179. Weil die Kleider der Engel mit ihrer Erkänntnis übereinstimmen, so beziehen sie sich da- hero auch auf das Wahre, weil alle Erkänntnis aus dem Göttlichen Wahren ist, weswegen es gleich viel ist, ob man sage, die Engel seyen nach der Erkänntnis, oder nach dem Göttlichen Wah- ren gekleidet: daß die Kleider bey einigen funkeln wie aus der Flamme, und bey einigen glänzen wie aus dem Licht, ist die Ursache, weil die Flam- me sich auf das Gute, und das Licht sich auf das Wahre aus dem Guten beziehet: daß die Kleider bey einigen weißglänzend, bey einigen weiß sind ohne Glanz, und bey manchen verschiedene Far- ben haben, ist daher, weil das Göttliche Gute und das Göttliche Wahre bey denen, so weniger Erkänntnis haben, auch weniger glänzen, und auch von ihnen unterschiedlich aufgenommen wer- den; das Weißglänzende und das Weiße bezie- hen sich ebenfalls auf das Wahre; und die Farben auf die Verschiedenheit desselben. Daß sie im innersten Himmel nackend sind, ist die Ursache, weil sie in der Unschuld, und weil die Unschuld mit der Blöße übereinstimmet.
180. Weil die Engel im Himmel mit Klei- der angethan sind, so sind sie dahero auch, wenn
sie
und daher vor den andern im Zustand des Frie- dens und der Unschuld." Man lese auch Num. 9960, allwo alles dieses weitläuftig erkläret und bewiesen worden.
Vom Himmel.
179. Weil die Kleider der Engel mit ihrer Erkaͤnntnis uͤbereinſtimmen, ſo beziehen ſie ſich da- hero auch auf das Wahre, weil alle Erkaͤnntnis aus dem Goͤttlichen Wahren iſt, weswegen es gleich viel iſt, ob man ſage, die Engel ſeyen nach der Erkaͤnntnis, oder nach dem Goͤttlichen Wah- ren gekleidet: daß die Kleider bey einigen funkeln wie aus der Flamme, und bey einigen glaͤnzen wie aus dem Licht, iſt die Urſache, weil die Flam- me ſich auf das Gute, und das Licht ſich auf das Wahre aus dem Guten beziehet: daß die Kleider bey einigen weißglaͤnzend, bey einigen weiß ſind ohne Glanz, und bey manchen verſchiedene Far- ben haben, iſt daher, weil das Goͤttliche Gute und das Goͤttliche Wahre bey denen, ſo weniger Erkaͤnntnis haben, auch weniger glaͤnzen, und auch von ihnen unterſchiedlich aufgenommen wer- den; das Weißglaͤnzende und das Weiße bezie- hen ſich ebenfalls auf das Wahre; und die Farben auf die Verſchiedenheit deſſelben. Daß ſie im innerſten Himmel nackend ſind, iſt die Urſache, weil ſie in der Unſchuld, und weil die Unſchuld mit der Bloͤße uͤbereinſtimmet.
180. Weil die Engel im Himmel mit Klei- der angethan ſind, ſo ſind ſie dahero auch, wenn
ſie
und daher vor den andern im Zuſtand des Frie- dens und der Unſchuld.“ Man leſe auch Num. 9960, allwo alles dieſes weitlaͤuftig erklaͤret und bewieſen worden.
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Vom Himmel.
179. Weil die Kleider der Engel mit ihrer
Erkaͤnntnis uͤbereinſtimmen, ſo beziehen ſie ſich da-
hero auch auf das Wahre, weil alle Erkaͤnntnis
aus dem Goͤttlichen Wahren iſt, weswegen es
gleich viel iſt, ob man ſage, die Engel ſeyen nach
der Erkaͤnntnis, oder nach dem Goͤttlichen Wah-
ren gekleidet: daß die Kleider bey einigen funkeln
wie aus der Flamme, und bey einigen glaͤnzen
wie aus dem Licht, iſt die Urſache, weil die Flam-
me ſich auf das Gute, und das Licht ſich auf das
Wahre aus dem Guten beziehet: daß die Kleider
bey einigen weißglaͤnzend, bey einigen weiß ſind
ohne Glanz, und bey manchen verſchiedene Far-
ben haben, iſt daher, weil das Goͤttliche Gute
und das Goͤttliche Wahre bey denen, ſo weniger
Erkaͤnntnis haben, auch weniger glaͤnzen, und
auch von ihnen unterſchiedlich aufgenommen wer-
den; das Weißglaͤnzende und das Weiße bezie-
hen ſich ebenfalls auf das Wahre; und die Farben
auf die Verſchiedenheit deſſelben. Daß ſie im
innerſten Himmel nackend ſind, iſt die Urſache,
weil ſie in der Unſchuld, und weil die Unſchuld
mit der Bloͤße uͤbereinſtimmet.
180. Weil die Engel im Himmel mit Klei-
der angethan ſind, ſo ſind ſie dahero auch, wenn
ſie
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**) und daher vor den andern im Zuſtand des Frie-
dens und der Unſchuld.“ Man leſe auch Num.
9960, allwo alles dieſes weitlaͤuftig erklaͤret
und bewieſen worden.
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/239>, abgerufen am 16.07.2024.
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