Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
liebten, welches sie beständig abziehe: dieses wurde
durch die Vergleichung mit der Sonne der Welt
erläutert, nehmlich, daß in ihr nicht die Ursache
der Veränderungen der Hitze und Kälte, und
des Lichts und Schattens, in jedem Jahr und
jedes Tages sey, weil sie unbeweglich stehet, son-
dern daß die Ursache an der Erde liege.

159. Mir ist gezeigt worden, wie der Herr
als Sonne, den Engeln im himmlischen Reich,
und zwar, wie Er in ihrem ersten, und wie Er
in ihrem andern, und wie Er in ihrem dritten
Zustand erscheinet: der Herr wurde, als Sonne,
erst rothstralend und schimmernd in einem solchen
Glanz gesehen, daß er nicht beschrieben werden
kann; es wurde gesagt, also erscheine der Herr
als Sonne den Engeln in ihrem ersten Zustand:
hernach wurde ein großer Hof oder Ring um die
Sonne herum gesehen, durch welchen das erste
rothstrahlende und schimmernde, wovon sie so
sehr leuchtete, schwächer zu werden anfing; man
sagte, daß ihnen in ihrem andern Zustand die
Sonne also erscheine: hierauf wurde gesehen, daß
der Ring immer dunkeler zu werden anfieng,
und die Sonne daher weniger rothstralend schiene,
und dieses nach und nach, bis sie endlich als wie
weißglänzend wurde; man sagte, so erscheine
ihnen die Sonne im dritten Zustand: nach
diesem wurde gesehen, daß dieses Weißglänzende
auf die linke Seite gegen den Mond des Him-
mels zu fortrückte und sich mit seinem Licht ver-

einigte,

Vom Himmel.
liebten, welches ſie beſtaͤndig abziehe: dieſes wurde
durch die Vergleichung mit der Sonne der Welt
erlaͤutert, nehmlich, daß in ihr nicht die Urſache
der Veraͤnderungen der Hitze und Kaͤlte, und
des Lichts und Schattens, in jedem Jahr und
jedes Tages ſey, weil ſie unbeweglich ſtehet, ſon-
dern daß die Urſache an der Erde liege.

159. Mir iſt gezeigt worden, wie der Herr
als Sonne, den Engeln im himmliſchen Reich,
und zwar, wie Er in ihrem erſten, und wie Er
in ihrem andern, und wie Er in ihrem dritten
Zuſtand erſcheinet: der Herr wurde, als Sonne,
erſt rothſtralend und ſchimmernd in einem ſolchen
Glanz geſehen, daß er nicht beſchrieben werden
kann; es wurde geſagt, alſo erſcheine der Herr
als Sonne den Engeln in ihrem erſten Zuſtand:
hernach wurde ein großer Hof oder Ring um die
Sonne herum geſehen, durch welchen das erſte
rothſtrahlende und ſchimmernde, wovon ſie ſo
ſehr leuchtete, ſchwaͤcher zu werden anfing; man
ſagte, daß ihnen in ihrem andern Zuſtand die
Sonne alſo erſcheine: hierauf wurde geſehen, daß
der Ring immer dunkeler zu werden anfieng,
und die Sonne daher weniger rothſtralend ſchiene,
und dieſes nach und nach, bis ſie endlich als wie
weißglaͤnzend wurde; man ſagte, ſo erſcheine
ihnen die Sonne im dritten Zuſtand: nach
dieſem wurde geſehen, daß dieſes Weißglaͤnzende
auf die linke Seite gegen den Mond des Him-
mels zu fortruͤckte und ſich mit ſeinem Licht ver-

