alles und jedes, was zum Verſtand und Willen gehoͤret, auf das genauſte in die Auswuͤrkungen flieſſet; wie ſie ſich wiederum in dem Koͤrper mit ein- ander verbinden, das iſt aus ihren mannigfalti- gen Verwickelungen zu ſehen, als aus ihren Ver- wickelungen in das Herz, in die fette Haut, (welche die duͤnnen Eingeweide unter einander verbindet) und aus andern, wie auch aus den Knoten, die man Gangliones nennet, worein mehrere Faſern aus allen Gegenden gehen, und eben darinnen ſich mit einander vermiſchen, und auf eine andre Art verbunden wieder heraus zu den Verrichtungen laufen, und dieſes einmal uͤber das andere; meh- rere dergleichen in jedem Eingeweide, Glied, Werk- zeug,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/270
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/270>, abgerufen am 25.11.2024.