einigte,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0222" n="175"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
liebten, welches &#x017F;ie be&#x017F;ta&#x0364;ndig abziehe: die&#x017F;es wurde<lb/>
durch die Vergleichung mit der Sonne der Welt<lb/>
erla&#x0364;utert, nehmlich, daß in ihr nicht die Ur&#x017F;ache<lb/>
der Vera&#x0364;nderungen der Hitze und Ka&#x0364;lte, und<lb/>
des Lichts und Schattens, in jedem Jahr und<lb/>
jedes Tages &#x017F;ey, weil &#x017F;ie unbeweglich &#x017F;tehet, &#x017F;on-<lb/>
dern daß die Ur&#x017F;ache an der Erde liege.</p><lb/>
            <p>159. Mir i&#x017F;t gezeigt worden, wie der Herr<lb/>
als Sonne, den Engeln im himmli&#x017F;chen Reich,<lb/>
und zwar, wie <hi rendition="#fr">Er</hi> in ihrem er&#x017F;ten, und wie <hi rendition="#fr">Er</hi><lb/>
in ihrem andern, und wie <hi rendition="#fr">Er</hi> in ihrem dritten<lb/>
Zu&#x017F;tand er&#x017F;cheinet: der <hi rendition="#fr">Herr</hi> wurde, als Sonne,<lb/>
er&#x017F;t roth&#x017F;tralend und &#x017F;chimmernd in einem &#x017F;olchen<lb/>
Glanz ge&#x017F;ehen, daß er nicht be&#x017F;chrieben werden<lb/>
kann; es wurde ge&#x017F;agt, al&#x017F;o er&#x017F;cheine der <hi rendition="#fr">Herr</hi><lb/>
als Sonne den Engeln in ihrem <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten Zu&#x017F;tand:</hi><lb/>
hernach wurde ein großer Hof oder Ring um die<lb/>
Sonne herum ge&#x017F;ehen, durch welchen das er&#x017F;te<lb/>
roth&#x017F;trahlende und &#x017F;chimmernde, wovon &#x017F;ie &#x017F;o<lb/>
&#x017F;ehr leuchtete, &#x017F;chwa&#x0364;cher zu werden anfing; man<lb/>
&#x017F;agte, daß ihnen in ihrem <hi rendition="#fr">andern Zu&#x017F;tand</hi> die<lb/>
Sonne al&#x017F;o er&#x017F;cheine: hierauf wurde ge&#x017F;ehen, daß<lb/>
der Ring immer dunkeler zu werden anfieng,<lb/>
und die Sonne daher weniger roth&#x017F;tralend &#x017F;chiene,<lb/>
und die&#x017F;es nach und nach, bis &#x017F;ie endlich als wie<lb/>
weißgla&#x0364;nzend wurde; man &#x017F;agte, &#x017F;o er&#x017F;cheine<lb/>
ihnen die Sonne im <hi rendition="#fr">dritten Zu&#x017F;tand:</hi> nach<lb/>
die&#x017F;em wurde ge&#x017F;ehen, daß die&#x017F;es Weißgla&#x0364;nzende<lb/>
auf die linke Seite gegen den Mond des Him-<lb/>
mels zu fortru&#x0364;ckte und &#x017F;ich mit &#x017F;einem Licht ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einigte,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0222] Vom Himmel. liebten, welches ſie beſtaͤndig abziehe: dieſes wurde durch die Vergleichung mit der Sonne der Welt erlaͤutert, nehmlich, daß in ihr nicht die Urſache der Veraͤnderungen der Hitze und Kaͤlte, und des Lichts und Schattens, in jedem Jahr und jedes Tages ſey, weil ſie unbeweglich ſtehet, ſon- dern daß die Urſache an der Erde liege. 159. Mir iſt gezeigt worden, wie der Herr als Sonne, den Engeln im himmliſchen Reich, und zwar, wie Er in ihrem erſten, und wie Er in ihrem andern, und wie Er in ihrem dritten Zuſtand erſcheinet: der Herr wurde, als Sonne, erſt rothſtralend und ſchimmernd in einem ſolchen Glanz geſehen, daß er nicht beſchrieben werden kann; es wurde geſagt, alſo erſcheine der Herr als Sonne den Engeln in ihrem erſten Zuſtand: hernach wurde ein großer Hof oder Ring um die Sonne herum geſehen, durch welchen das erſte rothſtrahlende und ſchimmernde, wovon ſie ſo ſehr leuchtete, ſchwaͤcher zu werden anfing; man ſagte, daß ihnen in ihrem andern Zuſtand die Sonne alſo erſcheine: hierauf wurde geſehen, daß der Ring immer dunkeler zu werden anfieng, und die Sonne daher weniger rothſtralend ſchiene, und dieſes nach und nach, bis ſie endlich als wie weißglaͤnzend wurde; man ſagte, ſo erſcheine ihnen die Sonne im dritten Zuſtand: nach dieſem wurde geſehen, daß dieſes Weißglaͤnzende auf die linke Seite gegen den Mond des Him- mels zu fortruͤckte und ſich mit ſeinem Licht ver- einigte,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/222
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/222>, abgerufen am 28.11.2024.